Afleveringen
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Im 14.–17. Jahrhundert begannen große Gruppen von Menschen im Rheingebiet, scheinbar unfreiwilig und sehr ausdauernd zu tanzen. Zeitgenossen taten das als unterhaltsames oder irritierendes, aber nicht weiter tiefgreifendes Phänomen ab und waren uneins, ob das ein Fall für die Medizin oder die Kirche sei. Das änderte sich im Laufe der Jahrhunderte. Mit dem Historiker Gregor Rohmann verfolgen wir nach, wie die »Tanzwuth« als ansteckende Krankheit konstruiert wurde – und welche Vorannahmen und Denkmuster sie bis heute prägt. Das Gespräch führt uns vom Alchemiker Paracelsus bis zur NS-Propaganda und von Pest und Cholera bis zu illegalen Technobeats.
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Schneiden und Kleben – das erinnert die meisten vielleicht vor allem an den Werken-Unterricht oder Laterne-Basteln. Aber: Es sind auch wesentliche Operationen der Kunst- und Wissensproduktion in der Moderne. Das jedenfalls sagt die Literaturwissenschaftlerin Juliane Vogel von der Uni Konstanz, die umfassend zur Geschichte des Schneidens und Klebens um 1900 geforscht hat: Ohne Schere und Klebstoff sei die Moderne nicht zu denken.
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Zijn er afleveringen die ontbreken?
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Statt eines einzigen Sendungsthemas haben wir diesmal zwei Themen aus unserem Freundeskreis: Johanna erzählt von ihren Recherchen in Marseille über die dortige Exilliteratur früher und heute - dabei hat sie unter anderem einen verfolgten sudanesischen Dichter getroffen. Mit Camille sprechen wir über ihre Masterarbeit: "The women's sphere - Die Küche in Architekturkonzepten des Material Feminism". Wir haben sie unter anderem gefragt, was diese Ideen aus dem 19. Jahrhunderts heute noch anschlussfähig macht. Und zu guter Letzt haben wir einen Überraschungsgast aus der Küchensphäre eingeladen...
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Im Gespräch: Regisseurin Susann Neuenfeldt und Choreografin Maike Möller-Engemann von der Theatergruppe PKRK - Panzerkreuzer Rotkäppchen - ausnahmsweise aus dem Theaterhaus Mitte. Es geht um 1989, Erinnerung und Theater als Gefühlsarbeit. Musik von Hans Narva, Chafouin und Richard Savani. Mehr Infos unter http://www.4november89.de und http://panzerkreuzerrotkaeppchen.de/.
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Eine halbe Unze Opium, acht Unzen Alraune und den Saft des grünen Schierlings: So wurden Menschen im 9. Jahrhundert vor einer OP in den Tiefschlaf versetzt. Wir haben Anästhesist Frank Trebus gefragt, welche Cocktails er heute mischt, wieso Kinder Ketamin bekommen und was mit dem Bewusstsein in der Vollnarkose geschieht.
Eine Sendung über den professionellen Vollrausch. -
Kulturwelle Dauerrauschen hatte am 8. Mai 2019 Besuch aus einem kritischen Lesekreis für rechte und neurechte Literatur. Nicht erst seit Thilo Sarrazin gibt es einen Markt für rechtes Gedankengut in der Literatur. Die Grenzen sind fließend und wer nun wirklich rechts ist und wer nicht, lässt sich nicht zwingend abschließend beantworten. Welche Motive sich durch viele dieser Bücher ziehen, ob man durch die kritische Lektüre in die Köpfe der Autoren (die meisten sind Männer) schauen kann und warum die Brüder Löwenherz da noch mit reingezogen werden, waren unter anderem die Themen dieser Sendung.
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Von der Fitness-App bis zur jüngsten US-Gefängnis-Reform: Menschliches Verhalten wird heute im großen Umfang gesteuert – und zwar nicht mehr so sehr durch Befehle, Verbote und Strafen, sondern durch ‚Anreize‘ und ‚Belohnungen‘.
Einer der Ursprünge dieser Verhaltenstechnologie, so die These von Constantins in Entstehung begriffener Masterarbeit, liegen in den sogenannten ‚Token Economies‘ der 1960er und 70er Jahre in den USA: Großangelegte Projekte der ‚Behavior Modification‘, die in Psychiatrien, Schulen, Gefängnissen eine Art Mikro-Ökonomie einrichteten: Erwünschtes Verhalten wurde mit einer Ersatzwährung (Münzen, Chips oder Punkten) bezahlt, unerwünschtes kostete. Und wer nicht genügend ‚Tokens‘ verdiente, der konnte eben keine ‚Privilegien‘ mehr erkaufen, sondern wurde auf das bloße Existenzminimum zurückgesetzt.
In dieser Ausgabe stellt uns Constantin die Grundzüge seiner Arbeit vor. Dabei geht es nicht zuletzt um die Frage, was die Token Economies mit neoliberaler ‚Regierungskunst‘ gemein haben. -
Mit seiner berühmten Analogie eines flachen Teiches entwirft der Philosoph Peter Singer ein simples Bild Globaler Armut in der wohlhabende Menschen moralischen Hilfspflichten folgen sollten. Kulturwelle Dauerrauschen spricht mit Yannick Zahay über die Implikationen von Singers These und diskutiert alternative Analogien Globaler Armut.
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Kulturwelle Dauerrauschen hat die Autorin Luise Meier zu Gast und spricht über ihr Buch »MRX Maschine», das Nichtfunktionieren in unserer Gesellschaft und wie sich diese Idee auf unser Verhalten auswirken könnte.
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Nach dem Ende vom Ende der Volksbühne warten viele gespannt, ob sich die Berliner Kulturstrukturen revolutionieren werden oder nicht oder beides. Im Keller in Neukölln (Karl-Marx-Str. 58) wird derweil eifrig geprobt; das Kollektiv »ihr Kollektiv« produziert Theater im Akkord und im Dienst des Befreiungsapparats.
Was tun? – ist dabei nicht nur Leitfrage, sondern auch Vorlage für die kommende Premiere (27./28. Juni '18, 20.00): »Was tun wenn's brennt oder warum Karl Mag's Russisch lernt«, nach Nikolaj Tschernyschewskijs berühmten Roman »Was tun?«, für den Karl Marx Russisch lernt.
Wir haben mit Philip Baumgarten (Regie/Bearbeitung) und Hannah Rumstedt (Dramaturgie) über das Stück gesprochen; über Theaterpolitik und wie man die Gesellschaft durch die eigenen Liebesbeziehungen verändert. -
Wie steht es um euer Karma-Konto? Wir setzen unsere Afterhour-Staffel zu den Rändern der Ökonomie fort – und finden sie mehr mit religiösem Denken und Praxis verzahnt als es die Rede von der Religion des Kapitalismus suggeriert. Dazu entziffern wir die Ursprünge des Karma-Sparens, machen einen Abstecher in den neuesten Stand der Metapherntheorie und landen schließlich bei Joseph Vogl, der uns an das Erdbeben von Lissabon erinnert. Dazu wie immer viel Techno.
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Gesammelt wird überall und so ausgefallen wie nur erdenklich. In unserer dritten Sendung der Staffel „Ränder der Ökonomie“ beschäftigen wir uns mit der Kulturtechnik des Sammelns. Wir suchen nach ökonomischen und unökonomischen Aspekten, unterscheiden zwischen dem Komplettieren einer Sammlung oder dem unendlichen Anhäufen und überlegen uns, welche Macht wohl so eine Sammlung über ihre Besitzer entfaltet.
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Dass Ökonomie etwas mit Geben – mit Austausch – zu tun hat, ist allgemein bekannt. Aber wie ist es mit dem Nehmen, genauer gesagt: dem Stehlen? Die Kulturwelle Afterhour #20 geht in die zweite Runde des Staffelthemas „Ränder der Ökonomie". Wir sprechen mit dem Berliner Kulturwissenschaftler Andreas Gehrlach über Diebe und was eigentlich passiert, wenn etwas gestohlen wird.
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Unsere Staffel über die „Ränder der Ökonomie“ beginnen wir mit dem, was gewöhnlich im Zentrum der Ökonomie steht: Geld. Aber frei nach unserem Motto, das Alltägliche aus einem ungewöhnlichen Winkel zu belauschen, nehmen wir uns auch das Geld von seinen Rändern her vor. Anna Echterhölter, Kulturwissenschaftlerin und Gastprofessorin an der HU Berlin, kommt zu uns ins Studio und wir sprechen mit ihr über ihre Forschung zu „Abseitigen Geldern“: Bitcoins, Lebensmittelmarken, Spielwährungen und allerlei andere randständige Zahlungsmittel haben es ihr angetan. Aus dieser verschobenen Perspektive wollen wir zu später Stunde auch darüber reden, was Geld, was Ökonomie eigentlich ist und macht. Natürlich haben wir dabei auch den alten Kalle im Gepäck: Marx-Experte Michael Heinrich erzählt uns vom Zoo der Werte und in welchem Käfig das Geld sitzt. Dazu Techno.
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Zwischen den Staffeln wirft die Afterhour-Redaktion einen Blick zurück und nach vorn.
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Über vier Sendungen sind wir der Vertikalen auf der Spur. Diesmal begeben wir uns zu einer Grundlage der Mathematik: in die Topologie. Mit unserem Gast Daniel Lütgehetmann denken wir darüber nach, wieso wir uns überhaupt als dreidimensional wahrnehmen, warum wir Glück haben, aufrecht zu stehen und wie ein Strandurlaub auf donutförmigen Planeten aussähe. Und dann bleibt noch die Frage, was vierdimensionale Wesen in unserer Welt alles anstellen könnten – bitte nicht vorm Einschlafen hören!
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Zur Einstimmung in unsere Sendereihe rund um die »Vertikale« haben wir den Berliner DJ Grivola in das Studio eingeladen. Seinen Künstlernamen hat Grivola von einem Berg in den italienischen Alpen – und auch sonst hat er einiges zu Schichtung, Aufstieg und Drop zu sagen, bevor er unsere Gäste mit seinem 50-minütigem Set auch musikalisch hoch– und sanft wieder herunter bringt.
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Was haben Kühe, gefrorenes Wasser und der Herr der Finsternis gemeinsam? Früher oder später begeben sie sich in eine vertikale Trajektorie und fallen – mit mehr oder weniger einschlägigen Konsequenzen – vom Himmel.
In der Kulturwelle Afterhour #14 eröffnen wir eine neue Sendereihe. Die nächsten Sendungen drehen sich um eine weithin übersehene Raumdimension: Die Vertikale.
Zum Auftakt gibt es ein Potpourri zu den großen und kleinen, gefährlichen und rettenden, glaubwürdigen und abstrusen Dingen, die – buchstäblich und metaphorisch – vom Himmel fallen. Wir hören von großen und kleinen Tieren, von uralten und überraschend jungen Kulten, von High-Tech-Maschinen mit verheerenden und wohltuenden Nebenwirkungen. Dazu durchforsten wir obskure Nachrichtenmeldungen, blättern selbstverständlich in der Bibel und müssen unter dem Gewicht der Beweise Johannas Behauptungen über gefrorene Flugzeugausstöße bestätigen.
Dazu wie immer Techno unter Creative-Commons-Lizenz. -
Wozu will der Sophist uns verführen? Zur Lüge? Oder zur Kritik? Zum Abschluss unserer Staffel über verdrängte Wissensformen nehmen wir uns den alten Angstgegner der Philosophen und Aufklärer vor: Den Sophismus. Wir fragen uns, was schon Aristoteles provozierte, die sprachfanatischen Provokateure dem Reich der Pflanzen zuzuordnen – und wie man heute mit so einer Einstellung umgehen kann. Mit dem Philosophen Samo Tomšič sprechen wir dazu über den Kitzel und die Produktivität des sophistischen Denkens und befragen den Rhetorikprofessor Bruce McCormiskey über die Ethik eines radikalen sophistischen Relativismus. Dazu Techno. Und Synthesizer.
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1460 bringt ein Gelehrter wiederentdeckte Schriften nach Florenz: Platons Dialoge und das »Hermetische Korpus«. Letzteres gilt als die älteste Schrift der Welt, und so lässt Cosimo de' Medici den Hermetischen Korpus auch zuerst – vor Platon – übersetzen. Der Inhalt erschüttert die Grundfesten des mittelalterlich-christlichen Weltbilds: Der Mensch wird darin als »Bruder« Gottes beschrieben, der auch in den Schöpfungsprozess eingreifen darf und soll.
Was folgt, ist eine das 15. und 16. Jahrhundert umspannende Telenovela, in der allerlei Alchemiker variierender Dubiosität genauso mitspielen wie ein junges Königspaar, das in Prag eine »alchemische Dynastie« gründen will (was vom 30-jährigen Krieg verhindert wird). Auch ein gewisser Isaac Newton steckt tiefer mit drin, als man heute denken würde.
Im Rahmen unserer Reihe zu nicht-hegemonialen Wissensformen nehmen wir uns diesen Freitag der Alchemie an. Welche Vorstellungen von Wissenschaft und Religion, von Materie und Geist prägen sie – und was ist ihre politische Position zwischen Aufklärung, Reformation und Frühkapitalismus? Diese und andere Fragen klären wir im Gespräch mit unserem Studiogast, dem Historiker und Kulturwissenschaftler Stefan Laube. - Laat meer zien