Afleveringen
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Es ist eine gefährliche und schmutzige Angelegenheit: das Zerlegen alter Schiffe, die außer Dienst gestellt wurden und nun verschrottet werden. Der Strand der Stadt Chittagong in Bangladesch ist einer der drei Orte in Südasien, wo das geschieht. Hier endeten auch viele Schiffe deutscher Reedereien. Bislang hatte Bangladesch einen schlechten Ruf: Die Arbeitsbedingungen waren schlecht, es gab viele Arbeitsunfälle und Giftstoffe wurden illegal entsorgt. Das soll sich aber nun ändern. Große Schiffswerften haben mit "grünem Recycling" begonnen und wollen internationale Standards umsetzen. Bangladeschs neue Regierung jedenfalls ist entschieden: Wer nicht sauber recycelt, der soll nächstes Jahr schließen. ARD-Südostasien-Korrespondent Peter Hornung hat sich für uns auf dem Schriffsfriedhof der Welt umgehört.
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Griechenlands Regierung hat seine Migrationspolitik immer wieder als "hart, aber fair” bezeichnet. Die Entscheidung Deutschlands, an den Grenzen zu kontrollieren, ist von der griechischen Seite stark kritisiert worden. Und es zeigt sich: Aus der "harten” Haltung in der Migrationsfrage könnte eine noch härtere werden. ARD-Griechenlandkorrespondent Moritz Pompl berichtet.
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Zijn er afleveringen die ontbreken?
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Der US-Wahlkampf geht in die letzten zwei Wochen. Vor der Stimmabgabe lassen sich die amerikanischen Wählerinnen und Wähler eine zentrale Frage durch den Kopf gehen: Geht es ihnen heute besser als vor vier Jahren? War die Amtszeit von US-Präsident Joe Biden und Vize-Präsidentin Kamala Harris ein Erfolg oder Misserfolg? Vor allem bei den Themen wie die zwischenzeitlich hohe Inflation, steigende Immobilen- und Mietpreise, Migration fällt die Bilanz der US-Bevölkerung gemischt aus. Die ARD-USA-Korrespondentinnen und Korrespondenten Sebastian Hesse, Claudia Sarre, Nina Barth, Ralf Borchard, Julia Kastein und Isabell Karras haben sich im Land umgehört.
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In Hongkong jähren sich die Proteste der zerschlagenen Demokratiebewegung in Hongkong zum fünften Mal. Über eine Million Menschen gingen im Jahr 2019 bei Demonstrationen auf die Straße. Anfangs war es ein Protest gegen ein geplantes Auslieferungsgesetz, dann wurde es zum Protest gegen den Einfluss der kommunistischen Zentralregierung Chinas in der chinesischen Sonderverwaltungsregion. Die Proteste schlugen schließlich in Gewalt um, seitens der Polizei und manchen Demonstranten. Mehr als 4.000 Menschen wurden festgenommen. Im Jahr 2020 hat die chinesische Zentralregierung ein Staatssicherheitsgesetz für Hongkong erlassen. Dieses hat oppositionelle Stimmen nahezu verstummen lassen. Prominente Demokratie-Aktivisten sitzen in Haft. ARD-Korrespondentin Eva Lamby-Schmitt berichtet.
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Der Dalai Lama, das religiöse Oberhaupt der Tibeter - weltweit gefeiert fast wie ein Popstar - für seine Weisheit und seine Botschaften von Mitgefühl. 1989 erhielt er den Friedensnobelpreis. Bis vor einigen Jahren reiste er noch um die Welt, füllte ganze Stadien. Doch inzwischen ist es ruhig geworden um den 89-Jährigen. In seinem Exil im nordindischen Dharamsala hält er noch Audienzen ab oder empfängt hochrangige Delegationen wie aus Washington. Wie steht es um den 14. Dalai Lama und um seine mögliche Nachfolge? Wie wichtig ist sie für die Tibeter heute noch, die Institution des Dalai Lama? Unsere ARD-Korrespondentin Charlotte Horn ist diesen Fragen nachgegangen.
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Käse ist seit jeher fester Bestandteil von Frankreichs kulinarischer Kultur. Wie viele Sorten genau es im Land gibt, weiss allerdings niemand. Klar ist nur: Es sind mehrere Hundert. Weltweit als Star gilt der Brie, ein Weichkäse mit weißem Edelschimmel, der einer großen Torte ähnelt - das sogenannte Brie-Rad. Am bekanntesten ist der Brie de Meaux. Ursprünglich wurde Brie rein als Rohmilch-Produkt hergestellt, doch im vergangenen Vierteljahrhundert sorgten immer strengere Hygiene-Vorschriften dafür, dass viele Käsereien auf Pasteurisierung umschwenkten. Für wahre Gourmets ein Gräuel. Den mittlerweile per Label geschützten originalen Brie de Meaux fertigen heute nur noch acht Fabrikanten, darunter zwei traditionsreiche Familienbetriebe. Suzanne Krause nimmt uns auf die akustische Reise rund um den Brie de Meaux mit, führt vom Kuhstall bis zum Restaurant.
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Deutsche Siedler aus dem Mittelalter, die so genannten Siebenbürger Sachsen, haben weite Teile Transsilvaniens mitgeprägt, durch ihre Kultur und ihren Baustil. Zur Zeit des kommunistischen Ceausescu-Regimes wurden viele von ihnen enteignet und von der Bundesregierung nach Deutschland freigekauft. Alle vier Jahre kommen nun Siebenbürger Sachsen aus ganz Deutschland in ihrer alten Heimat zusammen zu einem großen Fest in Sibiu/Hermannstadt. Wir stellen außerdem den neuen Jakobsweg des Balkans "Via transilvanica" vor, der unter anderem durch einige alte Dörfer der Siebenbürger Sachsen führt. ARD-Südosteuropa-Korrespondent Oliver Soos berichtet.
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Es war etwas über zwei Jahre nachdem Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985 seine Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes gehalten und von einem "Tag der Befreiung" gesprochen hatte - da setzte sich Ephraim Kishon auf das Sofa von "Wetten, dass?". Der Schriftsteller hatte da in Deutschland schon Millionen Bücher verkauft, mehr als in jedem anderen Land. Und doch war es in einer Zeit, als viele Nazi-Täter noch lebten, etwas Besonderes: Dass dieser jüdische Mann mit seinem feinen, eher stillen Humor zu den (West-)Deutschen in die Wohnzimmer kam, am Samstagabend, zur besten Sendezeit. Kishons kurze Satiren handeln vom Alltag in Israel und vermittelten ein Bild von einem Land, dass man in Deutschland offenbar genauso sehen wollte. Sein Erfolg in Deutschland war somit auch Ausdruck eines Wunsches nach Wiedergutmachung - nach den Massenmorden im Holocaust. Auch wenn von dem Israel, das Kishon in seinen Texten beschreibt, heute nicht mehr viel geblieben ist: Sein Beitrag zur Normalisierung zwischen Deutschland und Israel als dem jüdischen Staat ist nicht zu unterschätzen. Dabei konnte er in Interviews, in denen er über seine eigene Geschichte sprach, als ungarischer Holocaust-Überlebender, auch sehr deutlich werden. ARD-Nahost-Korrespondent Jan Christoph Kitzler berichtet.
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Der US-Wahlkampf ist mitten in seiner heißen Phase: Kamala Harris und Donald Trump, die Präsidentschaftskandidaten der Demokraten und Republikaner, richten ihr Augenmerk auf die sogenannten "Swing States", auf die wenigen US-Bundesstaaten, die für den Einzug ins Weiße Haus entscheidend sind. ARD-Korrespondentin Katrin Brand ist nach Arizona gereist, also dorthin, wo die Themen Migration und Einwanderung dominant sind. Die Grenze zu Mexiko stellt für Arizona eine erhebliche Herausforderung dar.
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Brut, Brut Rosé oder Nectar Satin - die Schaumweine vom Kap können mit den teuren Nobelmarken aus Frankreich locker mithalten. Der südafrikanische "Méthode Cap Classique" (MCC) wird wie der Champagner in einem zweifachen Gärungsprozess hergestellt. Erst im Stahltank, dann in der Flasche. Zwar hat die Geschichte des Weinbaus in Südafrika bereits Ende des 17. Jahrhunderts begonnen, erstklassige Schaumweine nach der Champagner-Methode aber werden erst seit 1971 produziert - was kaum jemand weiß. MCC-Pionier ist das Familienweingut Simonsig in Stellenbosch. ARD-Südafrika-Korrespondent Stephan Ueberbach hat die Winzer besucht und sich die Geschichte des südafrikanischen Champagners erzählen lassen.
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Es ist eines der reichsten Länder der Welt - und sieht nicht danach aus: Im kleinen Ölstaat Kuwait ticken die Uhren anders. "Die Demokratie ist schuld", hören Besucher immer wieder. Aber gibt es überhaupt eine Demokratie? Regelmäßig gab es in den vergangenen Jahren Neuwahlen, eine übergroße Bürokratie und Korruption lähmen das Land. So mancher Bewohner schielt neidisch auf den Fortschritt in den anderen (autokratisch regierten) Staaten am Golf. Vor einem halben Jahr starb der alte Emir - nun hat sein Nachfolger, ebenfalls über 80 Jahre alt, das Parlament aufgelöst und will die Verfassung ändern. Stellt sich Kuwait neu auf? Was bedeutet das für das Land, das auch vom Klimawandel heftig betroffen ist? Und wie groß ist das nationale Trauma der Verwundbarkeit, mehr als 30 Jahre nach dem Golfkrieg? ARD-Korrespondentin Anna Osius war dort.
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"Es war wie 100 Jahre Feuerwehrarbeit in einer Nacht" - erinnert sich Jason Brolund, Feuerwehrchef in West Kelowna in der kanadischen Provinz British Columbia. Mitte August 2023 waren er und seine Kollegen vom McDougall Creek Fire überrascht worden. Der Wind hatte kurzfristig gedreht und die Flammen in Richtung Stadt gepeitscht. Fast 300 Häuser wurden von den gierigen Flammen zerstört. Im Herbst hat die kanadische Regierung eine Task Force eingesetzt, um Lehren und Konsequenzen zu ziehen. Die Folgen des Klimawandels mit verstärkter Hitze und Dürre sind Faktoren; aber auch das Management der Wälder sowie eine vorbereitete Bevölkerung. Die Waldbrandsaison 2023 war flächenmäßig die größte in der Geschichte Kanadas. ARD-Korrespondentin Charlotte Voß berichtet aus Kanada.
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Malaria tötet weiter jedes Jahr eine halbe Million Kinder unter fünf Jahren - vor allem auf dem afrikanischen Kontinent. In Lambaréné, mitten im Regenwald von Gabun, arbeiten Forscher der Universität Tübingen daran, diese und andere Tropenkrankheiten zu besiegen. Nicht weit von dem Ort entfernt, wo einst Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer seine berühmte "Buschklinik" aufbaute. Alle wichtigen Malariamedikamente und Impfstoffe haben in den vergangenen Jahrzehnte auch die Labore in Lambaréné durchlaufen. Jetzt gibt es hier einen neuartigen Master-Studiengang der Universität Tübingen für künftige Kenner tropischer Krankheiten und ihrer Erreger. Studierende vom afrikanischen Kontinent, die dazu beitragen sollen, dass die Forschung hier weiter vorangetrieben werden soll. ARD-Afrika-Korrespondentin Antje Diekhans war für uns dort.
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In Ägypten nennen viele Menschen den Nil ihr Zuhause. In winzigen Holzbooten, kaum vier Meter lang und zwei Meter breit, leben ganze Familien auf dem Fluß. Tag für Tag, Jahr für Jahr. Die Fischerei ist ihr Lebensunterhalt, ihre einzige Einnahmequelle. Abgeschnitten vom Leben an Land, trotzen sie der Verschmutzung des Flusses und den harten Folgen der Wirtschaftskrise. Doch trotz der Widrigkeiten zeigt sich auf dem Nil eine beeindruckende Lebensweise im Rhythmus der Natur. In diesem Stück tauchen wir ein in den Alltag dieser Menschen, erleben ihre Herausforderungen und entdecken die Faszination eines Lebens auf dem ewig fließenden Band des Nils. Eine Reportage von Tilo Spanhe
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Es waren die ersten olympischen Spiele auf der südlichen Erdhalbkugel. Für Athleten aus Europa und Nordamerika waren es die ersten Sommerspiele im Winter. Der Austragungsort Melbourne in Australien lag weit außerhalb der Komfortzone der olympischen Bewegung. Die Spiele 1956 waren eine Herausforderung für die Organisatoren und die Athleten. Es war geplant, die Sportler, wie bei der Eröffnung, nach Nationen getrennt, ins Stadion kommen zu lassen. Der 17jährige John Ian Wing aber hat eine bessere Idee. Drei Tage vor dem Ende der Spiele schreibt er an die Organisationskomitee: Als Symbol globaler Einheit sollen die Athleten durchmischt und zwanglos das Ende der Wettkämpfe feiern. Nicht als Konkurrenten, sondern als Freunde. Und genau das geschieht auch. Andi Stummer ist dieser olympischen Geschichte nachgegangen.
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Jammerthal, Batatenthal, Walachai - die Ortsnamen in Basiliens südlichstem Bundestsaat Rio Grande do Sul tragen die Geschichte der deutschen Einwanderer bis heute in sich. Vor 200 Jahren, am 25. Juli 1824, kamen die ersten Siedler hier an, die meisten von ihnen Bauern, Handwerker, Soldaten aus dem Hunsrück, die auf eine bessere Zukunft hofften - noch heute wird der Dialekt in einigen Gemeinden gesprochen. Die von deutscher Einwanderung geprägten Gebiete im Süden werden aktuell von einer Jahrhundertflut heimgesucht, Südbrasilien erlebt eine Jahrhundertflut. Auch Teile der deutsch-brasilianischen Geschichte liegen unter Wasser. Die Nachfahren der einstigen Einwanderer müssen heute, wie damals, nochmal von vorne anfangen. Dabei war es ausgerechnet ein Sohn deutscher Einwanderer und später erster Umweltminister des Landes, der schon vor Jahrzehnten davor gewarnt hatte, dass Klimakatastrophen häufiger werden, wenn der Mensch die Natur weiter zerstört. ARD-Südamerika-Korrespondentin Anne Herrberg ist in die Region gereist.
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In Südkorea arbeitet eine Wahrheits- und Versöhnungskommission im Auftrag der Regierung derzeit eines der dunkelsten Kapitel der eigenen Geschichte auf. Es geht um tausende Kinder, die vor allem während der Militärdiktatur in den 1970 bis 1980er Jahren für Auslandsadoptionen freigegeben wurden. Mitte nächsten Jahres wird der Abschlussbericht vorgelegt, für diesen August ist ein Zwischenfazit geplant. Eine Geschichte über die Spurensuche von Kindern und Müttern, Lug und Betrug, Dänemark und Nordkorea.
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Nahbar, volksnah, charismatisch? Wenn José Ramos-Horta, amtierender Präsident von Timor-Leste und Friedensnobelpreisträger, in seinem militär-grünen Jeep durch Dili düst, dann ist er der Superstar auf den Straßen der Hauptstadt. Der Mann mit der verspiegelten Piloten-Sonnenbrille und dem bunten Hemd erfüllt alles, nur nicht das Klischee eines distanziert-reservierten Staatsoberhaupts. Ramos-Horta ist mit seinen 74 Jahren ein Politiker der Generation, die Timor-Leste friedlich in die Unabhängigkeit geführt hat und dafür den Friedensnobelpreis erhielt. Korrespondentin Jennifer Johnston hat ihn eine Woche im Land beobachtet, mit ihm diverse Veranstaltungen besucht und eine Spritztour in seinem Jeep gemacht. Wo steht Timor-Leste heute mehr als 20 Jahre nach seiner Unabhängigkeit? Darüber hat Jennifer Johnston u.a. mit dem Außenminister, ehemaligen Freiheitskämpfern, Unternehmern und vielen mehr gesprochen. Der größte Gewinn: die Menschen leben heute in Frieden. Doch es ist noch sehr viel zu tun.
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Jamaica, das verbinden viele Menschen vermutlich zuerst mit Lebensfreude und Badeurlaub. Zugleich jedoch hat auf der Insel die Internationale Meeresbodenbehörde ISA ihren Sitz. 1994 von den Vereinten Nationen gegründet, fungiert die ISA als eine Art Hüterin der Tiefsee. Die soll sie als Erbe der Menschheit einerseits schützen, andererseits deren Rohstoffe allen Menschen gleichermaßen zugutekommen lassen. Stichwort Tiefseebergbau. Einige Länder, darunter Deutschland, Japan und Südkorea sowie mehrere pazifische Inselstaaten versprechen sich hohe Einnahmen daraus, denn in der Tiefsee schlummern unter anderem Millionen von Manganknollen, sozusagen Energiebömbchen in Kartoffelgröße. Doch so hoch die Erwartungen, so groß sind die Bedenken, dadurch irreparable Schäden in der kaum erforschten Tiefsee anzurichten. ARD-Korrespondentin Kathrin Erdmann hat in Deutschland, Ostasien und im Südpazifik mit Befürwortern und Gegnern gesprochen.
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Wenn man so manchem Parteifreund Donald Trumps Glauben schenkt, dann ist es in den meisten US-Städten lebensgefährlich, den Fuß auf die Straße zu setzen. Gleich nach dem Dauerbrenner Migration werden die Republikaner die angeblich ausufernde Kriminalität in den Städten zu ihrem Hauptwahlkampfthema machen. Schon Trump hatte als Präsident behauptet, in den von Politikern der Demokraten regierten Ballungsräumen sei die Sicherheit der Bevölkerung kaum mehr gewährleistet. Tatsächlich aber sind es die mittelgroßen Städte, die die Kriminalitätsstatistiken anführen. Ganz oben St. Louis, die Hauptstadt von Missouri. Dicht gefolgt von Birmingham, Alabama, und Baltimore, Maryland. Wie aber erklärt sich die tatsächlich hohe Kriminalitätsrate? Vor allem aber: Welchen Handlungsspielraum haben Präsident und Regierung in Washington? ARD-Korrespondent Sebastian Hesse berichtet.
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