Afleveringen
-
Im Jahr 2012 wurde Psys âGangnam Styleâ zum unĂŒberhörbaren Signal koreanischer Popkultur. 2016 kĂŒndigten SĂŒdkorea und die USA ein gemeinsames Raketenabwehrsystem an worauf China mit einem unausgesprochenen Boykott koreanischer Produkte reagierte. Entertainment-Konzerne in SĂŒdkorea fokussierten ihre AbsatzmĂ€rkte auf Teenager des globalen Nordens. Die Mitglieder von BTS wurden zusammen gecastet und durch Kollaborationen mit US- und britischen Musikern immer populĂ€rer. K-Pop blieb konsensfĂ€hig und vermied Kontroversen. Der Song âSpring Dayâ tarnte sich im Jahr 2017 als ein Lied ĂŒber Liebe und Verlust, obwohl das Video den Verdacht nahelegte, dass hier das Sewol-FĂ€hrunglĂŒck thematisiert wurde, bei dem drei Jahre zuvor ĂŒber 300 Studierende ertrunken waren - was Jahre spĂ€ter von einem der Bandmitglieder bestĂ€tigt wurde. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 29. August 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes.
-
Island boomte. Mitte der Neunziger Jahre wurden massiv Steuern gesenkt, Tiefsee-Breitbandkabel verlegt und die New Economy schuf neue ArbeitsplĂ€tze. Die SĂ€ngerin Björk ĂŒbersiedelte nach London und wurde zunĂ€chst dort bekannt, den GroĂteil ihres dritten Albums âHomogenicâ schrieb sie allerdings im deutlich ruhigen SĂŒden Spaniens. Bei einem Besuch in ihrer Heimat schrieb sie dann ganz bewusst eine Hymne sowohl an eine enge Freundin wie auch an die Natur Islands. Im kunstvollen Musikvideo des Ă€uĂerst gefragten französischen Regisseurs Michel Gondry brachen islĂ€ndische Naturlandschaften auf. Letztere waren nicht nur in der virtuellen Welt des Musikvideos bedroht. Im Kyoto Protokoll verpflichteten sich die meisten LĂ€nder der Erde kurz vor Weihnachten 1997 zur Verringerung schĂ€dlicher Treibhausgase. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 28. August 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes.
-
Zijn er afleveringen die ontbreken?
-
Im Jahr 1975 gingen fast vierzig Jahre Franco-Diktatur zu Ende. In den groĂen StĂ€dten formierte sich eine urbane Avantgarde-Kultur und in Madrid experimentierten junge Menschen mit Film, Musik, Graffiti und Mode, aber auch Drogen, Alltagssprache und Geschlechterrollen. Die Band Mecano wurde mit ihrem DebĂŒtalbum ĂŒber jugendliche Langeweile und exzessiven Feiern zum musikalischen Eckpfeiler der Movida. 1986 vertonten sie eine alte Roma-Legende ĂŒber einen âSohn des Mondesâ, oder âHijo de la lunaâ, der nach einem Mord an seiner Mutter in der Natur ausgesetzt wird - wĂ€hrend die spĂ€tere B-Seite âMujer contra mujerâ auf Italienisch und Französisch eingesungen wurde und sich zu einem zentralen Song lesbischer Frauen in vielen romanischen LĂ€ndern entwickelte. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 27. August 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes.
-
Der Vietnamkrieg war gerade vorĂŒber. Mitte der Siebziger Jahre stand New York kurz vor dem Bankrott, die Midtown von Manhattan war ein Rattenloch ĂŒberschwemmt mit Heroin und Amphetaminen. GebĂ€ude verfielen und in den alten Fabriken quartierten sich immer mehr KĂŒnstler ein. Im New Yorker Punk Club CBGBâs traten bald schon Bands wie Television, die Ramones aus Queens und Patti Smith auf. Hier wurde die Energie von AbgehĂ€ngten zu einem brandheiĂen Cocktail. Punk hatte seine Wurzeln auch im queeren absurden Theater, doch die Ramones sangen nun ĂŒber mĂ€nnliche Stricher, âIâm a Nazi, Schatziâ, oder darĂŒber Kinder zu verprĂŒgeln, oder zu tanzen wie im Blitzkrieg. Sie vereinten die WidersprĂŒche Amerikas. Erst viel spĂ€ter wurden die Ramones zur essenziellen US-Punk-Band geadelt. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 26. August 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes.
-
Die Band Kraftwerk war populĂ€re Avantgarde. Die Band aus DĂŒsseldorf hat vor allen Dingen konzeptuell gearbeitet und so eine visionĂ€re Zukunft entworfen, die gleichzeitig zurĂŒckblickt auf jene Moderne, die durch die GrĂ€uel des Nationalsozialismus ein jĂ€hes Ende fand. Das Album "Trans Europa Express" handelte von Parks und PalĂ€sten, die man ohne lange Grenzkontrollen bereisen konnte, und einem Kontinent, der langsam zusammenwuchs. Kraftwerk verwendeten dafĂŒr elektronische Klangmaschinen, sie verfremdeten die menschliche Stimme und brachten ihren Liedern beispiellosen Rhythmus bei. Der Titelsong "Trans Europa Express" wurde dabei insbesondere fĂŒr Hip Hop und fĂŒr Techno bahnbrechend. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 17. Juni 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes
-
Dolly Parton erging es Ende der 1970er Jahre so wie vielen Millionen Frauen weltweit, die sich ihren Weg in die Arbeitswelt bahnen. Sie wollte gleiches Geld fĂŒr gleiche Arbeit. Und eine gerechte Entlohnung. Das galt in den Vereinigten Staaten theoretisch seit 1963. In Boston grĂŒndete sich die Basisorganisation "Nine To Five" fĂŒr arbeitende Frauen. Eine der GrĂŒnderinnen kannte die Schauspielerin Jane Fonda, sie produzierte 1980 einen gleichnamigen Film, der von den tĂ€glichen Diskriminierungen handelt, die sie in ihrem Umfeld regelmĂ€Ăig beobachtet hat. Dolly Parton und Lily Tomlin spielten die weiteren Hauptrollen. Die Komödie "Nine To Five" wurde zum Ăberraschungshit. Er wird zu einem Kampfsong nicht nur der Gleichstellung, sondern der Gleichbehandlung. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 18. Juni 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes
-
1989 war Rainhard Fendrich in seinem Haus in Florida fĂŒr etwas Ruhe und Entspannung. Die Nachbarn waren ebenfalls Ăsterreicher, gaben sich allerdings als Schweizer aus. Denn die Waldheim-AffĂ€re hinterlieĂ international einen enormen Image-Schaden. Der ehemalige UNO-GeneralsekretĂ€r und nunmehr österreichische BundesprĂ€sident konnte sich an seine Mitgliedschaft in der nationalsozialistischen SA nicht erinnern und wurde von den meisten WeltmĂ€chten geĂ€chtet. Rainhard Fendrich plagte dennoch Heimweh. Und er schrieb die klandestine österreichische Bundeshymne schlechthin: "I Am From Austria". Der SĂ€nger erinnerte sich darin an die "Dummheit, die zum Himmel schreit." Gleichzeitig wird Heimatliebe als etwas NaturwĂŒchsiges gerahmt, der man sich schlechthin nicht entziehen kann. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 19. Juni 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes
-
Im September 2008 musste die Investmentbank Lehman Brothers die gröĂte Insolvenz der US-Geschichte anmelden. 100 Milliarden Schulden blieben offen, Armut und Hunger nahmen mit der Finanzkrise weltweit zu. Der belgische Musiker Stromae verband die historische Krise mit dem Schicksal eines einzelnen Lohnarbeiters. Ein Jahr nach der groĂen Bankenpleite veröffentlichte er einen Song mit einem höchst tanzbaren Beat und einem hintersinnigen Text. Zwischen Arbeit, Kredit und Krise blieb nur noch ĂŒbrig zu tanzen, um die Sorgen zu vergessen. Das Video fĂŒhrt in einer Endlosschleife das Schicksal eines modernen Sisyphos vor Augen - Und tĂ€glich grĂŒĂt der Arbeitsplatz. Mit der Finanzkrise sind das gute Leben und die Aufstiegschancen fĂŒr die Working Poor in weite Ferne gerĂŒckt. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 20. Juni 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes
-
JoĂŁo Gilberto fing die neue Leichtigkeit der Moderne ein, die in Brasilien an den StrĂ€nden von Rio de Janeiro in der Luft lag, mit seinen neuen Flugzeugen, Fotokameras und fast endloser Freizeit. JoĂŁo Gilberto hatte zuvor seine Gitarrentechnik fĂŒr einige Monate im Badezimmer seiner Schwester verfeinert, dort, wo in der Kolonialzeit wie im Rausch nach Gold und Diamanten geschĂŒrft wurde. "Chega de Saudade" gilt heute als erster Song einer neuen brasilianischen Welle, einer Bossa Nova. Der Song gibt dem GefĂŒhl der "Saudade", einer unerklĂ€rlich wehmĂŒtigen Sehnsucht, eine bleibende Gestalt. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 21. Mai 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes
-
1968 sprangen Toots & The Maytals auf einen neuen Tanz auf, der in der Hauptstadt von Jamaika getanzt wurde. Der Tanz "Reggay" ist bald vergessen, doch ein jamaikanisches Label, das von einem Briten gegrĂŒndet wurde, exportierte den Sound frĂŒh nach GroĂbritannien, wo seit dem Zweiten Weltkrieg eine wachsende Zahl von Personen aus der Karibik hin migriert ist. Reggae machte die Welt mit den Ideen und dem Look der Rastafari bekannt. Diese war es noch nicht gewohnt, dass man ĂŒber revolutionĂ€re GefĂŒhle in hellen, munteren und entspannten Melodien singt. Wie auf "Pressure Drop", das laut Bandleader Frederick "Toots" Hibbert von karmischer Rache handelt, wenn nĂ€mlich der Druck ĂŒber einer Person hereinbrechen soll. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 22. Mai 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes
-
Mathangi "Maya" Arulpragasam verbrachte die ersten elf Jahre ihres Lebens auf der Flucht vor der Armee von Sri Lanka. Ihr Vater war Teil des tamilischen Widerstands und spĂ€ter Vermittler im Konflikt. In London schlug sie eine Musikkarriere ein. Ihr DebĂŒtalbum wirbelte weltweit verstreute Stile durcheinander: Bhangra, Baile Funk, Miami Bass, Grime und Dancehall. Die Rhythmen einer globalisierten Diaspora waren durch die technologische Verfremdung gegangen, die Sounds waren oft "halbakustisch" - synthetisierte AlltagsgerĂ€usche und StraĂenlĂ€rm, die wild collagiert wurden. Der Song "Paper Planes" von 2008 arbeitete sich kurz nach Ausbruch der Finanzkrise an dem Versprechen ab, es in der westlichen Welt mit allen notwendigen Mitteln nach oben zu schaffen. Bis zuletzt blieb offen, ob das Ziel von M.I.A. damit Politik oder Kunst ist. Diese Doku wurde in Ă1 am 23. Mai 2024 gesendet. Playlist und Literaturliste finden Sie in den Shownotes
-
Miriam Makeba - bekannt als Mama Africa - brachte SĂŒdafrika zurĂŒck auf die Landkarte globaler Pop-Musik. Bereits in den 1950ern grĂŒndete sie eine rein weibliche Gesangsgruppe, sie engagierte sich gegen die Apartheid - die gesetzliche Trennung nach Hautfarben -, 1960 musste sie im Exil bleiben, wo ihr bald schon die sĂŒdafrikanische StaatsbĂŒrgerschaft entzogen wurde. In den USA gewann sie mit Harry Belafonte als erste Frau aus Afrika einen Grammy Award und sprach vor den Vereinten Nationen gegen das sĂŒdafrikanische Regime. 1967 fĂŒgte sie ihrem weitgehend auf Xhosa gesungenen "Pata Pata" einige englische Passagen hinzu und veröffentlicht damit einen Welthit. Trotz seines scheinbar unbedeutenden Texts - zwei Menschen tanzen und betatschen sich - wurde "Pata Pata" immer mehr zu einer Hymne an die Freiheit stilisiert. Diese Doku wurde in Ă1 am 18. MĂ€rz 2024 gesendet. Playlist und Literaturliste finden Sie in den Shownotes
-
Die Welt ist in West und Ost geteilt; und Berlin ganz besonders. Als 1972 der "Rauch-Haus-Song" in einem besetzten Westberliner Haus geschrieben wurde, sammelten sich in den Ruinen der alten deutschen Hauptstadt bereits seit einigen Jahren Anarchos, 68er und frĂŒhe Punks, die dort RĂ€ume der Selbstverwaltung forderten. Eines frĂŒhen Morgens rĂŒckten 400 Polizisten an, um das Rauchhaus im Stadtteil Kreuzberg nahe der Berliner Mauer zu rĂ€umen. Der SĂ€nger Rio Reiser schrieb darĂŒber einen agitatorisch-politischen Text der ob seiner Sprachwucht noch lange in unterschiedlichen deutschen Subkulturen nachhallte. Das Lied erschien auf einem unabhĂ€ngigen Label und schuf damit eine Grundlage fĂŒr eine Do-It-Yourself-Arbeitsweise, die spĂ€ter fĂŒr Subkulturen in Deutschland zentral wurde. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 19. MĂ€rz 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes
-
Das MĂ€dchen vom Land - kroatisch: Djevojka sa sela - trug hier hohe schwarze AbsĂ€tze, weiĂe Söckchen und leuchtend roten Lippenstift. SĂ€ngerin Severina wurde 1972 in der dalmatinischen Hafenstadt Split geboren. Als Jugoslawien dann in den 1990ern blutig zerfiel, wurden die neuen Grenzen durch serbisch-bosnisch geprĂ€gten Turbofolk auch kulturell verstĂ€rkt. Severina schien hingegen dem neuen kroatischen SelbstverstĂ€ndnis mit westlich orientierter Popmusik Ausdruck zu geben. 1998 entwickelt sich ihr modern-pastoraler Song "Djevojka sa sela" zur inoffiziellen Hymne der kroatischen FuĂball-Nationalmannschaft, die bei ihrem ersten Antreten bei einer Weltmeisterschaft in Frankreich den dritten Platz erkĂ€mpfen konnte. Severina wurde spĂ€ter zu einem der wenigen gesamt-post-jugoslawischen Popstars. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 20. MĂ€rz 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes
-
Keine zweite Musikerin bringt die multiplen Krisen der spĂ€ten 2010er Jahre so zum Klingen wie die 18-jĂ€hrige Kalifornierin Billie Eilish. Auf ihrem DebĂŒtalbum singt sie im Song "Xanny" ĂŒber allgegenwĂ€rtige Opiate, die in den USA bereits zehntausende Menschen das Leben gekostet haben und auf "Buried A Friend" ĂŒber Suizid, "All The Good Girls Go To Hell" ist eine biblische Geschichte vor dem Hintergrund steigender Meeresspiegel. Der Song "Bad Guy" wird schlieĂlich zum definierenden Hit des Jahres 2019. Darauf entwirft die SĂ€ngerin in einer Neo Goth Street Wear kurz nach Metoo neue Geschlechterrollen, indem sie MĂ€nner symbolisch kastriert, sie ihre dicken BĂ€uche einziehen lĂ€sst, sie wehrlos in AnzĂŒgen am Boden liegen und auf KinderdreirĂ€dern fahren lĂ€sst und ihr dabei in ihrem eigenen IdentitĂ€tsentwurf unterwĂŒrfig dienen. Diese Doku wurde in Ă1 am 21. MĂ€rz 2024 gesendet. Playlist und Literaturliste finden Sie in den Shownotes
-
1941 wurde eine Kiste mit Schallplatten aus dem Wiener Funkhaus ins besetzte Jugoslawien geschickt, wo der örtliche Wehrmachtssender das bereits Ă€ltere "Lied eines jungen Wachpostens" bald schon regelmĂ€Ăig zum Sendeschluss spielte. "Lili Marleen" wurde zu einer Verbindung von Soldaten, die an den weitlĂ€ufigen Fronten eines verbrecherischen Krieges kĂ€mpften, und ihrer Heimat. In Nordafrika sollen die Waffen geschwiegen haben, als "Lili Marleen" allabendlich in den verfeindeten Lagern erklang. Bald brach eine Propagandaschlacht um das Lied aus, spanische, englische, französische und italienische Versionen wurden aufgenommen, 1944 sang Filmstar Marlene Dietrich, die kurz vor Kriegsausbruch die deutsche StaatsbĂŒrgerschaft abgelegt hatte, "Lili Marleen" mit dunklem Timbre fĂŒr den US-Nachrichtendienst ein. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 22. April 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes
-
Das Leben hat ihr HĂ€mmer, Turbinen, Barken und Regenschauer geschenkt, singt die chilenische KĂŒnstlerin Violeta Parra kurz vor ihrem Suizid, es hat ihr Haus und Hof geschenkt, das Lachen und die TrĂ€nen. Und aus Kummer und GlĂŒck webt sie - heiĂt es auf "Gracias a la vida" weiter - ihr Lied. "Gracias a la vida" wurde zu einem der bekanntesten Lieder der Nueva Cancion Chilena, deren Grundlage Violeta Parra in den 1950ern legte, als sie begann, die durch Migration in die StĂ€dte langsam verschwindende rurale Kultur Chiles zu dokumentieren. Violeta Parra sollte nicht mehr erleben, wie "Gracias a la vida" in den spĂ€ten 1960er Jahren in den Rang einer humanistischen Hymne erhoben wurde. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 23. April 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes
-
Die sogenannten Troubles kosteten auf den britischen Inseln ĂŒber etwa drei Jahrzehnte hinweg tausenden Menschen das Leben. Verschiedene paramilitĂ€rische Organisationen kĂ€mpften dabei gewaltsam fĂŒr wie auch gegen eine Wiedervereinigung Irlands. Als 1993 mehrere Kinder bei BombenanschlĂ€gen starben - einmal in einer nordenglischen EinkaufsstraĂe, ein andermal bei einem nordirischen FischgeschĂ€ft -, wurde eine junge SĂ€ngerin aus einer west-irischen Kleinstadt dadurch so erschĂŒttert, dass sie einen fĂŒr die Band untypisch lauten und untypisch politischen Song schreibt. "Zombie" von The Cranberries wurde - wohl auch wegen seiner WidersprĂŒche - zum gröĂten Popsong ĂŒber die sogenannten Troubles. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 22. 04. 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes
-
Um die Jahrtausendwende verbanden sich karibischer Dancehall und Hip Hop auf dem US-AuĂengebiet Puerto Rico zu etwas Neuem. ReggaetĂłn war fĂŒr die lokalen Eliten zunĂ€chst eine bedrohliche Mischung aus Drogen und Gewalt. Spezialeinheiten sollten die KriminalitĂ€t in den Sozialbauten der Hauptstadt San Juan mit eiserner Hand zerschlagen, auch hunderte CDs wurden beschlagnahmt. In diesem repressiven Klima wird Ivy Queen zum einzigen weiblichen Star in einer von markanten MĂ€nnern geprĂ€gten Musikkultur. Als die Latin Wave in den USA zunehmend verebbte, entwickelte sich Ivy Queen's Partysong "Quiero Bailar" ĂŒber Radiostationen in Florida zum Hit. Diese Version von Reggaeton, die leicht entschĂ€rft und radiotauglicher war, fiel dadurch erstmals einer globalen Ăffentlichkeit auf. Diese Dokumentation wurde in Ă1 am 24. April 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes
-
Stefan Niederwieser ist Ă1 Sendungsgestalter und beschĂ€ftigt sich seit eineinhalb Jahrzehnten publizistisch mit Musik - nicht nur als Ausdruck ihrer Zeit, sondern als ihr atemberaubender Katalysator. Robert Stadlober ist Schauspieler (âSchneeâ, âDas Bootâ, âVerschwende deine Jugendâ, âCrazyâ), Musiker (Heym, Gary) und MitgrĂŒnder des österreichischen Indie-Label Siluh Records.