Afleveringen
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Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.
Im 23. Bezirk befindet sich das Schulzentrum Sankta Christiana. Dessen Namensgeberin war eine der großen Frauen der Kirche. Sie hat der Überlieferung nach im 4. Jahrhundert das Christentum nach Georgien gebracht. Die Georgische Orthodoxe Apostelkirche stellt sie den Aposteln gleich. Auf den Ikonen wird sie als Priesterin abgebildet.
Christiana wurde wohl um die Wende zum vierten Jahrhundert in der Türkei geboren, war Sklavin und entkam ins heutige Georgien. Dort lebte sie als Einsiedlerin und erwarb sich einen Ruf als Heilerin. Bald nannte man Nino (Nina), wie die fromme Frau eigentlich hieß, Christiana, die zu Christus Gehörende. Nachdem sie den König und dessen Frau geheilt hatte, erklärte dieser das Christentum zur Staatsreligion.
Christiana starb 361. Über ihrem Grab steht heute ein Kloster. Unterhalb dessen ist eine Quelle, der heilende Kräfte zugeschrieben werden. Der Platz zählt zu den heiligsten in Georgien. Und wie kommt diese georgische Heilige in den 23. Bezirk? Nun, sie ist die Patronin des Ordens der Schwestern der heiligen Kindheit Jesu und Mariens, dem Schulerhalter des nach ihr benannten Schulzentrums.
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Patronin der Notare und der Elektriker
Wären wir in der Karibik auf der Insel St Lucia, hätten wir es vermutlich nicht nur wärmer, sondern wir hätten heute frei. Die Insel wurde nämlich an einem 13. Dezember entdeckt und nach der Tagesheiligen benannt – nach Lucia. Lichterkranz als Symbol der Nächstenliebe
Ihr Name ist Programm: Lucia, das ist die Leuchtende. Sie bringt das Licht. Das ist besonders in der dunklen Jahreszeit wichtig. Geleuchtet hat Lucia für Christus. Sie lebte an der Schwelle zum 4. Jahrhundert auf Sizilien im heutigen Siracusa. Lucia verbinden wir mit dem Brauch, dass ein Mädchen einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf trägt und der Familie Süßigkeiten bringt. Tatsächlich ist überliefert, dass sich Lucia einen Lichterkranz aufsetzte, um nämlich in der Dunkelheit beide Hände zum Tragen von Speisen für Bedürftige freizuhaben. Eine Art Stirnlampe des 4. Jahrhunderts. Das rief auch die Elektriker auf den Plan, die Lucia deshalb zu ihrer Patronin erwählten.
Vom Verrat zur Verehrung
Lucia wurde ermordet, weil sie ihre Verlobung löste, um sich Gott zu weihen. Der Ex-Verlobte zeigte sie aus Rache als Christin an. Der Schuß ging aber nach hinten los, denn Lucias Popularität begann dadurch erst so richtig, die Liste der Bräuche, die sich um sie ranken, und der Patronate, die die Lichtbringerin innehat, ist schier endlos.
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Zijn er afleveringen die ontbreken?
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Die Nothelferin der Bergleute
Für die meisten Menschen ist heute der Barbaratag. Sie stellen Zweige von Kirsch- oder Apfelbäumen ins Wasser. Dieser Brauch ist natürlich Aberglaube, und auch die Existenz der Barbara von Nikomedien ist nicht gesichert. Sie ist auch eine der vierzehn Nothelfer.
Die schaurige Legende von Barbara
Gelebt haben soll sie gegen Ende des 3. Jahrhunderts in der heutigen Türkei. Gegen den Willen ihres Vaters ließ sie sich taufen. Ein Turm, mit dem sie dargestellt wird, spielte eine zentrale Rolle. Hier wurde sie von ihrem Vater eingeschlossen. Sie floh, wurde wieder gefangen. Details des schaurigen Martyriums erspare ich Ihnen. Am Schluss wurde die Arme von ihrem Vater eigenhändig enthauptet. Dieser wurde gleich darauf vom Blitz getroffen und verbrannte. Das soll sich am 4. Dezember um das Jahr 306 abgespielt haben.
Schutzheilige der Artillerie und Bergleute
Dieser Blitzschlag machte Barbara später zur Schutzheiligen der Artillerie. Da die Heilige – der Legende nach – von einem Felsen geschützt wurde, der sich öffnete und sie verbarg, wählten die Bergleute sie zu ihrer Patronin, und neben ihnen noch Geologen, Architekten, Maurer, Steinhauer, ... Die Barbarazweige soll sie übrigens selber in der Gefangenschaft zum Blühen gebracht haben.
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Falls Sie Andreas heißen, dann darf ich Ihnen zum Namenstag gratulieren. Andreas ist einer der Namen, die tatsächlich über Jahrtausende hinweg populär geblieben sind. Momentan rangiert er auf Platz 32 der beliebtesten Vornamen. Es ist ein kraftvoller, denn das griechische Wort „andreios“ heißt „mannhaft, tapfer, tüchtig“. Populär wurde der Name durch einen Apostel.
Bedeutung des Andreaskreuzes
Andreas war der Bruder des Petrus. Dieser hat zwar kirchlich die größere Karriere gemacht, im profanen Alltag aber hat sich Andreas durchgesetzt. Spuren von ihm finden sich in Form des Andreaskreuzes, das wie ein X aussieht. In der Chemie warnt es vor gesundheitsschädlichen Stoffen. An Bahnübergängen mahnt es zur Vorsicht vor möglicherweise herannahenden Zügen. Der Ursprung des Andreaskreuzes liegt im Martyrium des Apostels. Er wurde gekreuzigt, allerdings auf einem Kreuz, das die Form eines X hatte, weil der Todeskampf dadurch noch verlängert wurde. Die Brüder Petrus und Andreas sind daher leicht zu unterscheiden. Petrus hält den Schlüssel zum Himmelreich, Andreas trägt das x-förmige Kreuz.
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Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.Elisabeth von Thüringen zählt zu den beliebtesten Heiligen. Interessant ist, dass die Akten zu ihrem Heiligsprechungsprozess erhalten sind und daher ein umfassendes Bild von Zeitzeugen über die Landgräfin liefern, die nur 24 Jahre alt geworden ist. Geboren wurde Elisabeth 1207 als ungarische Königstochter. Als Vierjährige hat man sie nach Thüringen auf die berühmte Wartburg geschickt. Ludwig und Elisabeth verliebten sich tatsächlich ineinander und heirateten. Da war Ludwig 16 und Elisabeth 14.
Nächstenliebe und Opferbereitschaft
Sie hatte einen ausgeprägten Hang zur Wohltätigkeit und gründete ein Spital. Sie besuchte Armenviertel. Während einer Hungersnot ließ sie die Kornkammern öffnen und half aus der Staatskasse. Sie verschenkte Schmuck und teure Kleidung. Zwar unterstützte sie ihr Mann, aber der Hof war strikt dagegen. Als Ludwig nach nur fünf Jahren Ehe starb, war Elisabeth mit dem dritten Kind schwanger und fortan schutzlos der Verwandtschaft ausgesetzt. Ihr Schwager vertrieb sie mit der Begründung, sie verschwende öffentliche Gelder. Mit einer Entschädigung, die sie statt ihres Erbes erhielt, ließ Elisabeth in Marburg ein Spital errichten und pflegte persönlich Leprakranke. Das alles überlebte sie nicht lange. Am 17. November 1231 starb sie mit nur 24 Jahren. Elisabeth wird bis heute verehrt.
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Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.
Unzählige Kinder gehen mit Laternen durchs Land und erinnern an Martin von Tours, vor allem an die Mantelteilung, nach der er als Soldat einem frierenden Bettler die Hälfte seines Umhangs geschenkt hat. Geboren wurde Martin im Jahr 316. Wie sein Vater wurde er römischer Offizier. Erst mit gut 35 Jahren klappte es mit der Taufe. Die Legende mit der Mantelteilung stammt aus dieser Zeit. Die zweite Hälfte seines Lebens war er Priester und Bischof. Die Legende mit den Gänsen stammt aus jener Zeit.
Der bescheidene Bischof
Dass Martin sich bei Gänsen versteckt haben soll, um seiner Bischofsweihe zu entgehen, davon berichten seine ersten Biographen nichts. Es dürfte damit zusammenhängen, dass am 12. November der Advent begann und damit die fleischlose Fastenzeit. Es durfte also noch einmal Gans gegessen werden. Martin blieb auch als Bischof bescheiden. Ein Zeitzeuge berichtet: „In seinem Mund war nichts anderes als Christus, in seinem Herzen wohnten nur Güte, nur Friede, nur Erbarmen.“ Gestorben ist Martin mit 81 Jahren. Drei Tage dauerte seine Rückführung nach Tours, wo er am 11. November beigesetzt wurde. Und weil sein Leichenzug von einer Lichterprozession begleitet wurde, gehen heute Kinder mit ihren Laternen.
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Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.
Fast 200 Jahre lang war seine Statue die mit 36 Metern weltweit höchste, von innen begehbare: der Koloss San Carlo, das Standbild des Karl Borromäus. Seine Heimatgemeinde Arona in Italien errichtete es zu seinen Ehren. Karl Borromäus kam 1538 in Arona am Lago Maggiore in einer einflussreichen Adelsfamilie zur Welt. Er wurde Jurist und Sekretär des Papstes. Sein Ruf war tadellos: Er galt als fleißig, fromm, unbestechlich und gleichzeitig als lebensfroher Renaissancefürst.
Das änderte sich, als er mit 24 plötzlich seinen Bruder verlor. Er wurde ein Asket und Priester und bald Erzbischof von Mailand, das damals eine heruntergekommene Diözese war. Karl kümmerte sich um den Wiederaufbau nach den Vorgaben des eben zu Ende gegangenen Tridentinischen Konzils. Er gründete soziale Einrichtungen sowie Leihhäuser zur Bekämpfung des Wuchers. Als 1576 die Pest ausbrach, richtete Karl Borromäus im erzbischöflichen Palais ein Spital ein, verkaufte den Kirchenschatz und pflegte die Kranken persönlich. Aber sein Körper hielt den Raubbau durch Fasten, Selbstgeißeln und Dauerarbeiten nicht lange aus. Im Alter von nur 46 Jahren erlag Karl Borromäus am 3. November 1584 einem Fieberanfall. 1610 wurde er heiliggesprochen.
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Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.
Zu den berühmtesten österreichischen Orten zählt St. Wolfgang am Wolfgangsee, und das nicht erst seit einer dort angesiedelten Operette. Der Ort war im Mittelalter einer der beliebtesten Wallfahrtsorte Europas. Zurück geht das auf seinen Namensgeber des Ortes, Bischof Wolfgang von Regensburg. Wie er vor über 1000 Jahren ins Salzkammergut kam?
Nun, der Wolfgangsee, der damals Abersee hieß, gehörte zur Diözese Regensburg und Wolfgang kannte ihn von Missionsreisen. Wolfgang wurde 924 in Schwaben in eine mäßig begüterte Familie geboren und war Leiter der Domschule in Trier, ehe er im fortgeschrittenen Alter von 40 Benediktiner und mit erst 44 Priester wurde. 3 Jahre später ging er kurz als Missionar nach Ungarn, bis er Bischof von Regensburg wurde.
Wolfgang war außerordentlich beliebt wegen seiner großen Menschenfreundlichkeit, Güte und Bescheidenheit. Unter anderem ermöglichte er die Abtrennung Böhmens von seiner Diözese und damit die Errichtung der Diözese Prag. Er gründete eine Domschule mit Chor, aus dem die heutigen Regensburger Domspatzen hervorgingen.
In der Gegend um den Wolfgangsee hielt sich Wolfgang ab 976 der Legende nach 7 Jahre, vermutlich aber nur ein Jahr auf, um der Eroberung Regensburgs zu entgehen. Er war zunächst Einsiedler auf dem Falkenstein, dann baute er die erste Kirche am Ufer des Sees, die heutige Pfarrkirche von St Wolfgang, und zwar der Legende nach an der Stelle, an die seine Axt fiel – weshalb er mit Axt dargestellt wird. Er starb nach 22jähriger Amtszeit mit 70 Jahren am 31. Oktober 994 und wurde 1052 heiliggesprochen.
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Conan der Barbar war - der Verlobte der heiligen Ursula von Köln, das heißt, falls es die beiden überhaupt gab. Die Legende erzählt, dass Ursula im 4. Jahrhundert lebte und Tochter eines christlichen Königs in der Bretagne war. Der wollte sie mit dem englischen Fürstensohn Conanus verheiraten. Ursula hatte aber ein Problem damit, dass er Heide war. Sie erreichte einen Heiratsaufschub von drei Jahren. In dieser Zeit sollte Conanus getauft werden, und Ursula pilgerte mit 11 000 Jungfrauen nach Rom.
Unterwegs erschien ihr in Köln im Traum ein Engel, der ihr vorhersagte, dass sie nach ihrem Besuch in Rom nach Köln zurückkehren und das Martyrium erleiden würde. Auch Conanus erschien im Traum ein Engel, der ihm auftrug, Ursula nachzureisen. Unterwegs ließ er sich taufen. Tatsächlich wurde die große Reisegruppe bei der Rückkehr in Köln ermordet, und zwar von Hunnen. Der Hunnenkönig wollte Ursula jedoch verschonen und sie heiraten, aber sie verweigerte, worauf sie mit einem Pfeil getötet wurde. Die Hunnen wurden daraufhin von Engeln vertrieben und die Stadt befreit. Ursula machte daher posthum in Köln Karriere: Sie erhielt eine Kirche, wurde ins Stadtwappen aufgenommen und Patronin der Stadt. Die Jungferninseln sind nach ihr benannt und der Ursulinenorden.
Schon im 4. Jahrhundert wurde in Köln eine Basilika über einem Grab errichtet, und im romanischen Neubau erzählt eine Inschrift vom Martyrium. Deshalb vermutet man einen wahren Kern in der Legende. Die Anzahl der Heiligen geht wahrscheinlich auf einen Lesefehler der auf lateinisch geschriebenen Geschichte zurück: ein M las man statt martyres als milia, tausend. So entstehen Legenden.Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch "Von Bischofsstab bis Besenstiel" von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag.
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Ihr berühmtestes Zitat ist: „Wer Gott besitzt, dem kann nichts fehlen. Gott allein genügt.“ Die große Teresa von Avila, sie wurde 1515 als drittes von zehn Kindern in eine adelige Familie geboren. Mit 20 trat sie bei den Karmelitinnen im spanischen Avila ein. Sie sagte, aus Angst vor der Ehe und der damit verbundenen Diskriminierung der Frau, und aus Angst vor der Hölle. Das konnte als Motivation nicht gut gehen. Teresa wurde bald schwer krank, und weil man sie aufgrund ihres starren Körpers für tot hielt, wurde sie beinahe lebendig begraben. Sie blieb noch jahrelang gelähmt. Ihr Glaube wurde im Laufe der Zeit aber immer tiefer, bis sie mit 39 zur Mystikerin wurde und große innere Freiheit erlangte.
Diese half ihr bei der Umsetzung ihres Reformprojekts, nämlich gegen den Widerstand vieler Mitschwestern wieder die ursprüngliche Ordensregel einzuführen. Ab 1562 gründete Teresa 17 Frauen- und 16 Männerklöster, deren Kennzeichen ein geschwisterlicher Lebensstil und Pflege einer intensiven Freundschaft mit Gott waren. Damit hob sie sich klar vom damals gängigen Reformideal mit Bußübungen wie Selbstgeißelung und extremem Fasten ab.
Teresa starb mit 67 am 4. Oktober 1582. Da dieser Tag aber schon von Franz von Assisi besetzt war, wollte man ihren Gedenktag auf den nächsten Tag legen. Der war 1582 aber nicht der 5., sondern der 15., denn just an dem Tag trat die Gregorianische Kalenderreform in Kraft. 1622 wurde Teresa von Avila heiliggesprochen, und 1970 Kirchenlehrerin.
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Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.
Heute erzählen wir Ihnen etwas über einen Mann, dem man den Beinamen „der Rodungsmönch“ gegeben hat: Gunther. In Thüringen wurde er geboren, im Bayrischen Wald wurde er berühmt, im Böhmerwald ist er gestorben.
Zur Welt kam er um das Jahr 955. Da er aus einem Grafengeschlecht stammte, wurde er zunächst Ritter. Offenbar erfüllte ihn das aber nicht nachhaltig, denn nachdem er den Abt vom Benediktinerkloster Niederalteich kennengelernt hatte, änderte er sein Leben. Mit etwa 50 Jahren verschenkte er seine Güter an lokale Klöster in Thüringen. Dennoch war es mit dem Klostereintritt nicht so einfach. Erst musste er zu den sieben Pilgerkirchen in Rom wallfahrten, ehe er aufgenommen wurde. Er blieb aber nur zwei Jahre in Niederalteich, und zog dann mit einigen Gefährten als Einsiedler in den Bayrischen Wald. Noch heute zeugt die Kapelle Frauenbrünnl bei Rinchnach davon.
Einsiedler war man übrigens nicht allein, man war nur weg vom Schuss. 1011 war es aber vorerst aus mit dem Einsiedeln, denn da hatten sich so viele Männer um Günther gesammelt, dass er mit ihnen tiefer in den Wald zog und das Benediktinerkloster Rinchnach gründete. Die Männer rackerten sich ab, rodeten Wald und bauten Straßen. Man nennt Gunter daher den „Rodungsmönch“. Sein Kloster war die erste Siedlung in der Gegend und Impulsgeber für die Besiedlung des Bayerischen und des Böhmerwaldes. Zwischendurch wurde Gunther als Diplomat für den deutschen Kaiser eingesetzt. Nach rund 30 Jahren verließ er Rinchnach und zog als Einsiedler in den Böhmerwald ins heutige Dobra Voda in Tschechien. Dort starb er ungefähr 90-jährig am 9. Oktober 1045. Sein Grab war lange in Prag und wurde 1420 von den Hussiten zerstört. Das Kloster Rinchnach hingegen bestand 800 Jahre und ist heute Pfarre.
Eine besonders nette Tradition ist 1995 wieder aufgenommen worden, nämlich die Wallfahrt zur Günther-Kirche in Dobra Voda. Dahin gehen Menschen aus der Umgebung und aus Rinchnach – alle zu Fuß auf einem Weg, der unter Gunther erschlossen wurde und den er selbst begangen hat. Drei Tage sind die Pilger am Gunthersteig unterwegs. Gunter wurde zwar nie heiliggesprochen, aber seine Verehrung ist durch diverse päpstliche Dekrete empfohlen.
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Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.
Am 29. September ist das Erzengelfest. Es werden die drei Engel Gabriel, Michael und Raphael gefeiert. Für alle drei ist an dieser Stelle kein Platz, daher habe ich jenen ausgewählt, der der Namensgeber für meinen Sohn ist: Raphael. Er gilt als der freundlichste und lustigste von den dreien, vermutlich, weil er als Regent der Sonne gilt. Engel sind übrigens keine Verstorbenen, sondern von Gott erschaffene Wesen, deren Aufgabe es ist, Boten zu sein. Der angelus ist der Bote Gottes. Man denke an den Erzengel Gabriel, der Maria die Botschaft überbringt, dass sie vom Heiligen Geist schwanger werden wird.
Der Name Raphael heißt übersetzt: „Gott heilt“. Raphael ist also der Heilende. Er wird aber nicht als Arzt dargestellt, sondern meist mit Engelsflügeln und einem Kind oder einem jungen Mann an der Seite. Der wiederum trägt einen Fisch. Oft wird Raphael als Schutzengel dargestellt, mit zwei Kindern an der Hand, die aber keinen Fisch in der Hand tragen. Der Ursprung dessen liegt in der Bibel im Buch Tobit. Darin wird erzählt, dass Raphael inkognito den jungen Tobias auf einer gar nicht lustigen Reise begleitet. Aus diesem Motiv des Begleiters ist der Schutzengel geworden.
Aber woher kommt der Heilende? Nun, der Grund, warum Gott Raphael zu Tobias schickt, sind Gebete von verzweifelten Menschen, die sterben möchten. Durch Raphael aber werden sie geheilt. Und zwar so: Sarah, eine junge Frau, die im Laufe der Geschichte zu Tobias Braut wird, hat schon sieben Ehemänner verloren. Sie wird nämlich von einem Dämon geliebt, der die Bräutigame in der Hochzeitsnacht umbringt. Das macht depressiv. Und Tobias Vater Tobit ist erblindet und daher hoffnungslos. Unterwegs leitet Raphael Tobias an, einen Fisch zu fangen und dessen Innereien aufzuheben. Mit einem Teil der Innereien, die Tobias in der Hochzeitsnacht verbrennt, wird der Dämon vertrieben. Die Galle wiederum wird dem Vater auf die Augen geschmiert und heilt ihn von seiner Blindheit. Raphael zieht alle Fäden. Am Schluss gibt es nur Gewinner. Erst dann gibt er sich zu erkennen.
Er ist - naheliegend - Patron der Blinden, Kranken und Apotheker sowie der Reisenden.
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Heute ist der Gedenktag von Matthäus, dem Apostel. Ob er auch der Verfasser des gleichnamigen Evangeliums ist, ist unter Bibelwissenschaftern umstritten. Als Autor wird er nicht erwähnt, aber schon früh mit ihm gleichgesetzt.
Wann und wo Matthäus geboren wurde, ist unbekannt. Er war vermutlich Jude und arbeitete als Zöllner in der Hafenstadt Kafarnaum am See Gennesaret. Er trieb also für die römische Besatzungsmacht Steuern ein und war bei den Einheimischen entsprechend unbeliebt. Jesus rief ihn direkt von seiner Arbeit zu sich und lud sich zum Entsetzen der Pharisäer bei ihm zum Essen ein. Bei Lukas und Markus wird Matthäus in derselben Situation Levi genannt. Aus seinem Beruf kann man schließen, dass er gebildet gewesen sein muss.
Nach der Auferstehung soll Matthäus in Äthiopien und Persien missioniert und dort um das Jahr 42 das Martyrium erlitten haben. Das Matthäusevangelium ist das erste Buch im Neuen Testament, obwohl es nicht das älteste ist. Es wurde aber als bedeutender eingestuft, weil es der Tradition nach von einem Apostel geschrieben wurde und nicht, wie Markus und Lukas, nur von Apostelschülern. Matthäus Evangelistensymbol ist der Mensch, da er sein Buch mit dem Stammbaum Jesu beginnt, also die menschliche Natur Christi betont. Da der Mensch oft mit Flügeln dargestellt wird, wird er gerne mit einem Engel verwechselt.
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Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.
Bei der Mutter, einer Nonne, im Kloster aufzuwachsen, das klingt unglaublich, ist aber passiert – im 10. Jahrhundert in England. Edith von Wilton hieß die Heilige, und sie blieb nicht die einzige, denn auch ihr Vater und ihr Halbbruder wurden heiliggesprochen.
Edith wurde um 961 in der Grafschaft Kent im Ort Kemsing geboren. Ihr Vater war König Edgar der Friedfertige. Ihre Mutter Wulftrud wurde unehelich von ihm schwanger, lehnte seinen Heiratsantrag aber ab, da sie ins Kloster wollte. Sie blieb ein Jahr bei ihm und zog dann mit ihrer Tochter ins 180 km entfernte Kloster Wilton, das Edgar fortan finanziell unterstützte.
Edith wuchs also im Kloster bei ihrer Mutter auf, die Nonne und Äbtissin wurde. Das Kloster war auch eine Art Internat für adelige Mädchen, Edith war nicht allein. Nach dem Tod des Vaters war Edith etwa 13, erbte ihr Halbbruder Eduard den Thron. Nach seiner Ermordung zwei Jahre später wäre er ihr zugestanden, doch sie lehnte ab. Sie arbeitete lieber im Kloster, kümmerte sich um Arme und pflegte Kranke. Sie soll gebildet, schön, weise, handwerklich geschickt und großzügig gewesen sein, sowie eine große Tierfreundin.
Edith starb schon mit 23 Jahren am 16. September um 984 an Fieber und galt da bereits als Heilige. Sie wurde Patronin von Wilton, etliche Kirchen wurden ihr geweiht. Das mächtige Kloster Wilton bestand bis zur Reformation 1539.
Dargestellt wird Edith als Äbtissin mit Krummstab, einem Kirchenmodell oder kranken Menschen. Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch "Von Bischofsstab bis Besenstiel" von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag.
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Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.
Der Name Tobias zählt zu den beliebten, auf Platz 11 der Vornamensliste. Die Popularität lässt sich womöglich von der fantastischen Geschichte ableiten, die im Alten Testament im Buch Tobit steht. Zwei Menschen beten zu Gott um den Tod. Der aber schickt ihnen stattdessen den mächtigen Engel Raphael, natürlich inkognito, und mithilfe des Tobias rettet er beide. Tobias haben Sie bestimmt schon gesehen.
Die Geschichte des Tobias stammt aus dem 3. Jahrhundert vor Christus und soll sich 400 Jahre zuvor im Irak zugetragen haben. Ob es irgendeinen historischen Kern gibt, weiß man nicht. Ist aber nicht so wichtig, denn sie soll mit Sicherheit keine Tatsachen erzählen, sondern in weisheitlicher Form mit märchenhaften Elementen die Geschichte von zwei verwandten jüdischen Familien. Zwei Menschen, die in aussichtslosen Lagen sind und sterben möchten, werden durch Gottes Eingreifen gerettet, und Tobias spielt dabei eine große Rolle. Und ein Fisch.
Er wird oft dargestellt an der Hand eines großen Engels und trägt einen Fisch in der Hand. Tobias soll heiraten. Seine Braut Sarah hat aber schon sieben Männer in der Hochzeitsnacht durch einen Dämon verloren, der sie liebt und daher ihre Männer ermordet. Sarah ist verzweifelt und wünscht sich den Tod. Tobias wird von einem Mann begleitet, der der Erzengel Raphael inkognito ist. Sie fangen einen Fisch, und Tobias behält auf Anraten seines Gefährten die Innereien. Einen Teil verbrennt er in der Hochzeitsnacht und vertreibt damit den Dämon. Die Galle schmiert er später seinem erblindeten und depressiven Vater auf die Augen und heilt ihn damit. Beides waren Tips seines Begleiters. Es ist ein unheimlich spannendes Buch im Alten Testament. Tobias ist Patron der Totengräber, Reisenden und Pilger und Helfer bei Augenleiden.
Tobias ist Patron der Totengräber, Reisenden und Pilger und Helfer bei Augenleiden. Übrigens schrieb Joseph Haydn 1775 das Oratorium Die Rückkehr des Tobias. Falls Sie es nicht kennen – es war damals sehr populär, aber heute wird es praktisch nicht mehr aufgeführt, weil es zu lang ist – habe ich gelesen.
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Viel ist von ihrem Kloster nicht mehr übrig, aber immerhin ein paar Maurerreste kann man in Skänninge in Schweden noch sehen. Dort stand das erste Dominikanerinnenkloster Nordeuropas, errichtet von Ingrid Elovsdotter.
Ingrid war eine schwedische Hochadelige. Sie kam um 1220 oder 1235 zur Welt. Einer ihrer Vorfahren war der heilige König Knut von Dänemark, ihre Großnichte die heilige Birgitta von Schweden, die Patronin Europas, wenngleich Knut weniger wegen seiner Friedfertigkeit als wegen seiner kirchenfreundlichen Politik als heilig galt und, weil er in einer Kirche erschlagen wurde. Wie auch immer, für seine Verwandtschaft kann man bekanntlich nichts. Ingrid jedenfalls wurde auf friedlichem Weg und ganz unpolitisch zur Gründerin des ersten Dominikanerinnenklosters in Nordeuropa.
Dabei ging ihr Lebensweg erst den ganz normalen Gang. Sie heiratete. 1271 aber starb ihr Mann. Ingrid interessierte sich nun zunehmend für den Dominikanerorden. Ein Jahr später gründete sie zusammen mit ihrem Bruder Johan, der Deutschordensritter war, und ihrer Schwester Kristina auf ihrem Besitz in Skänninge besagtes Kloster.
Dann pilgerte sie von Schweden nach Santiago de Compostela, Jerusalem und Rom. Nach ihrer Rückkehr trat sie selbst in ihr Kloster ein und wurde Priorin. 1281 wurde das Kloster anerkannt, ein Jahr später starb Ingrid am 2. September 1282. Sie war 62 oder 47 Jahre alt. 1499 wurde sie seliggesprochen. 1544 mussten die Nonnen auf politischen Druck das Kloster verlassen, und es verfiel, die Erinnerung an Ingrid jedoch ist geblieben.
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Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.
Wir beschäftigen uns heute wieder mit einer frühchristlichen Märtyrerin, weil ihr Name bis heute populär ist, und zwar mit Sabina von Rom. Sie wurde um das Jahr 120 ebendort ermordet.
Die Legende erzählt, dass sie eine vornehme römische Witwe war, die von ihrer christlichen Sklavin Seraphia zum Christentum geführt wurde. Sie nahm an Gottesdiensten in den Katakomben teil und ließ sich taufen. In weiter Folge schenkte sie ihren Sklaven die Freiheit und war sehr wohltätig. Das blieb natürlich nicht geheim. Zunächst wurde Seraphia verhaftet und hingerichtet, und danach auch Sabina. Sie wurde enthauptet.
Um das Jahr 425 wurde ihr auf dem Aventin eine Kirche gebaut. Warum dort? Man vermutet, dass sie auf den Ruinen ihres Hauses errichtet worden ist. Bei Grabungen hat man Reste vornehmer Privathäuser aus der Zeit Sabinas gefunden. Es wäre also naheliegend, wenn sich darunter das Haus der Heiligen befunden hätte. 499 wurde diese Basilika in Dokumenten einer römischen Synode erwähnt. Da wurde Sabina also schon als Heilige verehrt. Die Kirche Santa Sabina, die fast gleichzeitig mit Santa Maria Maggiore entstand, gehört somit zu den ältesten und bedeutendsten der Stadt. Man kann sogar noch alte römische Mauern sehen. Schauen Sie sich das an, wenn Sie in Rom sind.
Sabina ist eine der Schutzpatrone Roms, der Hausfrauen und Kinder, aber auch gegen Regen.
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Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.
Das 12. Jahrhundert wird das „Bernhardinische Jahrhundert“ genannt, nach dem großen Zisterzienser und Kirchenlehrer Bernhard von Clairvaux. Sein Ziel war die Verbreitung des Zisterzienserordens, aber dabei blieb es nicht. Der Reihe nach.
Bernhard kam um 1090 im heutigen Dijon in eine adelige Familie zur Welt und trat mit 22 zusammen mit 30 adeligen Freunden und Verwandten in das Reformkloster Citeaux ein. Dieses bestand erst seit knapp 15 Jahren, drohte aber schon wieder einzugehen. Mit Bernhard und seinen Gefährten kam neuer Schwung in das Kloster. 1115 sandte der Abt den 25jährigen mit zwölf Mönchen aus, um das Kloster Clairvaux zu gründen, das sich unter seiner Führung in den folgenden knapp 40 Jahren zur bedeutendsten Zisterzienserabtei entwickeln würde. Bald wurde Bernhard Leiter des Ordens. Fünf Mal hätte er Bischof werden können, fünf Mal lehnte er ab.
Zusätzlich gründete er neue Klöster. Bernhard zog junge Männer so an, dass er fast jedes Jahr zwei neue Klöster gründen konnte; insgesamt 68, darunter in Österreich Heiligenkreuz, Wilhering, Rein und Zwettl. Bernhard war ein hinreißender Prediger und entfachte auch eine Begeisterung für den zweiten Kreuzzug. Dessen Scheitern traf Bernhard schwer, denn für ihn war es ein hohes Ideal, für Gott zu sterben.
Bernhard, der aufgrund seines steten Fastens ein Magenleiden hatte, starb daran mit 63 Jahren am 20. August 1153 in Clairvaux. Seine Mönche mussten ihn heimlich begraben, da ihn sonst zu viele Menschen noch einmal sehen hätten wollen. Bernhard wurde 1174 heiliggesprochen.
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1963 besang die belgische Dominikanerin Sœur Sourire, die Schwester des Lächelns, fröhlich ihren Ordensgründer Dominikus, der tatsächlich recht fröhlich gewesen sein soll.
Dominikus kam um 1170 in Nordspanien zur Welt. Seine Laufbahn als Priester war vorgezeichnet und wurde durch eine Vision seiner Mutter untermauert. Sie träumte während der Schwangerschaft, dass sie einen schwarz-weißen Hund mit einer brennenden Fackel im Maul gebären würde und deutete das so, dass ihr Sohn die Welt mit seinen Predigten erleuchten würde. Und das tat er dann auch. Beeindruckt durch eine Hungersnot verkaufte er während des Studiums seine eigenen Bücher, um mit dem Erlös Notleidenden zu helfen. Er wurde Priester. Dabei störte ihn, dass viele Priester eher unbescheiden lebten. Ihm aber war die Armut wichtig, singt auch Sœur Sourire.
Bald fand er Anhänger und gründete einen Bettelorden, den „Ordo praedicatorum“, den Predigerorden, der heute nach dem Gründer Dominikanerorden genannt wird. Die Dominikaner konzentrieren sich auf Gebet, Studium und daraus folgend die Verkündigung. Damals zogen die Brüder als Wanderprediger durch die Landen. Auch Frauen fanden sich bald in Klöstern zusammen. Dominikus starb etwa 50jährig am 6. August 1221 auf einer Missionsreise in Bologna und wurde 1234 heiliggesprochen.
Sœur Sourire selbst brachte der Ruhm, den sie mit ihrem Hit erhielt und der sogar 1966 mit Debbie Reynolds verfilmt wurde, kein Glück. Sie trat aus dem Orden aus und beging knapp 20 Jahre später hochverschuldet mit ihrer Lebensgefährtin Selbstmord. Das fröhliche Lied jedoch hat sie überlebt.
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Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.
Heute hat ein Geschwisterquartett Gedenktag, frühchristliche Märtyrer. Interessanterweise ist einer der Namen bis heute populär, obwohl er gar nicht der richtige ist: Beatrix. Ihre Brüder Simplicius, Rufus und Faustinus hingegen kennt man nicht mehr.
Von den Vieren zeugen bis heute Fresken in Rom, wo sie um das Jahr 304 ihr Leben verloren. Die Legende erzählt, dass Simplicius und Faustinus Soldaten waren, die wegen ihres Glaubens ermordet wurden. Sie wurden von einer Steinbrücke in den Tiber geworfen. Ihre Schwester Beatrix konnte sie aus dem Wasser ziehen und in einer Katakombe beisetzen, die einer reichen Römerin namens Generosa gehörte.
Beatrix wurde dann auch ergriffen, und da auch sie Christus nicht abschwörte, wurde sie im Kerker erdrosselt. Es gibt in den Katakomben der Generosa, wo alle vier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, ein Fresko: Christus in der Mitte, der die Märtyrerkronen an Beatrix und ihre Brüder Simplicius, Faustinus und Rufus übergibt. Aus der beigefügten Inschrift geht übrigens hervor, dass Beatrix – auf Deutsch die Glücksbringern - eigentlich Viatrix hieß, die Reisende. Der Name entwickelte sich im Spätlateinischen zu Beatrix.
Beatrix wird üblicherweise als Römerin dargestellt mit einem Strick in der Hand, ihre Brüder Simplicius und Faustinus in gepanzerter römischer Soldatentracht.Interesse an mehr Infos zuHeiligen? Dann bestellen Sie das Buch "Von Bischofsstab bis Besenstiel" von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag.
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