Afleveringen
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Konstantinos Loukidis hat den Arztberuf in Griechenland erlernt, musste aber infolge der Finanzkrise im Ausland Arbeit suchen und kam so über Deutschland in die Schweiz. Heute gehört ihm die hämatologische Praxis in der Schaffhauser Klinik Belair.
Ein kurzweiliges Gespräch über eine neue Heimat, enge Familienbande, die Fähigkeit, den Menschen auf den ersten Blick anzusehen, wie es um ihre Gesundheit bestellt ist, und den Erfolg entsprechender Warnhinweise. -
Roman Gonzenbach, Neurologe und Chefarzt am Rehazentrum Valens, war schon immer fasziniert vom menschlichen Gehirn – und der Tatsache, dass ebendieses nicht in der Lage ist, sich selbst restlos zu entschlüsseln.
Im Gespräch verrät er, dass seine Neugier ihn durchaus auch hätte in den Weltraum bringen können, dass Heilung manchmal heissen kann, das Unveränderliche anders anzusehen, und was er alles für die Gesundheit seiner Nerven tut. Widersprüche auszuhalten, sagt er, helfe dabei sehr. -
Zijn er afleveringen die ontbreken?
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Tilmann Möltgen hätte in Norddeutschland die väterliche Praxis übernehmen sollen, doch es zog ihn zur Urologie und in die Schweiz, nach Aarau, unter die Fittiche einer Koryphäe.
Mittlerweile ist er als stellvertretender Chefarzt der Urologie im Kantonsspital Aarau selbst eine – und rundum glücklich dabei. Erst, wenn es ums Klima und die Zukunft seiner Kinder geht, wird er nachdenklich.
Seine Einschätzung, dass es den klugen wissenschaftlichen Weg gibt, und den verständlichen, aber nicht immer ideal menschlichen, gilt wohl nicht nur für seine Patienten – sondern für uns alle. -
«Du musst eine Arbeit finden, die du liebst», hatte Alessandra Curionis Vater immer gesagt. Er meinte: eine Arbeit, die auch ihm gefällt. Aber Alessandra wollte nicht Juristin werden, wie er es für sie vorgesehen hatte, sondern Ärztin, und handelte sich damit einen längeren Beziehungsabbruch ein. Ihr Vater beendete ihn schliesslich ganz praktisch: Er fragte sie, was er für sie kochen könne.
Trotzdem spricht sie voller Liebe und Dankbarkeit über ihre Eltern, in deren strengem Regelwerk sie vor allem Orientierung fand. Und die, nachdem sie zwei schwere Erkrankungen bei ihnen frühzeitig erkannt hatte, sich dann doch mit ihrer Berufswahl arrangieren konnten.
Ein heiteres und sehr kurzweiliges Gespräch darüber, wie schön Rom am frühen Morgen ist, wie hübsch aber auch Gattikon ZH, und wie wichtig es ist, die Kommunikation mit Krebspatient:innen so zu gestalten, dass sie diesen entspricht – und nicht einem selbst. -
Thomas Kündig ist Dermatologe am Unispital Zürich – und macht gleich zu Beginn deutlich: «Wir sind kein Kosmetikinstitut.» Viele haben ein durch Krankenhaus-Serien geprägtes, allzu sanftes Bild der Dermatologie, in der es oft um Leben und Tod geht: Die meisten Patient:innen werden hier wegen Hautkrebs behandelt.
Dass die Schweiz bei dieser Krankheit nach Australien und Neuseeland weltweit die häufigsten Fälle hat, liegt daran, dass die Menschen hier so viel reisen – und sich dann nicht richtig schützen. Wie man es machen sollte, und warum Männer damit Mühe haben – das erklärt Thomas Kündig in diesem unterhaltsamen Gespräch. -
Obwohl offenkundig ist, dass Frauen und Männer nicht die gleichen Körper haben, werden die Unterschiede erst seit relativ kurzer Zeit erforscht. Gendermedizinerin Cathérine Gebhard hat bei ihrer Arbeit daher nicht nur mit Biologie zu tun, sondern auch mit Klischees.
Ein spannendes Gespräch darüber, ob Männer wirklich so wehleidig sind, warum jüngere Frauen ein 7 Mal höheres Risiko haben, bei einem Herzinfarkt eine falsche Diagnose zu erhalten, und wo das sprachliche Gendern eine Grenze haben sollte. -
Jürg Streuli ist Kinderarzt mit Schwerpunkt Palliative-Care. Aber was heisst das genau? Und wieso gibt es kein passendes deutsches Wort dafür?
Eine berührende Unterhaltung mit einem Menschen, der sich mit Herzblut für Lebensqualität und Glücksmomente unter widrigsten Umständen einsetzt – was eigentlich zum Kern des Arztberufs gehört, aber in der hochspezialisierten Medizin zu Ungunsten der Familien an den Rand gedrängt wurde. -
Der Kinder- und Jugendpsychiater Frank Köhnlein, geboren 1967, behandelt junge Menschen, die Zwangsgedanken haben, depressiv oder magersüchtig sind – oder kein Wort mehr sprechen. Gefragt, wie solchen Schützlingen zu helfen sei, antwortet er: «Durch Da-Sein. Ich bin einfach da und höre zu.»
Obwohl Glück und Elend in der Kinderpsychiatrie nahe beieinanderliegen, liebt Köhnlein seine Arbeit sehr – er schreibt sogar Romane darüber. Darin kommt ein Psychiater namens Dr. Hepp vor, der Köhnlein nicht zuletzt wegen seines Humors verblüffend ähnelt. -
Peter Merz hat 40 Jahre lang geraucht, aber der Lungenkrebs, den er hatte, hätte er auch ohne die Zigaretten bekommen. Seit genau 4 Jahren ist er krebsfrei – das Wort «gesund» verwendet er für sein Lebensgefühl, weniger für seinen körperlichen Zustand. Die Krankheit kann jederzeit zurückkommen.
Ein intimes Gespräch über die Dankbarkeit, den Wert der Zeit, die Wichtigkeit einer guten Hausärztin und den Tod, dem Herr Merz seit seiner Diagnose schon so oft von der Schippe gesprungen ist, dass er ihm heute zuruft: «Komm richtig oder lass es!» -
Katrin Scheinemann hat schon als 15-jähriges Mädchen im örtlichen Krankenhaus ehrenamtlich Menschen gepflegt – so sehr hat diese Arbeit sie berufen. Heute begleitet sie als Leitende Ärztin für Kinder-Onkologie im Kantonsspital Aarau krebskranke Kinder und deren Familien.
«Es gibt nicht nur ‹post-traumatic stress›, sondern auch ‹post-traumatic growth›», erklärt Katrin Scheinemann: «Wenn man als Kind Krebs hatte, nimmt man die Schwierigkeiten des Lebens später oft leichter an.» -
Daniel Dindo ist Proktologe, also ein Spezialist für den Enddarm und den Beckenboden. Im Gespräch äussert er sich über die Unsinnigkeit von Toilettenpapier («Kostet Zeit, Geld und reinigt nie so gut wie Wasser!»), die Experimentierfreudigkeit der Menschen, wenn es darum geht, sich Objekte einzuführen («Die Entfernung kann sehr problematisch sein»), und den Unwillen der Medien, über die Stuhlinkontinenz aufzuklären: «Dabei wäre die eigentlich gut behandelbar.»
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Ana Guerreiro Stücklin ist Oberärztin für Onkologie am Kinderspital Zürich. Viele Menschen denken, ihre Arbeit sei schwierig und traurig, aber Ana Guerreiro Stücklin erlebt sie jeden Tag als schön und lehrreich.
Im Kinderspital kümmern sich nicht nur Ärztinnen, Therapeuten und Pflegefachleute um die kleinen Patient:innen und deren Familien, sondern auch Clowns. Sie begleiten ängstliche Kinder zum Beispiel in den OP. «Ich bin extrem froh um diese Menschen», sagt Ana Guerreiro Stücklin. -
Sabine Gerull ist Fachärztin für Hämatologie und Transfusionsmedizin am Kantonsspital Aarau. Ihre Arbeit besteht aus sachlicher Medizin und oftmals intensiver Emotion – fremder wie eigener. Im Gespräch verrät sie, wie sie gelernt hat, möglichst sinnvoll damit umzugehen: «Ich versuche, meine Gefühle zu beobachten, bevor ich auf sie reagiere.»
Ausserdem sprachen wir über den Tod, den wir ein Leben lang zu ignorieren versuchen, bis er dann eines Tages vor uns steht. Gefragt, wie sie sterben möchte, sagt Frau Gerull: «In Frieden damit.» -
Die Zeiten von Höhensonnen und Melkfett sind zwar zum Glück vorbei, aber noch immer unterschätzen die Menschen in den Augen von Mario Graf die Gefahren des Sonnenlichts sträflich. Eine herzliche Begegnung mit einem Dermatologen, dessen Beruf auch deshalb zu ihm passt, weil er so sensibel und offen ist wie das Organ, das er behandelt.
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Elmar Habermeyers Arbeit verbindet die Psychiatrie mit dem Recht: Er ermittelt die Schuldfähigkeit sowie die Kriminalprognose von Menschen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind.
Ein packendes Gespräch über mentale Gesundheit, den sprachlichen Umgang mit psychischen Störungen, Verschwörungserzählungen und die ausgleichende Wirkung von Fussball. -
Dr. Ralph Zachariah, medizinischer Onkologe im Kantonsspital Winterthur bezeichnet seine Arbeit als Privileg. Nicht nur, weil die schweren Schicksale ihm immer wieder aufzeigen, was im Leben wichtig ist und was eben nicht. Sondern auch, weil es ihn jedesmal berührt, wenn jemand sich mit ebendiesem Schicksal versöhnen kann. «Das macht mich glücklich», sagt er. Selbst wenn auf die Versöhnung der Tod folgt.
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In ihrer Tätigkeit als Kinderärztin am Kinderspital St. Gallen begleitet die Vorarlbergerin Claudia Beck werdende, ängstliche und trauernde Eltern und deren Kinder. Wie geht man mit diesem Spektrum von Gefühlen um – zumal als Mutter? In klarer und präsenter Sprache schildert Claudia Beck, wie sie durch fremde und eigene Hochs und Tiefs navigiert.
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Diana Zwahlen ist Psychoonkologin, also eine in der Onkologie tätige Psychologin, die Patienten und ihre Angehörigen unterstützt. Als Studentin traf sie auf eine Mutter, die zwei Kinder an Krebs verloren hatte, und fand so ihre Bestimmung: die Begleitung von Familien nach einem Schicksalsschlag. Dabei erlebt sie immer wieder, dass Menschen sich sozusagen erwartungsgemäss verhalten: Männer, die sich erst mal zurückziehen, und Frauen, die intensiv reden wollen. Und auch, dass für Familien nicht nur die Krankheit eine Herausforderung darstellt, sondern auch die Unterschiede im Umgang damit. Wenn unter all den schwierigen Emotionen zwischendurch positive aufleuchten, ist Diana Zwahlen immer noch einen Moment lang überrascht – obwohl sie sich schon damals bei der trauernden Mutter darauf konzentriert und gefragt hatte: «Was haben Sie daraus für sich gelernt?».
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Macht Onkologie empathisch, oder finden Empathische zur Onkologie? Für Stefanie Pederiva ist der Fall klar: beides. Das Einfühlen ist für sie der zentrale Aspekt ihrer Arbeit. Um die Emotionen der Patient*innen bei diesen zu lassen, hat sie ein festes Ritual entwickelt: Sie dreht nach jedem Termin eine Runde im Ambulatorium Brugg AG – was ihr aber erst in unserem Gespräch auffällt. Wir reden ausserdem über Dankbarkeit, Erziehung und den endgültigen Abschied aus dem Leben.
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