Afleveringen
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Alles Geschichte stellt vor: "ICONIC - Modegeschichte mit Aminata Belli”. Es gibt entsetzliche Worte für Kleidungsstücke, die wir doch eigentlich sehr schätzen: Brunzhosen, zum Beispiel. Oder es ist nur sehr verschämt von ihnen die Rede. Dabei können wir uns heute ein Leben ohne Unterwäsche kaum noch vorstellen. Dabei kam die Menschheit die längste Zeit "ohne" aus. Wie dann aus einem langen Untergewand unsere heutige Unterwäsche wurde, erzählt Host Aminata Belli in dieser Episode. Von Mariia Fedorova (BR 2024)
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Die Kunstfaser war zunächst Verheißung - anschmiegsam, elastisch, glänzend versprach sie erschwinglichen Glamour. Im vorindustriellen Märchen sollte noch Stroh zu Gold gesponnen werden: In den Chemiefaseranlagen der globalen Textilproduktion laufen heute Endlosfäden durch die Maschinen - und tragen damit zu einer jährlich anwachsenden "fast fashion" bei. Von Barbara Knopf (BR 2020)
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Von Männern in Strumpfhosen zu Frauen im Hosenanzug - jahrhundertelang war die Hose in Europa Symbol von Männlichkeit und Macht, Klassenkonflikten und Geschlechtsunterschieden. Und nicht zuletzt deshalb heiß umstritten: Von der Rolle der Hose in der Französischen Revolution wie im Kampf um die Emanzipation und der Jugendrevolte des 20. Jahrhunderts. Von Ulrike Rückert (BR 2024)
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1954 gab es das "Wunder von Bern". 1990 den ersten gesamtdeutsche WM-Sieg. 2006 war zwar kein Titel drin, dafür berauschte sich Fußballdeutschland am schwarz-rot-goldenen "Sommermärchen". 2014 schlug die DFB-Elf Argentinien im Endspiel. Und 1974? Auch in diesem Jahr wurde Deutschland Fußballweltmeister - im eigenen Land! Und das mit der angeblich "besten Mannschaft aller Zeiten": Beckenbauer, Hoeneß, Netzer, Overath, Müller! Noch Fragen? Ja! Warum ist diese Weltmeisterschaft dann im kollektiven Gedächtnis der Deutschen eher ins Abseits geraten? War es die schlechte Stimmung im Trainingslager Malente? Wirkte das Olympiaattentat von 1972 noch nach? Oder war es einfach das legendär schlechte Wetter, das ganze Stadien in Seenplatten verwandelte? In der neuesten Ausgabe von "Wie war das damals?" schauen Christian Schaaf und Michael Zametzer zurück ins Jahr 1974, als wir zuhause Weltmeister wurden.
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"Aus! Aus! Das Spiel ist aus! - Deutschland istWeltmeister!" Mit diesem Schrei des Rundfunkreporters Herbert Zimmermann war die Sensation 1954 perfekt. Außenseiter Deutschland gewinnt die WM. Neun Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches kam in der Bundesrepublik das Gefühl auf: "Wir sind wieder wer!" Einige Historiker sehen deshalb im Fußballwunder von Bern die eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland. Aber stimmt das wirklich? Von Christian Schaaf (BR 2010)
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Am 6. Juni 1944 landen alliierte Truppen in der Normandie. Etliche Schriftsteller sind Zeugen der spektakulären Landung, darunter Ernest Hemingway, Jerome D. Salinger und Stefan Heym. In Frankreich verfolgen Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre die Ereignisse, und in den USA lauschen exilierte Autorinnen und Autoren gebannt den Nachrichten über den Ausgang der Invasion. Von Joachim Scholl (BR 2024)
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80 Jahre liegt die Landung der Alliierten in der Normandie zurück. Noch heute erinnern Bunkeranlagen und Panzer am Strand von Courseulle-sur-mer an die Befreiung von den Nationalsozialisten. Da es kaum noch Zeitzeugen gibt, ist es heutigen Bewohnern des Küstenörtchens besonders wichtig, weiterhin das Gedenken zu wahren. Von Andrea Burtz (BR 2024)
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Sie spionierten im besetzten Frankreich, dechiffrierten deutschen Funkverkehr und nieteten Bomber zusammen. Sie schweißten in Schiffswerften, standen "ihre Frau" an der "Homefront", und: sie leisteten einen entscheidenden Beitrag zur Befreiung Europas von der Naziherrschaft: Frauen im Einsatz für Militär und Kriegswirtschaft der Aliierten. Von Michael Zametzer (BR 2024)
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Der D-Day, der Decision Day wurde als Tag der Entscheidung von den Alliierten genauso wie von Nazi-Deutschland erwartet. Über zwei Jahre hatten sich vor allem Briten und Amerikaner auf eine der größten Militäroperationen der Geschichte vorbereitet. Als die Alliierten dann am 6.Juni 1944 in der Normandie tatsächlich an Land gingen, geschah dies unter hohen Verlusten. Heute gilt die Invasion nicht mehr als die Entscheidungsschlacht, als die sie die Zeitgenossen sehen wollten, aber als Tag von hoher symbolischer Bedeutung, wenn es um die Nachkriegsordnung in West-Europa ging. Von Steffi Illinger (BR 2024)
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"Männer und Frauen sind gleichberechtigt" heißt es im Artikel 3 des Grundgesetzes. Heute eine Selbstverständlichkeit. Und doch - so selbstverständlich ist der Artikel nicht. Vier Frauen mussten dafür kämpfen, damit er heute so im Grundgesetz stehen kann. Von Gerda Kuhn (BR 2007)
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Es war die Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland. Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz verkündet. Eigentlich sollte das "GG" nur ein Provisorium sein, nur ein Übergang, nicht wie eine "Verfassung" einen endgültigen Charakter haben. Trotzdem wurde es schließlich zur gesamtdeutschen Verfassung - und zum Vorbild für viele neue Demokratien. Von Katharina Kühn (BR 2022)
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Die mittelalterliche Stadt hat zwei Gesichter: Sie bringt die Landesentwicklung voran, stärkt Handel und Gewerbe und schafft ganz neue Formen von Öffentlichkeit. Doch zugleich ist sie ein Brandbeschleuniger sozialer und politischer Konflikte. Zunftmitglieder und unterprivilegierte Schichten in der Stadt erzeugen im Lauf der Zeit rebellische Teilöffentlichkeiten. Immer selbstbewusster drängen sie auf Mitsprache. Das führt häufig zu schweren Erschütterungen, Unruhen und gewaltsamen Aufständen. Von Simon Demmelhuber und Volker Eklkofer (BR 2020)
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"Wohnung in idyllischer Lage zu vermieten, im Herzen Augsburgs, etwa 60 Quadratmeter groß mit Garten. Die Mietkosten: 88 Cent im Jahr und täglich ein Vater Unser, ein Ave Marie und das Credo für Jakob Fugger und seine Nachkommen". So könnte heute eine Wohnungs-Anzeige aussehen für die älteste Sozialsiedlung der Welt - die Fuggerei. Jakob Fugger genannt "Der Reiche" gründete sie 1521. Damals mussten die Mieter einen rheinischen Gulden pro Jahr bezahlen, heute wären das 88 Cent - und das ist die Summe, die tatsächlich auch heute noch als Jahreskaltmiete verlangt wird. Von Dorit Kreissl (BR 2014)
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Im 15. Jahrhundert ist Nürnberg Weltstadt! Fernreisende kommen an Nürnberg kaum vorbei. Die Routen Prag - Paris, Venedig - Hamburg, Krakau - Augsburg führen alle über Nürnberg. Exportschlager von der Pegnitz sind Nadeln, Schüsseln, Kannen, Becher, Leuchter, aber auch Plattenharnische und Kanonenrohre mit gezogenen Läufen. Alles Produkte des gerühmten Nürnberger Einfallsreichtums. Von Michael Zametzer (BR 2020)
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Am 14.05.1948 endet das britische Mandat über Palästina. Noch am gleichen Nachmittag ruft David Ben Gurion den unabhängigen Staat Israel aus. Damit geht der Wunsch vieler Jüdinnen und Juden in Erfüllung, nach den letzten Jahrzehnten der Verfolgung und Ermordung zurückkehren zu können nach Zion, dem "Land der Väter". Der Weg von der Idee Theodor Herzls, in Palästina eine "Heimstätte" für das jüdische Volk zu schaffen, bis zum Staat Israel war lang. Von Beginn an war er von Konflikten und Interessenskollisionen bestimmt. Von Ulrike Beck (BR 2018)
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Seit Jahrzehnten ist der Nahost-Konflikt ungelöst. Die Hintergründe sind kompliziert. Verbunden mit der Gründung Israels 1948 wurden Hunderttausende Palästinenserinnen und Palästinenser vertrieben oder flohen. Die Vertreibung ist in der arabischen Welt unter dem Begriff Nakba ("Katastrophe") bekannt. Bis heute sind weltweit mehrere Millionen Menschen mit palästinensischen Wurzeln staatenlos. Auch für Palästinenser, die im Westjordanland leben, ist die Lage seit langem schwierig - und im Gazastreifen inzwischen verzweifelt. Ein Rückblick. Von Claudia Steiner (BR 2024)
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Cinzia schafft es kaum noch, sich auf den Beinen zu halten. Drei Stunden Schlaf, mehr sind nicht drin. So beschreibt die Teenagerin ihre Arbeit auf dem Campingplatz. Dabei darf sie laut Gesetz noch gar nicht arbeiten - weil sie zu jung ist. Sie ist eine von ca. 336.000 Minderjährigen, die arbeiten müssen. Nicht vor langer Zeit, sondern heute. In unserem Nachbarland Italien. Kinderarbeit war in Deutschland länger ein Thema, als die meisten denken: Bis in die 1980er Jahre mussten viele Kinder auch hierzulande hart arbeiten, sogar noch dann, als es schon längst Gesetze dagegen gab.
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Gertraud fügt sich ihrem Schicksal. Auf dem Hof ihrer Eltern übernimmt sie immer mehr Verantwortung. An einem Sommertag 1958 trocknet draußen das Heu, als ein Gewitter aufzieht. Gertraud muss schnell sein, damit die ganze Arbeit nicht umsonst war - und bringt sich in Lebensgefahr. Mehr als 100 Jahre früher: Die zwölfjährige Margaret "Mattie" Knight arbeitet in einer Baumwollfabrik, wo sie 1850 Zeugin eines Unfalls wird. Das bringt sie auf eine Idee. Was verbindet die beiden Mädchen? Und warum endet die Geschichte der Kinderarbeit nicht mit Mattie, und auch nicht mit Gertraud? Kinderarbeit war in Deutschland länger ein Thema, als die meisten denken: Bis in die 1980er Jahre mussten viele Kinder auch hierzulande hart arbeiten, sogar noch dann, als es schon längst Gesetze dagegen gab.
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Gertraud Seidl aus der Nähe von Augsburg ist stolz: Sie ist vier Jahre alt und darf nun endlich auch mit auf die Weide und ihren Schwestern beim Hüten der Kühe helfen. Es bleibt aber nicht bei dieser Aufgabe. Auf dem Bauernhof ihrer Eltern ist in den 1950er Jahren so viel zu tun, dass sie nur wenig Zeit zum Spielen und für die Schule übrig hat. Dabei macht ihr nichts so viel Spaß wie zu lesen und zu lernen. Als sie in der achten Klasse ist, treffen ihre Eltern hinter ihrem Rücken eine folgenschwere Entscheidung. Kinderarbeit war in Deutschland länger ein Thema, als die meisten denken: Bis in die 1980er Jahre mussten viele Kinder auch hierzulande hart arbeiten, sogar noch dann, als es schon längst Gesetze dagegen gab.
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