Afleveringen
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Denken mit Kinnert und Welzer - Zeitenwende rückwärts
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Zijn er afleveringen die ontbreken?
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DKW Frohe Weihnachten
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Die Situation nach Assads Sturz ist eine der begreiflichen Freude aller Syrerinnen und Syrer, die unter der brutalen Diktatur gelitten haben. Anstatt sich mit ihnen zu freuen und sich daran zu erinnern, dass auch Deutsche die Befreiung von Diktaturen als historische Erfahrung haben, ging unmittelbar ein unwürdiges Schauspiel los, in dem sich Politikerinnen und Politiker umstandslos mit Forderungen nach Abschiebung und Rückführung der syrischen Geflüchteten übertrafen. Kinnert und Welzer halten das für ein Symptom des rapiden Niedergangs von politischer Kultur. Und menschlich deprimierend.
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Seit vielen Jahren fordert man in der Medienlandschaft, die ehemalige Kanzlerin Angela Merkel möge den Fehler bekennen, eine falsche Politik gegenüber Russland verfolgt zu haben. Merkel sagt aber, sie habe nach dem damaligen Kenntnisstand gehandelt und würde es logischerweise mit demselben Kenntnisstand heute ebenso machen - eine Einlassung, die viele intellektuell offensichtlich überfordert. Die Vorwürfe Merkel gegenüber stehen im merkwürdigen Kontrast zum medialen Umgang mit dem FDP-Parteivorsitzenden, der sich staatspolitisch kaum verantwortungsvoll verhalten hat und verhält, aber trotzdem überall eingeladen wird, also nach wie vor große Bühnen für seine Rechtfertigung bekommt. Kinnert und Welzer finden das seltsam.
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Der Kapitalismus hatte lange Zeit die Außenwelt als Ressource - Rohstoffe aus Böden, Wäldern und Gewässern, um daraus Produkte zu machen. Mit digitalen Technologien ist aber längst eine andere Stufe erreicht, die Kolonialisierung der Innenwelten der Menschen. Unsere Daten sind die Ressourcen, aus den punktgenaue Angebote gewonnen werden, die in perfekter Redundanz an uns gerichtet werden. Der immer perfekter ausgebeutete Mensch ist ein perfektes Objekt für die Optimierungindustrie, in der man lernt, achtsam, fit und komplett selbstüberwacht zu leben.
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Welzer weiß zum ersten Mal in seinem Leben, Positives über TikTok zu berichten. Daraufhin diskutieren Kinnert und Welzer über die grundsätzliche Perfidie der Algorithmen sozialer Netzwerke, aber auch über die Möglichkeiten, solche Medien gegen die zugrundeliegenden Geschäftsinteressen zu nutzen. Jedes Medium kann gegen sich verwendet werden.
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Elon Musk wird einen Job in der amerikanischen Administration bekommen und soll den Staat „effizienter“ machen. Unter libertären Voraussetzungen wird das vor allem bedeuten, die Institutionen der Demokratie zu schwächen. Dabei ist die Idee einer größeren Effizienz des Verwaltungshandelns gut - aber, so fragen sich Kinnert und Welzer, wie könnte das gehen, ohne die Kultur des liberalen Rechtsstaats selbst zu beschädigen?
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Es ist der Tag der US-Wahl. Zugleich ist es der 103. Geburtstag der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer. Kinnert und Welzer sprechen über die immensen Gefahren, die mit dem Ergebnis der Wahlen in Amerika einhergehen und der wachsenden Gefahr von Krieg, Gewalt und Faschismus in der Welt. Und darüber, wie kurz das Generationengedächtnis ist, weil die lebendige Erinnerung an Krieg und Gewalt abgerissen ist.