Afleveringen

  • 240328PC Erziehungsauftrag

    Mensch Mahler am 28. März 2024

    Wer ist eigentlich für die Kindererziehung zuständig? Früher war das klar. Es waren in erster Linie die Eltern. Dann der Kindergarten, die Schule, die Kirche. 

    Heute sind die Zuständigkeiten nicht mehr so deutlich definiert. Vielfach ist es so, dass sich Eltern nur noch für die Bespaßung und Grundversorgung der Kleinen zuständig fühlen. 

    „Erziehung ist die soziale Interaktion zwischen Menschen, bei der ein Erwachsener planvoll und zielgerichtet versucht, bei einem Kind unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und der persönlichen Eigenart des Kindes erwünschtes Verhalten zu entfalten oder zu stärken.“ So die Definition der Uni Köln. 

    Für fast alle wichtigen Aufgaben im Leben braucht man einen Eignungstest. Für die Kindererziehung nicht. Und so kommt es, dass Eltern diese Aufgabe gerne delegieren. Weil es ihnen zu anstrengend ist, sich um die Kleinen zu kümmern, weil sie Konflikte mit ihren Kindern scheuen, soll das der Kindergarten, die Schule, die Kirche, der Sportverein übernehmen. 

    Gestern las ich in der Zeitung, dass es in einer Kölner Kita zu einem Polizeieinsatz kam, weil Eltern mit der Betreuung ihrer Kinder nicht einverstanden waren und randalierten. 

    Ich persönlich würde lieber im Steinbruch arbeiten als in einer Kita oder Schule. Nicht der Kinder wegen. Sondern wegen der Eltern, die pausenlos mit Anzeigen drohen. Und selbst keinen Bock haben, ihren Erziehungsauftrag wahrzunehmen.   


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  • 240327PC It’s an Old Mans World

    Mensch Mahler am 26. März 2024

    Der Papst ist 87. Beim Palmsonntagsgottesdienst vor drei Tagen konnte er die Predigt nicht mehr halten. Papst bleibt man auf Lebenszeit. Egal was passiert.

    Joe Biden ist 82. Immer häufiger verwechselt er Namen und Orte – dennoch halten die Demokraten weiter am greisenhaft wirkenden Kandidaten für die Wahl im November fest. 

    Donald Trump ist 76 und in unzählige Skandale verstrickt. Die ganze Welt hat den Eindruck, dass er seine Sinne nicht mehr beieinander hat – wenn er sie jemals beieinander. Dennoch halten die amerikanischen Parteien daran fest, dass sich zwei alte, unfähige Männer um das Präsidentenamt kloppen.

    Vladimir Putin ist gegen diese drei alten Männer ein 72igjähriger Jungspund. In 6 Jahren, wenn seine Amtszeit endet, ist der 78.

    Was ist nur los mit uns? Wir überlassen die Führungspositionen der globalen Player alten, kaputten und kranken Männern. 

    Ist a Mans World sang vor vielen Jahren James Brown.

    Der Song endet so:

    Das ist eine Männerwelt

    Aber sie wäre nicht nichts, nichts

    kein bisschen etwas  ohne eine Frau oder ein Mädchen


    Er ist in der Wildnis verloren

    Er ist in Bitterkeit versunken

    Er ist verloren, Gott sei ihm jetzt gnädig, in der Einsamkeit

    Kinder an die Macht finde ich problematisch. Frauen an die Macht auch. Ich wünsche mir Menschen, die psychisch gesund sind, fachlich versiert und empathisch. Sie sollten die Welt lenken. Egal ob Mann oder Frau oder bi, egal ob alt oder jung. Es ist dann keine alte Männer Welt, sondern eine Mens-Word – eine Menschenwelt. Im englischen genügt dafür der Austausch eines a durch ein e. 


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  • Zijn er afleveringen die ontbreken?

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  • 240326PC Niemand müsste hungern

    Mensch Mahler am 26. März 2024

    Das Welternährungsprogramm der UN setzte sich 2016 ein ehrgeiziges Ziel: Zero Hunger bis 2030. Und die Weltgemeinschaft kam gut voran: Hungerten Mitte des 20. Jahrhunderts noch die Hälfte der Weltbevölkerung, sind es heute nur noch 10%. Bei inzwischen dreifacher Bevölkerung. 

    Das Problem: Seit 9 Jahren stagniert die Zahl der Hungernden. Rund 8 Milliarden beträgt die Bevölkerungszahl inzwischen – 800 Millionen Menschen sind vom Hunger betroffen.

    Nun hat der Berliner Ökonom Tilman Brück das „Zero Hunger Lab“ ins Leben gerufen. In diesem Labor sollen die Ursachen des Hungers genauer erforscht und im besten Fall eliminiert werden. Zwei Faktoren sind – trotz Dürre und Überflutungskatastrophen – maßgeblich: Krisen und Verteilung. Klar, Gaza, der Jemen, Afghanistan, Südasien und Afrika südlich der Sahara sind Hungergebiete. Der Angriffskrieg gegen die Ukraine trägt maßgeblich dazu bei, dass die Kornkammer der Welt nicht mehr wie gewohnt liefern kann.

    Ungleiche Verteilung von Einkommen und Kapital schließt Menschen aus dem Wirtschaftssystem aus. Und natürlich führt die Klimakatastrophe zu Missernten.

    Was lernen wir – bzw. das Zero Hunger Lab von Tilman Brück daraus? Die Antwort wäre einfach, wenn es so einfach wäre: „Together we stand“ – die Weltgemeinschaft müsste sich solidarisieren. Obwohl das der utopische Traum vom Paradies zu sein scheint – mit aller Kraft daran arbeiten sollten alle Menschen guten Willens.




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  • 240325PC Der Zopf

    Mensch Mahler am 25. März 2024

    Obwohl ich ein Mann bin, habe ich das Buch „Der Zopf“ von Laeticia Columbani mit großer Begeisterung vor Jahren gelesen. Jetzt kam die Verfilmung rechtzeitig zuzm Weltfrauentag in die Kinos. Es ist ein feministisches Buch über drei mutige Frauen aus Indien, Süditalien und Canada, die eines verbindet: Das Haar als Symbol der Weiblichkeit. In Indien opfert eine Frau ihre Haare den Göttern. In Süditalien retten importierte Haare aus Indien eine Haarmacherfirma vor dem Bankrott. Der Firmengründer war gestorben, die junge Tochter führt die Firma weiter. Schließlich landet das Haar aus Indien via Süditalien auf dem Kopf einer krebskranken Kanadierin aus der Oberschicht. 

    Ein Buch, meisterhaft verfilmt, über Globalisierung, über das Schicksal von drei mutigen Frauen aus drei verschiedenen gesellschaftlichen Schichten: die Unberührbare, die Süditalienerin, die wirtschaftlich ums Überleben kämpft und die Staranwältin aus Canada.

    Drei Frauenschicksale. Verbunden, ja verwoben durch den Zopf. 

    Berührend, aufrüttelnd und mutmachend. Der Zopf. Ein Roman von Laeticia Columbani, erschienen im S. Fischer Verlag, seit dem 7. März in den Programmkinos. Unbedingt ansehen, es lohnt sich wirklich. Am besten vorher das Buch lesen, dann kann man dem Film wesentlich besser folgen.



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  • 240322PC Die Frage nach Gott ist beantwortet

    Mensch Mahler am 22. März 2024

    Es geschah vor meiner Haustür und ich habe es nicht gemerkt. Der Startschuss für KI wurde 2019 in Stuttgart gegeben. Damals wohnte ich 500 Meter vom Hochleistungsrechenzentrum der Uni entfernt.  Bis zu 24 Billiarden Gleitkommaoperationen pro Sekunde setzt der neue Supercomputer „Hawk“ neue Maßstäbe in Sachen Rechenpower – weltweit. 38 Millionen Euro kostete vor 5 Jahren das HP-Produkt. 


    Wissenschaftsministerin Theresia Bauer meinte, „Hawk“ leistet einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen beispielweise in den Bereichen Mobilität, Gesundheit und Energie. Spitzenforschung sei heute ohne Simulationsverfahren auf Höchstleistungsrechnern nicht mehr denkbar. Höchstleistungsrechnen ist auch die Basis für innovative Produkte und Prozesse in den Schlüsselbereichen der Wirtschaft.

    Geschockt hat mich damals bei der Präsentation des Rechners die Aussage eines der Festredner von der Fraunhofer-Gesellschaft: Seit Menschengedenken ist die Frage nach Gott unbeantwortet. Jetzt haben wir die Antwort: In diesem Rechner stecken alle Information der gesamten Menschheit bis heute. Die Frage nach Gott ist nun erndlich beantwortet: Hier steht er. „Hawk“ ist Gott. Mich schaudert es schon lange, wenn ich an KI denke. Kalte rationale Rechenvorgänge an Stelle eines mitfühlenden und barmherzigen Gottes. KI – nein danke. KI wird uns beherrschen, nicht wir KI: Orwell lässt grüßen.



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  • 240321PC Notruf – meine Uhr, der Lebensretter

    Mensch Mahler am 21. März 2024

    Kroatien im September letzten Jahres. Vor dem Wohnwagen hatte ich wieder mal einen Sieg des VfB Stuttgart auf dem Tablet gesehen. Siegestrunken ging ich auf die scharfkantigen Klippen, um ein kleines Siegestänzchen aufzuführen im Dunkel der Nacht – nur für mich. In Badelatschen. Es kam, wie es kommen musste: ich knallte rückwärts in die Klippen und hatte zum Glück nur Prellungen und stark blutende Schürfwunden.

    Ich lag bewegungsunfähig in den Felsen. Die Nacht war schwarz, das Meer toste. Niemand war in der Nähe, rufen konnte ich auch nicht – die Brandung übertönte alles.

    Aber ich habe eine Smartwatch mit Notruf-Funktion. Wenn ich mit dem Rad stürze, zu riskant Ski fahre, stets meldet sich meine Uhr und fragt, ob etwas passiert ist und ob sie Hilfe holen soll – mit den GPS-Daten zur Ortung. Neulich beim Skilaufen hat mein Freund Walter, mit dem ich eine wilde Piste runtergerockt bin, nicht rechtzeitig den Notruf ausgeschaltet. Prompt meldete sich die österreichische Polizei und fragte, ob sie helfen kann.

    Also so eine Watch kann leben retten. Allerdings nur dann, wenn man sie umhat. In Kroatien lagen Handy und Watch im Wohnwagen. Hätte schief gehen können. Auch, wenn ich in Baden-Württemberg verunfalle. Dort darf die Polizei bei Notruf 110 nicht auf die GPS-Daten zugreifen. Aus Datenschutzgründen. Also stirbt man ggf. an Nachlässigkeit oder an Bürokratie. 


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  • 240320PC Der Mensch im Profisport

    Mensch Mahler am 20. März 2024

    Heute doch mal wieder Fußball unter Motto: ehrlich währt am längsten. Ich bin großer Fan des SC Freiburg. Aber nicht wegen der Mannschaft, nicht wegen der Erfolge, sondern wegen der bodenständigen Vereinsführung. Die noch etwas von langfristig verpflichteten Trainern hält und trotz schmalem Budget erfolgreich ist. 

    1991 verpflichte der Sportclub Freiburg den Lehrer und Fußballtrainer Volker Finke. Der blieb unvorstellbar lange 16 Jahre beim Verein – eine Zeitspanne, in der andere Clubs der ersten Liga schon an die 10 Trainer gefeuert hatten. Die Nachfolgersuche war dann 5 Jahre stochern im Nebel, Robin Dutt blieb 4 Jahre, Marcus Sorg gerade mal 5 Monate. Dann besann sich der Club auf seine Tugenden und nahm den unscheinbaren Nachwuchstrainer Christian Streich als Chefcoach. Zwölf Jahre lang war der sympathische und grundehrliche Fußballehrer beim SC und führte die Freiburger auf Erfolgskurs – bis in die Europaleague.

    Als Christian Streich vorgestern bekannt gab, im Sommer aufhören zu wollen, weinte neben Freiburg und Südbaden die ganze Republik. Warum? Weil Streich eine absolute Ausnahmeerscheinung im Profifußball ist. Kleine Auswahl seiner unzähligen Sprüche, in bestem alemannisch vorgetragen: „Am beschte: Machsch‘ de Fernseher us, schausch‘ de Tabelle nit an, bringt eh alles nix. Schpielsch! Übscht! Zur kulturellen Vielfalt: „Es geht nit druim, woher oiner kommt, sondern wer er isch.“ Den Fußballzirkus verabscheute er zutiefst. „Meine Schbieler werdet abote wie uffm Viehmarkt. Ihre Ausschtigsklausle kann mer in der Zeitung lesa. Des isch furchtbar.

    Mir wird der Mensch, der geniale Trainer und der Kultverweigerer Finke fehlen. Es ist einmalig. Und wird es wohl auch bleiben.



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  • 240319PC Kinder und Krieg

    Mensch Mahler am 19. März 2024

    Wir wünschen uns, dass unsere Kinder eine behütete, friedliche und harmonische Kindheit haben. Krieg, Gewalt und Terror haben in dieser Ponyhofidylle nichts zu suchen. Oder doch? Was ist, wenn die Wirklichkeit die Kleinen einholt und sie unvorbereitet mit all diesen schrecklichen Dingen konfrontiert werden? Papa ist an der Front. Wir müssen den Wohnort wechseln – das sind noch harmlose Szenerien gegenüber dem, was auf die Kin der in der Ukraine, im Gazastreifen oder in Syrien einprasselt.

    FDP-Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich dafür ausgesprochen, dass junge Menschen in Schulen auf Krisen und den Krieg vorbereitet werden. 

    „Die Gesellschaft muss sich insgesamt gut auf Krisen vorbereiten – von einer Pandemie über Naturkatastrophen bis zum Krieg“, sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zivilschutz sei wichtig und gehöre auch in die Schulen. Ziel müsse sein, „unsere Widerstandsfähigkeit zu stärken“.

    CDU-Bundesvize Karin Prien reagierte kritisch auf den Vorstoß von Stark-Watzinger: „Es hilft nicht, der Bevölkerung und insbesondere Kindern und Jugendlichen Angst zu machen“, sagte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin. Prien betonte, das Thema müsse sensibel und mit großer Ernsthaftigkeit diskutiert werden.

    Auch von der Wagenknecht-Partei BSW kommt deutliche Kritik an der Forderung von Stark-Watzinger. Fabio De Masi, Spitzenkandidat vom BSW zur Europawahl, empörte sich auf X: „Die Bildungsungleichheit hat sich dramatisch verschärft. Viele Kinder können nicht mehr vernünftig lesen, rechnen oder schwimmen. Was fällt der Ministerin ein? Mehr Zivilschutz Übungen mit Offizieren für Katastrophen.“ 


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  • 240318PC Seht man musste sie begraben

    Mensch Mahler am 18. März 2024


    „Seht man musste sie begraben, die der Welt Gebote gaben und ihr Wort hat nicht Bestand. Ihre Häuser wurden Trümmer, ihre Münzen gelten nimmer, die man in der Erde fand. Ihre Namen sind verklungen, ihre Lieder ungesungen, ihre Reiche menschenleer. Ihre Siegel sind zerbrochen, ihre Sprachen ungesprochen. Ihr Gesetz gilt längst nicht mehr.“


    Dieser alte Song ging mir am Wochenende anlässlich der Scheinwahl in Russland durch den Kopf.


    In 20 Jahren wird man den Namen Alexander der Große, Cesar, Napoleon, Stalin, Hitler auch den Namen Putin hinzufügen können. Er hat Russland seine Gesetze aufgezwungen, die ihm weitere 6 Jahre Macht sichern werden, wenn er nicht vorher durch Vorsehung, Krankheit oder Mord aus dem Verkehr gezogen wird. Er wird in der langen Reihe der Gräber liegen, in den Mächtige und Ohnmächtige, grausame Despoten und geschändete Opfer liegen. Nichts wird ihn von ihnen unterscheiden. Die Würmer werden sie alle fressen. 


    Ist es das dann gewesen? Gericht bedeutet ja, zurechtbringen. Eine Täter-Opfer Ausgleich. Wenn ich eine Hoffnung habe, dann dies: Einmal werden die Täter in einem 360 Grad 3-D Kino alle ihre Untaten sehen müssen. Allen ihren Opfern in die Augen sehen müssen. Und sie werden verurteilt werden. Da wird sein Heulen und Zähneklappern. Und den Opfern wird Gerechtigkeit. Ob das auf dem Sterbelager oder später sein wird, dass die Trennung von Gott, vom Leben, vom Universum stattfindet und den Tod nicht überdauert oder in einer mir nicht bekannten Zukunft, in die wir eingehen werden, ist im Grunde gleichgültig. Die, die gerecht waren, soweit man das in diesem Leben sein kann oder für ihre Schuld gebüßt haben, die werden die Trennung von Gott, vom Leben, von der Liebe, vom Universum nicht erleiden müssen.


    Hör gut zu, Vladimir Putin: das war ein ergaunerter Pyrrhussieg. Du wirst ebenso verrotten wie wir alle. Allerdings getrennt vom Leben, von der Liebe und von der universalen Kraft, die die Menschen verbindet. Und du wirst keine Gnade finden, weil du keine Gnade gewährt hast. 


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  • Schon wieder 5 Jahre her: Am 15. März 2019 hat die Bewegung "Fridays for Future" den ersten globalen Klima-Streik organisiert. In über 110 Ländern und rund 1.700 Städten, auch hier in Berlin, demonstrierten Menschen für mehr Umwelt- und Klimaschutz. Man forderte, die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen. Viele weitere dieser Streiks und Großdemos folgten. Daneben trat kurze Zeit später die sogenannte ‚Letzte Generation‘ auf den Plan, zunächst übrigens, um gegen Lebensmittelverschwendung zu protestieren. Später wurden sie nur noch die Klimakleber oder recht unpassend, die ‚Klima-Chaoten‘ genannt. Extremere Gruppen stechen schon länger Reifen von schwergewichtigen SUVs auf und jüngst bekannte sich die linksextreme Vulkangruppe zum verheerenden Brandanschlag auf die Tesla-Stromversorgung. Die traf, wie wir wissen, nicht nur Tesla, sondern auch unzählige Privathaushalte oder etwa das große Edeka-Lebensmittellager in Freienbrinck. Tonnenweise Obst und Gemüse konnten nicht an- oder ausgeliefert werden. Hatte man das alles mit auf dem Schirm? Für die Bewegung "Fridays for Future" tut es mir leid, wie schwer hat sie es jetzt, ihre berechtigten Anliegen weiter in die Welt zu tragen, wie bedroht sind inzwischen deren Protagonisten? Sprecherin Luisa Neubauer sieht in den Anfeindungen gegen die Klimabewegung eine Gefahr für die Freiheit der Zivilgesellschaft. Dies wurde übrigens gerade im «Atlas der Zivilgesellschaft» von «Brot für die Welt» bestätigt. Hier galt Deutschland stets als offen, nun aber als «beeinträchtigt». Als Grund für die Herabstufung wurde der Umgang mit Klimaaktivistinnen und -aktivisten genannt. Traurig..

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  • Anfang Januar habe ich mein 25-jähriges Jubiläum bei Radio Paradiso gefeiert. Mit Sekt, Kuchen und Pizza und Kollegen, die eigentlich im Urlaub waren und extra reinkamen. Würdig war es und ich bin ein bisschen stolz drauf, denn es ist in diesem Job und bei einem Privatsender nicht unbedingt die Regel, solange dabei zu sein. Noch unwahrscheinlicher wäre es aber, in meinem Alter noch irgendwo neu eingestellt zu werden - das war schon mit Ende 40 so! Ein Unding, finden auch Silke Burmeister und ihre Mitstreiterinnen, die vor kurzem die Social-Media-Kampagne „Ohne mich würdet ihr alt aussehen“ gestartet haben. Schön anzusehen die Fotos der Frauen ab 47 Jahren, die mitten im Berufsleben stehen. Ganz verschiedene Branchen. Sie sind hochmotiviert und haben Lust, sich weiterzubilden, sich einzubringen und zu zeigen, was in ihnen steckt, heißt es zur Kampagne. Doch sie treffen auf einen Arbeitsmarkt, der sie ignoriert, weil sie nicht mehr „jung“ sind. Umgekehrt werden junge Frauen auch nicht so gerne eingestellt oder befördert, weil sie ja ein Kind bekommen könnten und dann lange ausfielen. Ist es denn alles zu fassen, angesichts von Fachkräftemangel und dem nachgewiesenermaßen großen Mehrwert von Erfahrung? Lohnenswert auf jeden Fall mal das Video mit cooler Musik und den Fotos der Frauen anzuschauen, einfach googeln "Ohne mich würdet ihr alt aussehen" oder #Potential47plus.

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  • Eine Kindheitserinnerung zum Thema Wäsche ist, wie ich mit meinem Vater und einem Leiterwagen voller Handtücher, Bettwäsche und Tischdecken in Richtung Waschhaus laufe. So etwas gab es noch in unserer Baugenossenschaft. Dort haben wir die ‚große Wäsche‘ in Maschinen gewaschen, getrocknet und schließlich gemangelt. Schön an den Ecken ziehen und am Ende war alles warm, duftend, schneeweiß und glatt. Alle paar Wochen ging das so, kleinere Sachen haben wir zuhause mit der Hand gewaschen, manches kam in die Reinigung. Meine erste Waschmaschine hatte ich erst als junge Erwachsene. Jahrzehnte später begegnete mir das Thema wieder: meine Tochter hat - ebenfalls in einer Baugenossenschaft wohnend -einen solchen Waschkeller für alle direkt im Haus. Und nutzt den auch, erst zögerlich, nun regelmäßiger. Gerade bei kleineren Wohnungen stellt sich doch die Frage: muss jeder eine eigene Waschmaschine haben? Aus Japan war kürzlich zu lesen, dass im Raum Tokio, der ja überquillt vor Menschen, vermehrt mini-kleine Wohnungen gebaut werden. Mit kleinem Balkon zwar, aber ansonsten mit extrem platzsparenden Lösungen. Das Bad ist eher eine Nasszelle, kein Zimmer in dem auch eine – Sie ahnen es – Waschmaschine oder gar ein Trockner Platz hätte. Allgemein ist es dort viel üblicher, in einen stets nahegelegenen und preiswerten Waschsalon zu gehen. Man trifft dort Leute, redet, lernt sich kennen. Hat auch seinen Reiz, gar nicht zu sprechen vom Umweltschutz durch Gemeinschaftsnutz.

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  • Darf ich auch mal polemisch werden? Was kostet ein Tattoo? Von 50,- € bis zu mehreren 1000,- € ? Was kostet Haare färben beim Friseur, was ein Streaming-Abo? Was bezahlt man im Nagelstudio? Diese Fragen hab ich mir gestellt, als letztens zu lesen war, dass Verbraucher im Fall eines sogenannten Tierwohlcents mit Mehrausgaben von 20,- € im Jahr rechnen müssten. Die Expertenkommission um den Ex-Landwirtschaftsminister Jochen Borchert hat 40 Cent pro Kilo Fleisch zugrunde gelegt, um den Bauern zu helfen, ihre Ställe umzubauen, Weideflächen für Rinder zu schaffen, also in das von einer großen Mehrheit der Menschen gewünschte verbesserte Tierwohl zu investieren. Nennen wir es also lieber Tierwohlabgabe, denn es ist natürlich mehr als 1 Cent. Aber berechnet auf den durchschnittlichen Fleischkonsum, der ja generell auch eher sinkt, eben nur rund 20,-€ im Jahr. Andere Berechnungen, die noch Milch und Eierproduktion miteinbeziehen oder einen deutlich höheren Fleischkonsum als 50 Kilo jährlich, kommen auf 40,-€ Mehrkosten im Jahr. Mich haben diese Zahlen überrascht, ganz ehrlich, das ist doch nix, oder? Das sollte es uns doch wert sein, wenn es damit wirklich mehr Tierwohl gäbe, wenn es tatsächlich zu den Landwirten weitergereicht wird, wenn es mit der EU vereinbar ist, wenn wenn wenn... Ich wäre dafür, aber Essen zu verteuern fällt Politikern im Wahljahr sicher besonders schwer.

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  • Mitte Februar hab ich sie zum ersten Mal im Drogeriemarkt entdeckt: Ramadan-Kalender für Kinder, ähnlich wie unsere Adventskalender, nur mit 30 Türchen statt 24. Dahinter jeweils - sagen wir mal – eine kleine Kinderhand voller verschiedener Süßigkeiten oder kleines Spielzeug. Eher so Gummizeug, hergestellt von der Firma ‚gama-Zuckersuess‘. Vorne auf dem Cover orientalische Motive: eine Moschee, ein Mond, Frauen mit Kopftuch. Der Ramadan-Kalender ist recht teuer, für mehrere Kinder ginge er schon erheblich ins Geld. Aber es gibt dies auch von einem anderen Anbieter für Erwachsene mit sehr edlen Pralinen ohne Alkohol für sage und schreibe 53,- €. Oder günstigere Varianten mit 30 selbstklebenden Sternen. Erst dachte ich, kluge Geschäftsidee, dann aber irgendwie auch nett, wie sich hier zwei Traditionen verbinden. Und genau so argumentiert auch Nadia Doukali, die einen Ramadan-Kalender, bei ihr Iftarlender genannt, schon 2019 erfunden hat: ‚Für mich bedeutet Integration Anpassung an das Land, in dem man lebt, aber auch, dass man Werte aus seiner Heimat mitnimmt. Der Ramadan-Kalender symbolisiert genau das: Eine Verbindung zwischen zwei Kulturen, zwischen zwei Religionen.‘ Warum nicht, viel Spaß wünsche ich also heute beim Öffnen des ersten Türchens!

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  • 240308PC Maria Montessori – der Traum vom perfekten Kind

    Mensch Mahler am 8. März 2024


    Fünf unserer 14 Enkelkinder gehen auf eine Montessori-Schule. Die Methode der italienischen Reformpädagogin Maria Montessori: Zuneigung und kreative Methoden, im Wortsinn Be-greifen der Lerninhalte statt Frontalunterricht, Paukroutinen und Prügelstrafe. Das ist doch selbstverständlich, sagen Sie? Nicht im beginnenden 20. Jahrhundert. Und bis heute ist Frontalunterricht und Paukroutine in den Schulen an der Tagesordnung.

    Rechtzeitig zum heutigen internationalen Frauentag kommt der Film „Maria Montessori“ in die Kinos. Das Datum konnte nicht besser gewählt werden.

    Maria Montessori war eine der ersten 5 Frauen, die in Italien zum Medizinstudium zugelassen wurde. Das war im ausgehenden 19. Jahrhundert. Als sie mit ihrer Reformpädagogik, zunächst mit Kindern mit Einschränkungen, startete, wurde sie v on den männlichen Kollegen verspottet. Was sie sich davon verspreche, mit den „kleinen Äffchen“ ihre Zeit zu vergeuden war noch eine der freundlicheren Bemerkungen.

    Der Film Maria Montessori von Lea Todorov beeindruckt. Aber wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Maria Montessori sah sich gezwungen, ihr eigenes Kind zu einer Amme zu geben, um das Frau überhaupt arbeiten zu können. Dem Joch der Ehe hat sie sich nie unterworfen. Und: Maria Montessori war dennoch Kind ihrer Zeit. Auf dem Weg zum perfekten Kind, so der Titel des kritischen Buches von Sabine Seichter, war sie nicht frei von Rassentheorien und Eugenik – also der Lehre von den vermeintlich guten Erbanlagen. 

    Ich bin mir ganz sicher: heute, an dem wir den Internationalen Frauentag begehen, wäre Maria Montessori in diesen Fragen anderer Ansicht.

    Der Film geht unkritisch mit diesen Fragen um. Deshalb empfehle ich den Film und gleichzeitig das Buch „Der lange Schatten Maria Montessoris – der Traum vom perfekten Kind“ von Sabine Seichter.

    Meredith


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  • 240307PC Protest hat Grenzen

    Mensch Mahler am 7. März 2024


    Protest um jeden Preis? Klimaschutzorganisationen provozieren europaweit mit medienwirksamen Aktionen, die teils den gesetzlichen Rahmen überschreiten. Bauern kippen Gülle auf die Autobahnen, Aktivisten legen TESLA in Grünheide und zehn Ortschaften lahm. Die GDL will nun spontan und ohne Ankündigung streiken. 

    Ist diese Art des Aktivismus noch ein legitimer Bestandteil demokratischer Verhältnisse? Bedarf es mittlerweile nur extremer Handlungsweisen, um sich Gehör zu verschaffen? 


    „Ja“, sagt Aktivist Tadzio Müller im Politik-Magazin „Panorama“. All dies geschehe „im Rahmen eines rechtfertigenden Notstandes“, den das EU-Parlament am 28. November 2019 ausgerufen habe. Auch das Bundesverfassungsgericht habe im April 2021 gesagt, dass die Klimakrise die Freiheitsrechte zukünftiger Generationen zu vernichten drohe. „Für mich sind diese Aktionen legitime Notwehr.“


    In der Süddeutschen Zeitung befindet die Schriftstellerin Jagoda Marinić über die „Generation ziviler Ungehorsam“: „Rebellion bedeutet heute, die Welt ernst zu nehmen.“ Die Jugend um Greta Thunberg, Rezo und Billie Eilish wolle die Älteren „aus dem Demokratie-Koma erwecken“. Der Umgang mit zivilem Ungehorsam werde dabei zur Visitenkarte der Demokratie: „Während in China Protestierende vor den Augen der Welt brutal niedergeschlagen werden, hält im Westen die Gründerin von Fridays for Future ihre Wutrede vor den Vereinten Nationen.“


    Mahler meint: Ziviler Ungehorsam ist nötig, damit einer Gesellschaft, die sich weitgehend im Dämmerschlaf befindet, ein Licht aufgeht. Gleichwohl gibt es Grenzen: Wenn die Gesundheit oder gar das Leben von Menschen gefährdet wird oder aber die öffentliche Ordnung und die Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. 


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  • 240305PC Jugendsünden 

    Mensch Mahler am 5. März 2024


    Der Räuber Hotzenplotz. Das kleine Gespenst. Die kleine Hexe. Der kleine Wassermann. Krabat. „Kinder brauchen Geschichten“ steht auf dem Grabstein von Otfried Preußer, einem der begnadetsten Kinderbuchautoren, von dem ich als vorlesender Vater sehr profitiert habe.

    In Pullach bei München haben sie ein Gymnasium nach dem in der heutigen Tschechei geborenen Ottfried Preußler benannt. Aber damit soll jetzt Schluss sein. Denn Ottfried Preußler hat als junger Mann eine Sünde begangen. Sagen die Kulturhistoriker. Sie haben jetzt herausgefunden, dass Preußler 1941 in die NSDAP eingetreten ist. Schlimmer noch für die Kultur-Vergangenheits-Schnüffler auf der Spur der politischen Correktness: 1944 hat der Geschichtenerzähler ein Werk namens „Erntelager Geyer“ im Junge-Generation-Verlag in Berlin herausgegeben. Ja, dieser glorifiziert die Hitler-Jugend. Und das ist sicher in dieser Zeit für einen jungen Mann nichts Ungewöhnliches gewesen. 

    Vorgeworfen wird Preußler auch nicht der Inhalt des Buches. Auch nicht, dass er als „verblendeter junger Mensch“ ein solches Werk verfasst habe. Sondern die Tatsache, dass Preußler sich nach dem Krieg nie zu diesem Buch bekannt und erst recht nicht von seinem Inhalt in konkreter Form distanziert habe. Deshalb stellt das Pullacher Gymnasium nun 10 Jahre nach der Namensgebung „Otfried-Preußler-Gymnasium“ den Antrag auf Rückbenennung in „Staatliches Gymnasium Pullach“. 

    Nach Karl May muss nun nach Ansicht der Sittenpolizei auch Otfried Preußler  dran glauben. Ich werde die Bücher von Otfried Preußler dennoch in Ehren halten. Die Sünden der Heiligen trösten uns mehr als ihre Tugenden. 

    In Pullach residiert nebenbei auch der Bundesnachrichtendienst.


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  • 240305PC I’am a Noise 

    Mensch Mahler Auf halber Treppe sitzen wir, es ist nicht oben, nicht unten. Auf halber Treppe sitzen wir. 

    Dankbarkeit also für die Hälfte der Treppe, die wir erstiegen sind. Es ist nicht nichts und es ist nicht alles. Gott ist ganz, und das genügt. 


    am 5. März 2024


    Ich hätte mir mehr Musik von dieser begnadeten  Sängerin gewünscht. Aber die habe ich zu Hause auf Vinyl reichlich. Beim Anschauen des Films von und über Joan Baez ist mir etwas anderes in den Sinn gekommen:

    Ich war 1978 im Hamburger CCH bei einem Konzert mit dieser fantastischen Frau. Ein Zwischenrufer brüllte etwas vom Hunger und Krieg in der Welt, Ordner wollten ihn aus dem Saal führen. Joan Baez stoppte sie und bat den Mann nach vorne zur Bühne. Sie ließ Konzert Konzert sein und diskutierte mit dem aufgebrachten Störer mehrere Minuten lang.

    So habe ich sie erlebt. Als ich das Biopic – den Musikfilm – die Dokumentation „I’m an Noise“ sah, war ich tief beeindruckt, ja zu Tränen gerührt. Eine ehrliche Lebensbilanz einer engagierten Frau, die nach dem Ende des Vietnamkrieges und dem Tod Martin Luther Kings die Sinnfrage stellte, die unter dem Ende der Beziehung zu Bob Dylan unglaublich litt und die über ihrem Ruhm ihren Sohn vergaß. Die Zeitlebens mit Panikattacken und Depressionen zu tun hatte und die schonungslos die Missbrauchsgeschichte in ihrer Herkunftsfamilie aufarbeitet.


    Heute ist Joan Baez 83 Jahre alt und wenn sie in die Kamera schaut, sehe ich eine ehrliche, zerbrechliche und traurige Frau. „Laughing with Tears in my Eyes“. Unendlich vielen Menschen hat sie Mut gemacht, sich zu engagieren. Und doch bleibt zum Ende ihres Lebens – ihre Farewell Tour zum 80igsten Geburtstag ist Bestanteil des Films – ein Fragment der Legende Joan Baez stehen. Vieles ist gelungen und vieles ist auch misslungen. Fulbert Steffensky kam mir in den Sinn: die gelungene Halbheit: 

    Auf halber Treppe sitzen wir, es ist nicht oben, nicht unten. Auf halber Treppe sitzen wir. 

    Dankbarkeit also für die Hälfte der Treppe, die wir erstiegen sind. Es ist nicht nichts und es ist nicht alles. Gott ist ganz, und das genügt. 




     




     


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  • 240301PC Kirche als Schutzraum

    Mensch Mahler am 1. März 2024

    Zu allen Zeiten und in fast allen Regierungsformen waren die Sakralräume, die Klöster und die Tempel tabu. Schutzräume für Verfolgte, Aufnahmeorte für Geschändete, Zuflucht für Geflüchtete. Ich denke an die vielen Kirchenburgen in Siebenbürgen, ich denke an das Kirchenasyl hierzulande und auch an die vielen Klöster in der orthodoxen Kirche. Damit haben nicht nur die Nazis Schluss gemacht, auch andere Diktatoren schreckten nicht vor Übergriffen auf heilige Schutzräume zurück. 

    Ich bin überzeugter Freikirchler. Die Trennung von Kirche und Staat ist ein unverzichtbares Gut. Hier gilt Gottesrecht, das noch weiter geht als die allgemeine Erklärung der Menschenrechte. 

    In den USA machen die evangelikalen Christen Politik und stützen einen Nationalisten wie Donald Trump. Ungeachtet dessen, dass er pausenlos Gesetze bricht. In Russland gibt es die russisch-orthodoxe Staatskirche, Patriarch Cyril ist ein glühender Verehrer Putins und sanktioniert Krieg, Gewalt und Verfolgung.

    Putin hat Nawalny umbringen lassen, soviel steht fest. Jetzt ist zu befürchten, dass er heute nicht einmal eine würdige Trauerfeier und eine ungestörte Bestattung bekommen wird. Es wird mit Übergriffen und Verhaftungen durch die russischen Behörden gerechnet. 

    Die Kirche hat den Auftrag, Menschen vor Unrecht und Gewalt zu schützen. Wenn sie gemeinsame Sache mit dem diktatorischen Staat macht, hat sie ihren Auftrag verwirkt und ist jeglicher Ethik und Moral in den Rücken gefallen. Sie verrät die Menschen, die Gott ihr anvertraut hat. Putin und Cyril gehören ins selbe finstere Loch gesteckt. Ersterer hat gestern mit einem Atomkrieg gedroht, sollte sich der Westen weiter in den Ukrainekrieg einmischen.


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  • 240229PC Ein geschenkter Tag

    Mensch Mahler am 29. Februar 2024


    Nun ist es ja so, dass unsere Zeitrechnung nicht in unser Planetensystem passt. Jedes Jahr bekommen wir einen Vierteltag geschenkt. Das addiert sich in vier Jahren zu einem Tag. Und dieser Tag ist heute. Wahnsinn! 24 Stunden geschenkt – einfach so. Was würden sie tun, wenn sie einen Tag geschenkt bekommen würden? Einfach so? Packen Sie es an: Dieser Tag ist heute. So oder so kann man in diesen 24 Stunden vieles erledigen. Wer arbeiten oder lernen muss, liegen gebliebene Aufgaben erledigen oder schon mal den Frühjahrsputz angehen möchte, hat dazu einen Tag länger Zeit. Klingt nicht so prickelnd, finde ich. Wer das Glück hat, am letzten Februartag frei zu haben, könnte den Tag für eine schöne Unternehmung nutzen, einen Wellness-Tag beispielsweise oder einen Ausflug mit Freunden oder der Familie. Theoretisch könnte man aus dem geschenkten Tag auch gleich ein geschenktes Wochenende machen und in einen spontanen Kurzurlaub fahren.

    Und dann gibt es noch die Möglichkeit, an diesem Tag etwas ganz Besonderes zu machen. Spontan bei einer oder einem Bekannten vorbeischneien, die aus dem Blickfeld geraten sind. Die Rad- oder Wandertour machen, die schon lange auf dem Zettel steht, wozu aber immer die Zeit gefehlt hat. Oder sich ehrenamtlich für ein Projekt einsetzen, einen ganzen Tag schmökern und den Bücherschrank durchforsten, mal nachschauen, was für Schätzchen sich noch im CD Regal befinden ... einen Museumsbesuch machen. Und starten sie mit Ringelnatz:

    Ich bin so knallvergnügt erwacht. Ich klatsche meine Hüften. Das Wasser lockt. Die Seife lacht. Es dürstet mich nach Lüften. Ein schmuckes Laken macht einen Knicks Und gratuliert mir zum Baden. Zwei schwarze Schuhe in blankem Wichs Betiteln mich »Euer Gnaden«. Aus meiner tiefsten Seele zieht Mit Nasenflügelbeben Ein ungeheurer Appetit Nach Frühstück und nach Leben.

     



     



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