Afleveringen

  • Ein großes Wort, vor dem viele schon mal automatisch zurückschrecken: Verantwortung. Es klingt schon so nach Pflicht, Arbeit, Stress. Und möglicherweise negativen Konsequenzen, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden können.

    Verantwortung zu übernehmen bedeutet, für die eigenen Handlungen einzustehen, inklusive aller möglichen Konsequenzen. Sie hilft uns, unsere Ziele zu erreichen und die Bedürfnisse anderer zu respektieren. Ohne sie ist ein gesundes soziales Umfeld nicht herzustellen. Und auch kein erfolgreiches Leben.

    Verantwortung übernehmen heißt auch, selbstbestimmt zu leben. Für unseren heutigen Gast Bernd Kiesewetter spielt Verantwortung eine zentrale Rolle. Sie hat ihn von seiner Drogensucht befreit und ihm geholfen, clean zu bleiben. Er befindet sich seitdem auf seiner wie er es nennt „Mission Verantwortung“ und hilft anderen, ihre Scheu davor zu überwinden.
    Wann Verantwortung frei macht und warum wir alle mehr davon übernehmen sollten, das erklärt uns Erfolgs-Coach Bernd Kiesewetter in dieser Folge.

    Gast: Bernd Kiesewetter, Coach
    Moderation: Oliver Geldener

    Web: https://www.berndkiesewetter.com

  • Ja, die Liebe… wir alle suchen sie und sehnen uns nach ihr, denn was gibt es Schöneres als verliebt zu sein? Im Idealfall ist die Liebe ALLES für uns, aber wenn der Traum zerplatzt, dann… ist der Schmerz mindestens genauso groß wie vorher die Glücksgefühle. Wer kennt es nicht, dieses ewige Drama, das mit der Pubertät einsetzt und unser Leben begleitet und häufig auch bestimmt.

    Doch das muss nicht sein! Viele stolpern immer wieder kopflos in eine neue Beziehung und erwarten vom Partner die Lösung all ihrer Probleme und das Paradies auf Erden. Mindestens. Das kann nicht gut gehen und führt manchmal zu einer suchthaften Suche nach der Liebe. Denn irgendwo da draußen MUSS er doch sein, der oder die Richtige.

    Dabei ist der Partner immer nur der Spiegel unseres jeweiligen Selbst, also unseres Entwicklungsstandes. Alles, was wir uns vom anderen wünschen, zeigt nur unseren Mangel an, alles, was wir momentan nicht haben. Für eine wirklich glückliche respektvolle Beziehung müssen wir zunächst selbst ein glückliches Leben führen und unseren eigenen Bedürfnissen mit Respekt begegnen. Bevor uns der Traumpartner bedingungslos lieben kann, müssen wir uns selbst bedingungslos lieben. Also – erst einmal in uns selbst aufräumen, dann die Lippen nachziehen und raus auf die Piste!

    Was wir selbst tun können um ein wertvoller Partner in einer liebevollen Beziehung zu werden, warum die Liebe auch unser Immunsystem positiv beeinflusst und was wir tun können, um uns bei Ängsten oder Stress selbst wieder in Liebesschwingungen zu bringen, das erklärt uns in dieser Folge Beziehungsmanagerin und Buchautorin Nadine Kretz.

    Gast: Nadine Kretz, Beziehungsmanagerin
    Moderation: Oliver Geldener

    Web: https://www.nadine-kretz.de

  • Zijn er afleveringen die ontbreken?

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  • Mal ehrlich: Unser modernes Leben ist schon ganz schön stressig: Arbeit, Haushalt, Kinder, Freunde, Hobbies, perfekt aussehen …. ständig müssen wir irgendwas, sonst … Ja was eigentlich? Was passiert denn, wenn wir nicht immer gleich funktionieren? Und wer macht uns denn überhaupt den Druck? Häufig wir selbst!

    Es gibt äußere Faktoren, die können wir nicht beeinflussen. Die gilt es als solche zu erkennen und zu akzeptieren. Und es gibt die inneren Faktoren, die wir sofort abstellen können, denn das ist der Stress, den wir uns selbst machen. Es sind im Grunde in die Zukunft projizierte Ängste, mit denen wir uns die Gegenwart vermiesen. Eine Studie der TK vom April 2024 hat ergeben, dass zwei Drittel der Jugendlichen in Deutschland sich gestresst fühlen – und zwar nicht etwa durch Schule oder Elternhaus, sondern durch globale Krisen und das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Beide Ängste und somit Stressfaktoren werden durch die Medien erzeugt.

    Hier ist es wichtig, die Stressursachen klar als solche zu erkennen, realistisch einzuschätzen und wieder in Kontakt zu sich selbst zu kommen. In die eigene Mitte und Stärke. Achtsamkeit ist die wirksamste Technik, um dorthin zu gelangen. Sie ist eine lebensverändernde Praxis, die es uns ermöglicht, bewusst im gegenwärtigen Moment zu leben. Sie bedeutet, unsere Aufmerksamkeit absichtlich auf das Hier und Jetzt zu lenken, ohne Urteile zu fällen. In einer Welt, die oft von Hektik und Ablenkungen geprägt ist, kann Achtsamkeit dazu beitragen, innere Ruhe, Klarheit und ein tieferes Verständnis für uns selbst und unsere Umgebung zu entwickeln. Der erste Schritt zur Achtsamkeit ist oft die bewusste Wahrnehmung unseres Atems, unserer eigenen Gedanken, Emotionen und körperlichen Empfindungen. Nur über die Achtsamkeit können wir auch unsere Resilienz - also unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress, Krisen oder unberechtigten Forderungen anderer stärken.

    Also – einfach mal bewusst ein- und vor allem ausatmen! Wie wir das am besten machen und wie wir mit Achtsamkeit dem Stress die rote Karte zeigen, das erklärt uns unser heutiger Gast Petra Diederichs, Achtsamkeitscoach aus Berlin.

    Gast: Petra Diederichs
    Moderation: Oliver Geldener

    Links:
    - https://diederichs-coaching.de
    - https://mindfulness.berlin/

  • Kinder, die in suchtkranken Familien oder Strukturen groß werden, entwickeln häufig ein co-abhängiges Verhalten. Sie kümmern sich weniger um ihre eigenen Bedürfnisse und sind schon aus reinem Selbsterhaltungstrieb stets darum bemüht, dass es vor allem Ihren Eltern gut geht.

    In der Regel resultieren daraus Störungen in der Persönlichkeitsentwicklung, die zu Depressionen, aber auch eigenem Drogenmissbrauch führen können. Auch sind häufig die Ausprägung geringer Selbstwertgefühle sowie narzisstischer Verhaltensweisen zu beobachten. Ein Teufelskreis, der Suchterkrankungen nicht selten über Generationen weiterträgt.

    Jana hat in Potsdam genau das erlebt: Die Alkoholsucht ihres Vaters, dysfunktionale Beziehungsstrukturen im Elternhaus sowie später eigene toxische Beziehungen und schließlich Drogenmissbrauch. Die Schwangerschaft mit ihrer Tochter wurde dann aber zum Schlüsselerlebnis ihrer Lebensrettung. Mit der Überwindung ihrer eigenen Alkoholsucht begann zugleich die Erkenntnis und Aufarbeitung ihrer jahrzehntelangen Co-Abhängigkeit.

    Heute führt Jana ein selbstbestimmtes Leben und hilft anderen, toxische co-abhängige Verhaltensweisen aufzudecken und zu überwinden. In Potsdam hat sie dafür die Selbsthilfegruppe CoDA gegründet. Ihre Lebensgeschichte – jetzt in unserer heutigen Folge.

    Gast: Jana, SHG CoDA – Für Menschen mit co-abhängigem Verhalten
    Moderation: Oliver Geldener

    Selbsthilfegruppe Potsdam:
    Co-Abhängigkeit, Co-Dependents Anonymous (CoDA)
    Für Menschen mit co-abhängigem Verhalten
    nach dem 12-Schritte Programm
    jeden Freitag | 18:00 – 19:30 Uhr | im SEKIZ, Hermann-Elflein-Straße 11
    Kontakt und Anmeldung: 0157 35 80 07 75 (Jana)
    Web: https://coda-deutschland.de

  • Männer – sind nicht nur unersetzlich, sondern auch soo verletzlich, sang Herbert Grönemeyer schon vor vierzig Jahren.
    Heute werden in gesellschaftspolitischen Debatten nicht nur patriarchalische Strukturen infrage gestellt, sondern nicht selten auch gleich das ganze männliche Geschlecht. Häufig erscheint der Mann dann nur noch als veraltet sowie latent toxisch und aggressiv. Aber braucht man ihn wirklich nicht mehr?

    Die Rolle des modernen Mannes hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Früher wurden Männer oft als Haupternährer der Familie angesehen, während Frauen für die Hausarbeit und Kindererziehung zuständig waren. Heutzutage streben viele Männer nach einer ausgewogeneren Work-Life Balance und möchten sich aktiv an der Familienarbeit beteiligen. Der moderne Mann wird nicht mehr nur an traditionellen Geschlechterrollen gemessen, sondern er wird ermutigt, sensibel, einfühlsam und unterstützend zu sein. Er soll in der Lage sein, seine Emotionen auszudrücken und mit anderen über seine Gefühle zu sprechen. Gleichzeitig wird von ihm erwartet, dass er Verantwortung übernimmt und sich für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit einsetzt.

    Viele Männer fühlen sich durch die neuen Anforderungen und Erwartungen überfordert und verunsichert. Häufig haben sie keinen gesunden natürlichen Umgang mit ihren Gefühlen erlernt. Unser heutiger Gast Torsten Nassall ist seit Jahren in der Männer-Selbsthilfe aktiv und bietet regelmäßig Workshops und Seminare an. Da darf der Mann ganz Mann sein – auch mal aggressiv und laut. Aber es wird auch gekuschelt. In unserer heutigen Folge sprechen wir mit ihm über seine Arbeit. Torsten Nassall sagt: „Die Gesellschaft braucht ein gesundes Patriarchat!“

    Gast: Torsten Nassall, Coach
    Moderation: Oliver Geldener

    Web: www.radical-transformation.de

  • Live-Musik, Feiern, Tanzen – und alles ohne Alkohol? Geht das überhaupt? Ja, das geht. Und wie!

    Trocken Rocken, also Konzerte oder Partys ohne Drogen zu genießen, ist mittlerweile schon mehr in unserer Gesellschaft angekommen als noch vor einigen Jahren. Und mit der Nachfrage
    steigen auch die Angebote. Sie sind eine Alternative für alle, die keinen Alkohol konsumieren möchten oder die sich einfach für einen gesünderen Lebensstil entschieden haben. Und das ist ja momentan schwer im Trend. Der Vorteil: Die Musik, die Bands bzw. die Veranstaltung wird viel bewusster und nachhaltiger wahrgenommen. Der Genuss ist intensiver, der Lebensstil bleibt gesund. Und am nächsten Morgen erwacht man fit ohne Kater.

    In Potsdam wird am 12. Juni 2024 erstmals die beliebte Party-Location Waschhaus trocken gerockt. Eine Veranstaltung des SEKIZ Potsdam in Kooperation mit verschiedenen Partnern und Organisationen. Dabei wird nicht nur getanzt und gefeiert, sondern es gibt auch eine Kunstausstellung, Videoaufführungen und Live-Konzerte. Alle sind herzlich eingeladen, nur der Alkohol bleibt diesmal außen vor!

    Gäste:
    Annett Lange, Leiterin Selbsthilfe SEKIZ Potsdam
    Daniel Zeis, Leiter Suchtberatung AWO Potsdam
    Carolina & Karo, AWO Living Museum
    Raphael, Leiter SHG Cleanways, Mitglied Havelpunks
    Moderation: Oliver Geldener

    Links:
    https://www.sekiz.de
    https://awo-potsdam.de
    https://awo-potsdam.de/de/projekt/awo-living-museum-potsdam/

    Havelpunx:
    Facebook: https://www.facebook.com/p/Havelpunx-100063792235001/?locale=de_DE
    Instagram: https://www.instagram.com/havelpunx/

    Selbsthilfegruppe Cleanways U30:
    Alkohol und illegale Drogen
    jeden Montag | 18:00 Uhr
    Neuendorfer Straße 39A (AWO Bezirksverband)
    Kontakt: Tel.: 0331 73 04 07 40
    Facebook: https://www.facebook.com/groups/427297815388794/

    Weitere Sucht-Selbsthilfegruppen in Potsdam unter: https://www.sekiz.de/selbsthilfe/selbsthilfegruppen-finden/

  • Auf einer Weiterbildung haben sich Paul aus Potsdam und Mano aus Kassel kennengelernt und spontan beschlossen: Lass uns doch gemeinsam einen Podcast machen! Seit einem Jahr sprechen die Medienjunkies regelmäßig in ihrem Format MmB Community über ihre Probleme, ihre Anliegen, ihre Erfahrungen und Erlebnisse. Eben über den Alltag von MmB – Menschen mit Behinderung. Und zwar durchaus witzig und unterhaltsam. Mano leidet unter einer starken Sehbehinderung, Paul sitzt zeit seines Lebens im Rollstuhl.

    Menschen mit Behinderungen in Deutschland stehen nach wie vor vor verschiedenen Herausforderungen und Problemen, die ihre Teilhabe an der Gesellschaft erschweren. So ist die Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden noch längst nicht überall erreicht. Auch nicht hinsichtlich der Verkehrssicherheit. Des weiteren verdienen Menschen mit Behinderungen häufig weniger und haben nicht die gleichen Karrierechancen. Teilweise sehen sie sich noch immer gesellschaftlicher Diskriminierung und Stigmatisierung ausgesetzt.

    Paul und Mano sagen daher: Häufig sind Inklusion und Teilhabe nur leere Worthülsen in Politik und Gesellschaft. Lasst uns lieber Taten sehen! In ihrem Podcast sprechen sie die Probleme offen an, ohne anzuklagen – dafür konstruktiv und auch mal mit einem Augen zwinkern. In unserer heutigen Folge reden wir mit ihnen über ihre Leidenschaft als Podcaster und wie echte Teilhabe eines Tages gelingen kann.

    Gäste: Paul und Mano, Podcaster
    Moderation: Oliver Geldener

    Podcast MmB Community auf Spotify und weiteren Plattformen!
    Spotify: https://open.spotify.com/show/0wfesNkOhcJNlCwCbPbekd
    Amazon Music: https://music.amazon.com/es-us/podcasts/64cfee77-741a-4ade-aa1d-c981d31d93e4/mmb-community
    Apple Podcast: https://podcasts.apple.com/ro/podcast/mmb-community/id1715259909
    Podcast.de: https://www.podcast.de/podcast/3378110/mmb-community

  • Heute bei uns zu Gast ist die Autorin Jette Jansen. Mittlerweile hat sie sich eine bürgerliche Existenz in einer mitteldeutschen Kleinstadt aufgebaut. Nach Krisen und Rückschlägen hat sie Drogen und sexuellen Missbrauch hinter sich gelassen. Doch noch vor zwei Jahren sah ihr Leben in ihren eigenen Worten so aus:

    Trennung vom Partner in einer Nacht und Nebel-Aktion, Flucht mit meinen Kindern in ein Frauenhaus. Doch allen Übeln trotzend wurde die Flucht zu einem Neubeginn mit Reflexion auf zurückliegende Lebensjahre. Aus den Erinnerungen heraus entstanden formulierte Gedanken, die bis in meine Kindheit und Jugend zurückreichten. Nicht von ungefähr wurde ich in der Schule als Schlampe beschimpft. Ich wusste damals noch nicht, das sexuelle Lust und Missbrauch nahe beieinander liegen, was durchaus wörtlich genommen werden darf. Ich benutze das Wort Schlampe bewusst, um es zu entkräften. Ein vernichtendes Schimpfwort, um jemanden zu entwürdigen oder gar zu vernichten. Es wurde Zeit, alles zu erzählen und beim Schreiben aufzuarbeiten. Das Resultat ist der erschreckend schonungslos unanständige autobiografische Roman: Sündenmädchen Chroniken einer Schlampe.

    Schon die Kindheit der Autorin war geprägt von familiären Schicksalsschlägen und instabilen Bezugspersonen. Von Kindesbeinen an erfand sie Geschichten und zog sich mental dorthin zurück. Ihr Wunsch, ein eigenes Buch zu schreiben, erwachte schon früh, rückte jedoch im Laufe der Zeit in den Hintergrund. Es vergingen viele Jahre, bis Jette sich ernsthaft der Schriftstellerei hingab. Im Alter von 23 Jahren erkrankte sie das erste Mal an Depressionen. Jahrelange Kämpfe mit sich selbst, Kontaktabbrüche zu Familienangehörigen, sowie ambulante und stationären Therapien verhalfen der Autorin zu mehr Stabilität und Lebensfreude. Depressive Episoden treten mittlerweile nur noch selten auf. Sie engagiert sich sozial und richtet in ihrer Arbeit ihr Augenmerk vor allem auf häusliche Gewalt und sexuellen Missbrauch.

    So schonungslos, wie sie in ihrem Buch ihr Leben beschreibt, so schonungslos spricht sie auch in unserer neuen Folge. Jetzt reinhören!

    Gast: Jette Jansen
    Moderation: Oliver Geldener

    Links:
    - https://www.jette-schreibt.de
    - https://www.amazon.de/stores/Jette-Jansen/author/B0CTRY8FBK?ref=ap_rdr&isDramIntegrated=true&shoppingPortalEnabled=true

  • Wenn das Trinken zur Sucht wird und der Rausch zur Gewohnheit, spätestens dann stellt sich jeder Partner eines/einer Alkoholkranken diese Frage: Soll ich gehen oder bleiben? Gibt es noch Hoffnung auf Besserung? Eine generelle und vor allem einfache Antwort auf diese Frage kann es nicht geben.

    Die Antwort der Selbsthilfe lautet: Schau dich selbst an und sieh, was du selbst tun kannst, um die Situation zu verändern. Wenn sich dann auch dein Partner verändert, habt ihr eine Chance, gemeinsam den Weg aus der Sucht zu finden. Wenn nicht, wirst du automatisch eines Tages dein eigenes neues Leben beginnen. Vor dreißig Jahren stand Sabine in Potsdam vor der gleichen Frage. Sie besuchte eine Selbsthilfegruppe für Angehörige und erhielt dieselbe für sie zunächst unbefriedigende Antwort. Doch dann geschah etwas Unerwartetes: Auch ihr Mann begann plötzlich, sich Hilfe in der Selbsthilfe zu holen. Gemeinsam leben sie nun trocken glücklich zusammen.

    Die deutlich jüngere Vera hat sich dagegen gerade von ihrem alkoholkranken Partner getrennt. Beide Frauen besuchen die Al-Anon Selbsthilfegruppe für Angehörige. Die basiert auf dem in den USA entwickelten 12-Schritte-Programm. Wie ihnen das geholfen hat, eigene Verhaltensmuster zu durchbrechen und toxische Verhältnisse zu überwinden, darüber sprechen beide als Gäste in unserer heutigen Folge.

    Gäste: Vera und Sabine, SHG Al-Anon Potsdam
    Moderation: Oliver Geldener

    Selbsthilfegruppe Al Anon, Angehörige und Freunde von Alkoholikern
    jeden Montag | 18:30 – 20:00 Uhr | im SEKIZ, Hermann-Elflein-Straße 11
    (auch an Feiertagen)

    Web: https://al-anon.de/

  • Irgendwann in der Pubertät kam Paul wie jeder Heranwachsende mit pornographischen Inhalten in Berührung. Was früher schamhaft in der Videothek hinter schwarzen Vorhängen versteckt wurde, ist heute problemlos im Internet abrufbar: Jederzeit für alle ohne Altersbegrenzung zugänglich. Bei Paul wurde aus dem normalen Kennenlernen und Ausprobieren schnell ein zwanghaftes Verhalten, eine Sucht. Und obwohl er sie heimlich auslebte, zerstörte sie doch immer wieder zuverlässig seine Beziehungen und führte zu sozialer Isolation.

    Das ist auch völlig normal: Pornosucht bezieht sich auf eine zwanghafte und übermäßige Nutzung von pornografischem Material, die negative Auswirkungen auf das persönliche Leben, die Beziehungen und die psychische Gesundheit haben kann. Es handelt sich um eine Form der Sucht, bei der Betroffene einen starken Drang verspüren, immer mehr Pornografie zu konsumieren, um Befriedigung zu erlangen. Die Toleranzgrenze verschiebt sich dabei wie bei jeder Sucht immer mehr.

    Paul hat vor Jahren seine Sucht als solche erkannt und sich professionelle Hilfe geholt. Mittlerweile hat er verschiedene Selbsthilfetechniken entwickelt, um davon befreit zu bleiben. Mehr noch: Er hat in Potsdam eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen, um anderen zu helfen, „clean“ zu werden bzw. zu bleiben.

    In unserer heutigen Folge sprechen wir mit Paul über seine Geschichte und wie ihm die Selbsthilfe bis heute hilft, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

    Gast: Paul, SHG Porno-, Sex- und Liebessucht
    Moderation: Oliver Geldener

    Selbsthilfegruppe: Porno-, Sex- und Liebessucht
    montags | 17:00 – 18:30 Uhr | SEKIZ, Hermann-Elflein-Straße 11
    Anmeldung: Mail: [email protected] Hy.: 0174 90 41 366

  • „Der Körper gehört mir!“ hieß es vor 50 Jahren in der Frauenbewegung, als es um das Recht auf Abtreibung ging. „My body, my choice“ heißt es heute, wenn es darum geht, sich gegen ein gesellschaftlich vorgegebenes Schlankheitsideal zur Wehr zu setzen. Übergewichtige passen da einfach nicht in die Normen von Fitness, Body-Mass-Index und vermeintlicher idealer gesunder Ernährung. Sie fallen schon rein äußerlich auf und sind vielfach bereits in der Kindheit direkter oder subtil indirekter Diskriminierung ausgesetzt.

    Die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Gewichts, auch als "Fatshaming" oder "Gewichtsdiskriminierung" bekannt, ist ein ernsthaftes soziales Problem. Dick zu sein oder Übergewicht zu haben, sollte nicht als Grund für Vorurteile, Mobbing oder soziale Ausgrenzung dienen. Ganz im Gegenteil: Jeder Mensch hat unabhängig von seiner Körperform oder -größe Respekt und Empathie verdient. Kampagnen zur Förderung von Körperakzeptanz und Selbstliebe sowie Gesundheitsförderungsprogramme, die auf Aufklärung und Unterstützung anstatt auf Stigmatisierung und Scham basieren, können dazu beitragen, die Diskriminierung aufgrund von Gewicht zu bekämpfen.

    Natalie Rosenke hat es sich als Vorsitzende der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung zur Aufgabe gemacht, mit Selbstbewusstsein, Humor und Vehemenz für die Interessen übergewichtiger Menschen einzutreten. Ihr Ziel: Die Anerkennung von Körpergewicht als Diskriminierungsmerkmal in das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. In unserer heutigen Folge sprechen wir mit Natalie Rosenke über ihren Einsatz, aber auch ihre ganz persönliche Erfahrungen als Übergewichtige. Sie hat mittlerweile kein Problem damit zu sagen: „ Ich bin dick. Und das ist auch gut so!“

    Gast: Natalie Rosenke, Vorsitzende der Gesellschaf gegen Gewichtsdiskriminierung
    Moderation: Oliver Geldener

    Web:
    https://gewichtsdiskriminierung.de/

  • Die Frau, die sich Donna Confusa nennt, hat es wahrlich nicht leicht gehabt im Leben: Hineingeboren in eine Trinkerfamilie war sie als Kind schon vielfach Gewalterfahrungen ausgesetzt. So schlimm, dass sie freiwillig lieber ins Kinderheim ging. Doch kaum erwachsen, glitt sie selbst ab in die Sucht, konsumierte ungehemmt Alkohol und jede Droge, die ihr in die Finger kam. Hauptsache, Rausbeamen aus dem unerträglichen Alltag, Hauptsache es dröhnt. Und natürlich waren auch ihre Partnerschaften zunächst von toxischer Gewalt gekennzeichnet.

    Doch die Geburt ihrer Tochter wurde für die sympathische Berlinerin zum Game Changer: Nach Rückfällen und Klinikaufenthalten schaffte sie es, dank der Selbsthilfe clean zu bleiben und ein selbstbestimmtes Leben als berufstätige Alleinerziehende zu führen.

    Donna Confusa besucht seit Jahren die Narcotics Anonymous (NA) in Berlin und Potsdam. Hier treffen sich Menschen jeden Alters, Geschlechts und jeder Herkunft, die zuvor auf verschiedenen Wegen Erfahrungen mit Suchtmitteln wie Alkohol, Cannabis, Kokain, Crystal Meth oder Ecstasy gemacht haben. Sie alle vereint der Wille, nach Entzug und Entgiftung ein drogenfreies erfülltes Leben zu haben. Die Sucht-Selbsthilfe gehört zu den ältesten Formen der
    Selbsthilfe. Narcotics Anonymous unterscheiden sich insofern, da ihre Arbeit auf festen Regeln, Traditionen und Konzepten beruht, die in den USA entwickelt wurden und mittlerweile weltweit erfolgreich Anwendung finden. Im Zentrum stehen dabei die 12 Schritte hin zu einem besseren drogenfreien Leben.

    In unserer heutigen Folge sprechen wir mit Donna Confusa über ihr Leben, ihre dramatischen Wendepunkte und wie ihr die Selbsthilfe bis heute hilft, drogenfrei zu leben.

    Gast: Donna Confusa
    Moderation: Oliver Geldener

    Web: https://narcotics-anonymous.de

  • Stress entsteht in unserem Leben häufig dadurch, dass wir nicht in der Lage sind, unsere Bedürfnisse wahrzunehmen und rechtzeitig auch mal nein zu sagen. Sei es gegenüber unserem Partner, dem Chef, unseren Kindern oder fordernden „Freunden“. Hinter unserem Verhalten stecken in der Regel Ängste sowie erlernte Muster und Rollenmodelle. Doch wenn uns unser eigenes Verhalten nicht gut — dann ist es höchste Zeit, es bewusst anzuschauen und zu hinterfragen. Der Schlüssel zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung liegt
    in der Achtsamkeit.

    Achtsamkeit ist eine lebensverändernde Praxis, die es uns ermöglicht, bewusst im gegenwärtigen Moment zu leben. Sie bedeutet, unsere Aufmerksamkeit absichtlich auf das Hier und Jetzt zu lenken, ohne Urteile zu fällen. In einer Welt, die oft von Hektik und Ablenkungen geprägt ist, kann Achtsamkeit dazu beitragen, innere Ruhe, Klarheit und ein tieferes Verständnis für uns selbst und unsere Umgebung zu entwickeln. Der erste Schritt zur Achtsamkeit ist oft die
    bewusste Wahrnehmung unseres Atems, unserer eigenen Gedanken, Emotionen und körperlichen Empfindungen. Indem wir lernen, diese ohne Urteil zu beobachten, können wir einen Raum der Akzeptanz für uns selbst schaffen. Anstatt uns von negativen Gedanken oder Gefühlen überwältigen zu lassen, können wir sie stattdessen mit Mitgefühl betrachten und loslassen.

    Nur über die Achtsamkeit können wir auch unsere Resilienz - also unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress, Krisen oder unberechtigten Forderungen anderer stärken. Die aber brauchen wir dringend, um Grenzen zu setzen und auch mal „Nein!“ zu sagen. Wie wir endlich achtsamer und resilienter leben können, das verrät uns unser heutiger Gast Petra Diederichs, Achtsamkeitscoach aus Berlin. Also — bewusst durchatmen und reinhören!

    Gast: Petra Diederichs
    Moderation: Oliver Geldener

    Links:
    https://diederichs-coaching.de
    https://mindfulness.berlin/

  • Krisen, Krankheiten, Misserfolg: Wir alle finden uns schnell in einer Negativspirale wieder. Körperliche Beschwerden sind da häufig nur äußere Anzeichen innerer Probleme. Doch wie da heraus kommen? Wie können wir erreichen, was wir im Grunde alle wollen: Ein glückliches erfülltes Leben?

    Kathrin Anders kennt beide Seiten des Lebens, die hellen wir die dunklen. Als Krankenschwester hat sie 33 Jahre lang an der Uni-Klinik in Greifswald gearbeitet und sich dabei zu viel zugemutet. Zwei Hörstürze und ein Burn-out waren die Quittung. Die körperliche Krise war der Beginn ihres zweiten, erfolgreichen Lebens. Sie begann sich zu hinterfragen und erkannte alte falsche Glaubenssätze und negative Überzeugungen, die sie in die Krankheit
    geführt hatten. Aber zugleich erkannte sie, dass sie selbst nicht nur ihr Problem, sondern auch ihre Lösung ist. Ihr wurde bewusst, welche Macht ihre Gedanken haben und was sie tun muss, um ein gesundes glückliches Leben zu führen.

    Heute gibt Kathrin Anders ihr Wissen an andere weiter, um auch ihnen zu helfen, sich selbst zu helfen. Wie sie ihre Krise überwunden hat und mit welchen Techniken sie jetzt arbeitet, darüber sprechen wir mit ihr in unserer aktuellen Folge.

    Gast: Kathrin Anders, Energetischer Coach
    Moderation: Oliver Geldener

    Web: https://kathrin-anders.com/

  • Wer kennt es nicht: In der Silvesternacht trifft fast jeder von uns den Entschluss, sein Leben im neuen Jahr endlich zu ändern. Mehr Sport, nie mehr rauchen, gesünder essen und so weiter. Meistens wird das Projekt dann stillschweigend schon Ende Januar wieder beerdigt. - Die bequeme Routine siegt. Doch warum ist das so und vor allem: Muss das wirklich so sein?

    Neujahrsvorsätze sind eine großartige Möglichkeit, um das Jahr positiv zu beginnen und Veränderungen anzustoßen. Sie können uns helfen, unsere Ziele und Wünsche zu definieren und uns auf den Weg zur Erfüllung dieser Träume zu bringen. Dabei geht es jedoch nicht nur darum, was wir erreichen wollen, sondern auch wie wir dorthin gelangen möchten. Es ist wichtig, realistische Ziele zu setzen und einen Plan zu erstellen, der uns dabei hilft, diese Ziele
    Schritt für Schritt umzusetzen. Doch warum ist das so wichtig? Indem wir uns bewusst mit unseren Zielen auseinandersetzen und uns auf ihre Umsetzung konzentrieren, können wir unser Leben aktiv gestalten und selbstbestimmt handeln. Wir werden motivierter und haben eine klare Vorstellung davon, wo wir hinwollen - und wie wir dort hinkommen können. Mit diesem Fokus kann das neue Jahr voller Möglichkeiten sein!

    Und wie wir 2024 zu einem glücklichen und erfolgreichen Jahr machen können, das verrät uns unser heutiger Gast Mandy Danaijelle Pohl. Schließlich weiß sie als Mentorin und Coach genau, wie wir Ziele setzen, aber auch erreichen können!

    Gast: Mandy Danaijelle Pohl
    Moderation: Oliver Geldener

    Web: https://pluspohl.com

  • - 10 Jahre HELP FM -

    Selbsthilfe? Sind das nicht die Betroffenen, die im Kreis sitzen und ständig über ihre Probleme reden? So kennt man das zumindest aus vielen Filmen und ehrlich gesagt, hält sich das Klischee nach wie vor hartnäckig.

    Dass Selbsthilfe dabei im Grunde so alt ist wie die Menschheit und viele Facetten umfasst, wird dabei gerne vergessen. Übrigens zum Teil auch von Politik und Verwaltung. So hat das Rathaus Potsdam im Sommer zunächst die kommunale Förderung für das Selbsthilfezentrum SEKIZ komplett streichen wollen, obwohl es Anlaufstelle für mehr als 50 Selbsthilfegruppen ist und
    zudem die städtische Ehrenamtsagentur betreibt. Die Idee ist mittlerweile vom Tisch und die Arbeit des SEKIZ kann auch künftig weitergehen. Aber die Entscheidung zeigte, wie gefährdet die Selbsthilfestrukturen in Deutschland gerade in Zeiten knapper Kassen sind.

    Dabei ist die Selbsthilfe wichtiger denn je, davon ist unser heutiger Gast und Experte Detlef Fronhöfer überzeugt. Jahrzehnte lang hat er als Zuständiger der AOK Nordost die Selbsthilfe in Berlin und Brandenburg gefördert - unter anderem auch seit 2013 diesen Podcast. Doch er ist nicht nur ein Freund der Selbsthilfe, sondern auch ein kritischer Begleiter, der genau weiß, wo welche neuen Wege beschritten werden müssen um neue Chancen zu ergreifen. Zum
    Beispiel in Politik und Gesellschaft. Selbsthilfe neu denken. Darüber und mehr sprechen wir in unserer neuen Folge mit ihm.

    Gast: Detlef Fronhöfer
    Moderation: Oliver Geldener

    www.sekiz.de

  • Nicht nur als Blinden-, auch als Therapiehunde haben die flauschigen Begleiter des Menschen längst ihren Platz in unserer Gesellschaft erobert. Gerade bei psychischen Erkrankungen ist ihre positive Wirkung auf die Betroffenen längst nachgewiesen. Auch Traumapatienten, die mit Menschen negative Erfahrungen machen mussten, können ihre selbstgewählte Isolation durch den Umgang mit den Tieren allmählich überwinden und wieder Vertrauen lernen.

    Über das Fell wieder ins Fühlen kommen: Diese Erfahrung hat auch Axel Ullrich gemacht. Nach einem Burn-out bekam er irgendwann den Tipp, sich einen Hund anzuschaffen. Aus dem ursprünglichen Begleiter für die Spaziergänge wurde schnell ungewollt ein Therapiehund, der ihm half, nicht nur seine Erkrankung zu überwinden, sondern auch das eigentliche Problem dahinter zu erkennen. Schließlich beschloss Axel Ullrich, auch anderen Menschen zur Verfügung zu stellen, was ihm selbst geholfen hat. Über seinen Verein in Brandenburg an der Havel besucht er mit seiner italienischen Wasserhündin Krankenhäuser, Hospize oder Heime. Und überall verbreiten die beiden Glück und Freude.

    Der Hund als unser Freund und Helfer auf vier Pfoten: Wie die Tiere uns helfen können, in die Selbsthilfe zu kommen und wie ein Hund zum Therapiehund wird - darüber sprechen wir mit Axel Ullrich in unserer aktuellen Folge.

    Gast: Axel Ullrich, Therapiehunde Brandenburg e.V.
    Moderation: Oliver Geldener

    Web: https://www.therapiehundeverein-brandenburg.de/

  • In schwierigen Zeiten kann es leicht passieren, dass wir in Panik geraten und die Herausforderungen nicht mehr klar erkennen können. Eine Krise kann uns aus unserer Komfortzone herausreißen und uns das Gefühl geben, dass alles außer Kontrolle gerät. Doch gerade in solchen Momenten ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und die Situation nüchtern zu analysieren. Denn oft steckt hinter einer Krise auch eine Chance - eine Möglichkeit zur Veränderung, zum Wachsen und zur persönlichen Weiterentwicklung. Wir sollten uns daher ermutigen lassen und uns bewusst machen, dass jede Krise auch eine Gelegenheit bietet, unsere Stärken zu entdecken und neue Wege einzuschlagen.

    Doch wie kann das gelingen? Unser Gast Melanie Barth ist Musikerin und Impuls-Coach und hilft Menschen, aus Krisensituationen wieder in die Kontrolle zu kommen, aus der Ohnmacht in die Selbstermächtigung. Dazu ist es zunächst einmal wichtig, zu erfassen, was uns eigentlich wirklich Angst macht und das Problem zu durchdringen. Bei der Bewältigung geht es oft darum, alte Prägungen und Glaubensmuster zu durchbrechen und neu zu überschreiben. Schließlich geht es darum, aus dem niedrigen Level der Angst in die höheren Schwingungen der Freude, des positiven Denkens und der Liebe zu kommen.

    Raus aus dem Krisenmodus und den negativen Endlosschleifen und rein in ein positives Bewusstsein und erfolgreiches Leben! Wie die Hilfe zur Selbsthilfe gelingen kann — darüber sprechen wir mit Melanie Barth in unserer aktuellen Folge.

    Gast: Melanie Barth, Impuls-Coach
    Moderation: Oliver Geldener

    Web: https://melaniebarth.com

  • Gerade gegründet, propagierte die noch junge DDR in den fünfziger Jahren, die Mutter gehöre nicht an den Herd, sondern so schnell wie möglich wieder an ihren Arbeitsplatz. Was sich heute modern anhören mag, war in Wahrheit dem Arbeitskräftemangel infolge der Westfluchten geschuldet. Um so mehr wurde diese Tatsache mit sozialistischen Parolen und vermeintlich wissenschaftlichen Belegen überdeckt, wonach der Staat Säuglinge besser betreuen könne als die eigenen Eltern. Um es den Müttern zu ermöglichen, sich nur sechs Wochen nach der Geburt von ihren Babies zu trennen, entstand in der ganzen DDR ein dichtes Netz von Wochenkrippen: Die Kinder wurden am Montagmorgen abgegeben und erst am Samstag wieder abgeholt.

    Die schnelle Wiederherstellung der mütterlichen Arbeitskraft ging zu Lasten der Kleinsten. Sie konnten keine richtige Bindung zu den Eltern aufbauen und somit in der Regel auch kein Urvertrauen. Neuere Studien belegen, dass die sogenannten Wochenkinder häufig lebenslang unter Schlafstörungen leiden sowie Probleme haben, feste Bindungen einzugehen. Auch gilt ein übersteigertes Autarkiebedürfnis als Folge frühkindlicher traumatischer Erlebnisse in der Wochenkrippe. Die waren übrigens zwar in der DDR und anderen sozialistischen Ländern weit verbreitet, doch es gab sie zumindest in den fünfziger und sechziger Jahren auch etwa in Frankreich oder Westdeutschland.

    Mittlerweile organisieren sich die ehemaligen DDR-Wochenkinder in Selbsthilfegruppen und arbeiten gemeinsam ihre Erfahrungen auf. Wie das genau vonstatten geht und wie unbewusste Muster im Erwachsenenalter bewusst durchbrochen werden können – darüber reden wir in dieser Folge mit Nelia, die gerade die Wochenkinder-Selbsthilfegruppe in Potsdam aufbaut.

    Gast: Nelia, Wochenkinder-Selbsthilfegruppe im SEKIZ Potsdam
    Moderation: Oliver Geldener

    Web: https://wochenkinder.de
    https://www.sekiz.de
    https://www.helpfm.de

  • Jedes Jahr im Oktober will die bundesweite „Woche der seelischen Gesundheit“ sensibilisieren und psychische Erkrankungen entstigmatisieren. Nach wie vor ein wichtiges Thema, denn noch immer trauen sich viele nicht, in der Familie, am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis offen über mentale Probleme zu sprechen.

    Bei der Potsdamer Selbsthilfe-Kontaktstelle SEKIZ hat die Aktionswoche einen festen Platz in der Jahresplanung. Sie ist diesmal zugleich Startschuss für ein neues Gartenprojekt, bei dem Betroffene gemeinsam den Innenhof gärtnerisch neu gestalten und zu einer Oase der Ruhe und Achtsamkeit umwidmen. Neben weiteren Aktionen liegt der Fokus auf dem in diesem Schuljahr gestarteten bundesweiten Programm „Mental Health Coaches“, das gezielt die seelische
    Gesundheit von Schülerinnen und Schülern fördern will. Denn das Bewusstsein für das psychische wie physische Wohlbefinden kann nicht früh genug geschärft werden. Das Pilotprojekt wird vom Bundesfamilienministerium gefördert und derzeit an zwei Potsdamer Schulen umgesetzt.

    Über die diesjährigen Aktionen in der „Woche der seelischen Gesundheit“ in
    Potsdam sprechen wir mit Annett Lange vom SEKIZ sowie mit Mental Health Coach Marie Kauer über ihre Aufklärungsarbeit an den Schulen. Die seelische Gesundheit betrifft uns alle, ein Leben lang!

    Gäste: Annett Lange, Leiterin Selbsthilfe-Kontaktstelle SEKIZ Potsdam
    Marie Kauer, Mental Health Coach
    Moderation: Oliver Geldener

    Webseiten:
    - https://www.mental-health-coaches.de/
    - http://www.sekiz.de