Afleveringen
-
Zum Episodentitel "Abrüstung": also die Idee welche Caren in der Münchner Zeitschrift "Fliegende Blätter" 1928 vorgestellt hatte, war bestechend. Im Prinzip. Wie wir wissen, kam es aber ganz anders, eines der dunkelsten Kriegskapitel stand der Menschheit noch bevor. In der Kolumne "Grüsse aus der Wüste" erzählt uns Mr. Philipp die Geschichte von Black Elk. Don Guelle übernimmt danach den durchlaufenden roten Faden und wirft den Namen Redbone in den Rockzirkus-Ring, bevor auf dem beliebten Livemusik-Videokanal wahwah.tv auf YouTube ein ganz spezieller GONG erklingt.
-
Science Fiction gibt es schon lange und durchgedreht war das Genre schon immer, das betrifft auch Caren's Story "Der Zwischenweltler" die ich in einer Ausgabe der Münchner Satire-Schrift "Fliegende Blätter" gefunden habe. Das Genre erfreute sich schon damals grosser Beliebtheit, die hier vertonte Kurzgeschichte erschien 1928, ein Jahr nach Fritz Langs epochalem Stummfilm "Metropolis". In der Rolle der Meisterschaftsstenoptypistin Heddy Drill: die sympathische Sprecherin Chantal-Anne Müller (Velvet Voice).
Vom Weltraumschnitzel in vorangegangener Geschichte geht es mit Mr. Philipp in die Schnellküche einer amerikanischen Restaurantkette, wir werden aufgeklärt, was es mit "finger licking good" auf sich hat und schliesslich folgen zum Schluss auch noch Don Guelles wöchentliche Musiktipps. -
Zijn er afleveringen die ontbreken?
-
Das Zitat "Die ich rief, die Geister...." stammt aus Johann Wolfgang von Goethes "Zauberlehrling" und wurde als Titel für diese, 1928 in den Fliegenden Blättern erschienene Groteske (Darstellung einer verzerrten Wirklichkeit, die auf paradox erscheinende Weise Grauenvolles, Missgestaltetes mit komischen Zügen verbindet) verwendet. Klar kann man das alles als Science Fiction abtun, aber mal ehrlich, unserer Gegenwart gegenüber gestellt, ist das damals geschilderte Horrorszenario um den überbordenden Individualverkehr in vielen Punkten nicht mal so weit weg von der Realität.
Mr. Philipp gibt Einblicke in den US-amerikanischen Slang und in Don Guelles Kulturtipps geht es um Sérgio Mendes & Brazil '66, schlussendlich wird auf die akustische Verbindung zwischen einer Automobilmarke und einem Hebegerät (Borgward/KRAAN) bei wahwah.tv hingewiesen. -
Für einmal ziemlich konträre Themen: Die Schriftstellerin, Lehrerin und Frauenrechtlerin Luise Hitz machte 1891 mit einem Aufsatz auf den sinnvollen Einsatz der Uhr aufmerksam und Mr. Philipp geht auf Bärenjagd, sprich er klärt die Herkunft der Teddybären. Herzlicher Dank gebührt den Besuchern des Cafés in der Villa Spörri am 5. September 2024 für die Mithilfe bei der spontanen Produktion eines "begeisterten Applauses".
-
Nehmen wir mal an, dass die Farbe Rot der rote Faden durch diese Zeitrisse-Folge ist, dann ist das verbindende Schnurelement beim Fetisch-Gedicht von 1904 wohl klar, es sind die roten Stöckelschuhe. Bei "Sein und Schein" von 1891 hingegen wird es schwieriger, vielleicht die Augen die vor lauter Weinen gerötet sind? In "Butch Cassidy" von Mr. Philipp, ist der rote Faden ganz klar aus dieser roten Körperflüssigkeit die auch den Weg des Outlaws markierte: Blut!
-
Auf der Speisekarte: In dieser Folge dreht sich alles um eine niederländische Spezialität, Stroopwafels, für einmal aber "Made in USA". An zweiter Stelle geht es um die Vorbereitung eines Festessens in Gedichtform und schlussendlich liegt der Fokus noch auf einer exotischen Frucht die Europa im Sturm eroberte. Zum Dessert gibt es den wöchentlichen Rockzirkus-Musiktipp und News von wahwah.tv.
The menu: This episode is all about a Dutch specialty, stroopwafels, but exceptionally “Made in the USA”. The second part is about preparing a banquet in the form of a poem and finally the focus is on an exotic fruit that has taken Europe by storm. For dessert, there's the weekly Rockzirkus music tip and news from wahwah.tv. -
Eine Episode die ganz im Zeichen der Dampfkraft steht. Mr. Philipp aus dem Zeitrisse-Büro in SLC berichtet über die historische Central Pacific Railroad und erklärt was ein Golden Spike ist, während Don Guelle einen Text aus dem Jahr 1897 zur damals neu eröffneten Bahnlinie Thalweil-Zug rezitiert, der sich ein wenig anhört wie eine Publireportage für die Erbauerin der Strecke, die Schweizerische Nordostbahn (NOB). Im Zuge der Verstaatlichung ging die Bahnlinie 1902 an die Schweizerische Bundesbahnen (SBB). Thalweil übrigens die Schreibweise des 19. Jahrhunderts, im 20. Jahrhundert wurde der Namen Thalwil wieder gebräuchlich.
Und was diese Zeitrisse-Folge mit John Kay zu tun hat?
Nun, man höre es sich doch ganz einfach selber an...
An episode that is all about steam power. Mr. Philipp from the Zeitrisse office in SLC talks about the historic Central Pacific Railroad and explains what a Golden Spike is, while Don Guelle recites a text from 1897 about the then newly opened Thalweil-Zug railroad line, which sounds a bit like a publicity report for the builder of the line, the Schweizerische Nordostbahn (NOB). In the course of nationalization, the railroad line was transferred to the Schweizerische Bundesbahnen (SBB) in 1902. Incidentally, Thalweil was the spelling of the 19th century; in the 20th century, the name Thalwil became common again.
And what does this episode of Zeitrisse have to do with John Kay? Well, just listen to it yourself... -
"Bellamys Zukunftsstaat" von 1890 (gefunden in "Die Gartenlaube") ist eine Buchbesprechung zum utopischen Roman "Looking Backward", die deutsche Übersetzung trug den Titel "Ein Rückblick aus dem Jahre 2000 auf das Jahr 1887". Der amerikanische Autor Edward Bellamy versinkt in seiner Fiktion anno 1887 in Tiefschlaf und wird im Jahr 2000 wieder zum Leben erweckt. Und siehe da, die Welt hat sich gewandelt: kein Geld, keine Armut, kein Krieg, die Bürger leben in einem bis ins kleinste Detail durchgetakteten, funktionierenden Sozialstaat. Obwohl, mich beschleicht das leise Gefühl, dass der namenlose Rezensent eine solche Staatsform anzweifelte.
-
"Liebeserklärungen - Bilder aus des Lebens Maienzeit" von Alexander Cormans: Es gab mal eine Zeit in welcher Begriffe wie "Brautwerbung", "Verlobung" oder "Brautstand" in der westlichen Welt weit verbreitet waren. Heutzutage fast undenkbar, aber im Bericht von 1907 (aus "Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens") wird auf die länderspezifischen Sitten und Gebräuche eingegangen, ehrlicherweise werden auch die "Unsitten" angeschnitten. "Grüsse aus der Wüste" mit Philipp Binggeli ist ebenfalls wieder vertreten in dieser Zeitrisse-Folge und zum Schluss gibt es noch Hinweise zum Rockzirkus (Canvey's Story zur Schweizer Jazzmusikerin Irène Schweizer) und zu wahwah.tv, sprich einen kleinen Einblick ins Schneiden von Musikvideos, respektive was den Filmemacher davon abhält ebendiese zu schneiden.
-
Die Sache mit Wilhelm Tell ist verwirrend, mehrere Mythen wurden hier offenbar zurechtgebogen, so dass der weltweit bekannte Freiheitskämpfer und Armbrustschütze schlussendlich als Aushängeschild für eine ganze Nation herhalten konnte. Selbiges trifft auch auf den Schweizer Nationalfeiertag zu: der in dieser Zeitrisse-Episode vertonte Artikel von wurde kurz vor dem ersten Bundesfeiertag (1. August 1891) veröffentlicht. Das Datum eigentlich ein "bernisches", die Feierlichkeiten "700 Jahre Stadt Bern" wurden mit einem eidgenössischen Dokument von 1291 verknüpft und das war wohl Zufall, denn in der Urschweiz kursierten im Zeitraum von 1251 bis 1386 unzählige solcher Freiheitsbriefe . Nun, wie dem auch sei, zum Schluss geht die Reise über den grossen Teich zu Philipp Binggeli nach Utah, der Schweizer Auswanderer macht sich in der neuen Zeitrisse-Kolumne "Grüsse aus der Wüste" auch so ein paar Gedanken.
-
Der Maler Carl Larsson und seine Gattin Karin Larsson Bergöö sind auch heute noch weit über die schwedischen Landesgrenzen hinaus bekannt, Larssons waren damals im ausgehenden 19. Jahrhundert so etwas wie die perfekte Vorzeigefamilie. Nun, bei eingehenderem Studium aller vorliegender Fakten wird man zum Schluss kommen, sie sind es immer noch oder noch darüber hinaus, sie sind ein Sinnbild der idyllischen Familienharmonie.
-
Autoren sollen eitel sein?
Ach was... obwohl... zumindest 1872 wurden einige Hinweise aufgelistet, beispielsweise Schriftsteller die lorbeerbekränzt umherwandelten, die waren halt schon anno Domini ziemlich suspekt. Oder obskure Dichter die Kuchen abgaben an Kinder, bloss damit sie ihre Lieder sangen. Geht ja gar nicht, hallo Wachmann, nehmen sie auf der Stelle den Kerl da fest! Oder gehörten solche Gerüchte etwa in die Rubrik "Fakenews"? Nun, mir scheint es hat sich nicht allzu viel geändert seit jener Epoche, wer sich in medialem Gelände bewegt, wird schnell einmal angefeindet und das mit der Eitelkeit verhält sich im Prinzip noch immer so wie vor 150 Jahren. Von den Dichtern und Poeten dieser Welt geht es dann zur Musik, der wöchentliche Tipp der Zeitrisse-Redaktion: Colosseum, ein Urgestein des "Progressive Rock". -
Am Anfang stand da einer wie Johannes Gutenberg, der dachte sich um 1445 herum die Sache mit dem Buchdruck und den wieder verwendbaren Lettern aus. Der Beruf des Schriftsetzers wurde geboren und der überdauerte bis ins späte 20. Jahrhundert, ehe er über Nacht verschwand. Ich kann mich noch gut erinnern wie sich die Belegschaft um eine kleine graue Bildschirmkiste herum versammelt hatte und der Chef verkündete: "Das ist ein Macintosh, die sagen das sei die Zukunft". Die letzten Setzkästen, Bleilettern, Satzgeräte und Dunkelkammern verschwanden dann schnell. Den Beruf des Textspezialisten gibt es unter der Bezeichnung Typograf und Polygraf noch immer, einfach die Werkzeuge sind nicht mehr dieselben. Das einzige das unbeschadet die Wirren der Zeit überdauert hat ist der Druckfehlerteufel. Mittlerweile wohnt er in den Platinen von handelsüblichen PC's.
-
Spazierstöcke und Regenschirme stellten im 19. Jahrhundert offenbar ein ganz schönes Problem dar, die beiden Gerätschaften waren aber schon fast harmlos im Vergleich zu den heimtückischen, schrecklichen Hutnadeln mit denen die Damenwelt Kopfschmuck und Haar zu einer Einheit zu fusionieren suchte. Vor solchen gemeingefährlichen Hutnadeln warnte jedenfalls der Autor des Artikels "Über einige Unsitten im Verkehrsleben" der 1891 in "Schweizerisches Familienwochenblatt" erschien.
-
Im 19. Jahrhundert erfreuten sich Reiseberichte grosser Beliebtheit, die darin abgegebenen Tipps konnten bei der Planung eigener Reisen mit einbezogen werden. Reisebeschreibungen avancierten damals zu einem eigenen Literatur-Genre. Schriftsteller wie Ewald von Zedtwitz liessen neben der akribischen Darstellung landschaftlicher Schönheit aber immer auch Humor einfliessen, schliesslich sollte in erster Linie für Unterhaltung gesorgt werden.
-
Eine Episode zum Thema "Wind" mit der Quintessenz: nicht nur in der Natur, auch im zwischenmenschlichen Bereich kann es durchaus mal stürmisch, respektive gewitterhaft werden, wirklich spannend was es 1891 diesbezüglich im "Schweizerischen Familienwochenblatt" zu lesen gab. Das Podcast-Cover übrigens mit einem Ausschnitt von Caspar Friedrichs bezauberndem Gemälde "Auf dem Segler" (entstanden um 1820 herum) das die Aspekte Natur, Mensch und Beziehung wunderschön vereint.
-
In "Brot", so der Titel dieser Zeitrisse-Episode, nimmt uns Autor Otto Lehmann in seinem 1893 in "Illustirte Welt" ("Illustrirt" wurde ohne "ie" geschrieben) erschienenen Artikel mit auf eine Reise in die Geschichte des Brotes. Neben allerlei Wissenswertem zu Brot, wird auch fleissig Latein in den Text eingestreut: so auch "panem et circenses" - "Brot und Zirkusspiele" - das berühmte geflügelte Wort des römischen Dichters Juvenal findet bis heute Anwendung. Der Podcaster macht dann noch eine kleinen Ausflug in die eigene Vergangenheit und zwar in die Backstube seines Grossvaters Jakob, der war einst Bäcker.
-
In Poesiealbum №4 versammeln sich exklusiv für diese Zeitrisse-Episode ein paar ausgewählte Reimheiten aus "Die fidele Kommode", eine wunderschöne Zusammenstellung "Deutscher Humordichtung", die erste Auflage erschien 1912, die der Zeitrisse-Redaktion vorliegende, erweiterte Ausgabe stammt vermutlich von 1917. Es bleibt übrigens nicht beim letzten Auftritt von Lady Irene Treegarden, bereits wurde die Vertonung einer weiteren, epischen Dichtung ins Auge gefasst.
-
"Aberglaube und Hexenglaube" entstammt dem Buch "Die gute alte Zeit" (1904) von Hans Lehmann, Kunsthistoriker, von 1904 bis 1936 zudem Direktor des Schweizerischen Landesmuseums in Zürich. Die Zeit der Inquisition, der Hexenverfolgungen und Scheiterhaufen war auf den Buchtitel bezogen allerdings eher "eine weniger gute Zeit", aber eben, geschichtliche Tatsachen lassen sich im Nachhinein nicht mehr ändern.
-
Die Briefmarke, diese geniale Erfindung des Briten Rowland Hill aus dem 19. Jahrhundert begeisterte seit jeher nicht nur Philatelisten (Briefmarkensammler), sondern auch alle die Liebesbriefe, ganz ordinäre Briefe, Pakete oder dergleichen verschickten oder erhielten. Postwertzeichen existieren immer noch, auch wenn die digitalen Erscheinungsformen der Gegenwart nicht annähernd der Aura von gedruckten und perforierten Briefmarken das Wasser reichen können.
- Laat meer zien