Afleveringen

  • Er interessiert sich für Menschen, die mutig berufliche Veränderung wagen.Er weiss: Hinter vielen glanzvollen Berufskarrieren verbergen sich menschliche Abgründe. Mathias Morgenthaler hat sich seine Berufung zum Beruf gemacht: Und coacht Umsteigerinnen und Aussteiger.

    Hohe Löhne und Statusdenken bedeuten ihm nichts. Was für ihn zählt, ist berufliche Erfüllung. Die Arbeit müsse den eigenen Talenten und Träumen gewachsen sein, sagt Morgenthaler. Dafür müsse man raus aus der Komfortzone und Verantwortung übernehmen. Was allerdings einfacher gesagt sei als getan.

    Die Musiktitel
    - Mani Matter: Warum syt dir so truurig [=_seid_ihr_traurig]- Polo Hofer & Die_Schmetterband
    - Elton John: The Last Song
    - Sophie Hunger: My Oh My II
    - Unico Wilhelm van Wassenaer (Giovanni Battista Pergolesi)- Concertino No.2 in G-Dur: 3. Largo affettuoso
    Academy of St. Martin in the Fields / Neville Marriner, Leitung
    - Asaf Avidan: Labyrinth Song - Live at the Acropolis 2023

  • Sie sass mit Rebellenführern am Verhandlungstisch, kann Kühe melken und Traktor fahren und ist für die Schweiz an den Olympischen Spielen angetreten. Können so viele Leben in eines passen? Patricia Danzi, Chefin der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, beweist, dass es geht.

    Von fremden Menschen erkannt zu werden: Daran habe sie sich noch nicht gewöhnt, sagt Patricia Danzi. Und doch passiert es ihr immer wieder. Auf der Strasse, im Zug oder sogar, wenn sie mit dem Velo vorbeiflitzt – und sich Mühe gibt, dabei keine Rotlichter zu überfahren. Dass eine Bundesangestellte zum Vorbild wird, gerade auch junge Menschen zu inspirieren vermag, dürfte nicht allzu häufig vorkommen. Doch bei Danzi überrascht es nicht: Die 55-Jährige ist die erste Frau an der Spitze der DEZA, der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, Tochter einer Schweizerin und eines Nigerianers, ehemalige IKRK-Mitarbeiterin und Olympionikin. 1996 vertrat sie die Schweiz an den Sommerspielen in Atlanta im Siebenkampf. Eine Erfahrung, die diesen Sommer wieder besonders präsent war: Danzi begleitete Aussenminister Ignazio Cassis nach Paris und besuchte mit ihm das olympische Dorf: «Die vielen Sportlerinnen und Sportler aus verschiedenen Ländern, die zusammen essen und sich die Wettkämpfe anschauen, diese – vielleicht würde man heute sagen – Illusion, dass die Welt eine friedliche sein kann: Diese Erinnerung kam sehr schnell in mir hoch.»
    Der Spitzensport sei eine Lebensschule für sie gewesen, sagt Danzi, das sei mehr als ein Klischee. Und er habe ihr berufliche Türen geöffnet, die sonst womöglich verschlossen geblieben wären. Nach einem Studium der Agrar- und Umweltwissenschaften arbeitete sie über 20 Jahre lang für das Internationale Komitee des Roten Kreuzes; zuerst als Delegierte, später als Regionaldirektorin des afrikanischen Kontinents.
    In «Musik für einen Gast» erzählt Patricia Danzi, was sie aus dieser Zeit für sich mitgenommen hat, warum ihr Haus in Genf den Übernamen «Villa Kunterbunt» trägt und wie sie sich als junge Frau zwischen der Liebe zum Sport und zur Musik entscheiden musste.

    Die Musiktitel
    - Survivor: Eye Of The Tiger
    - W.A. Mozart – 1. Allegro maestoso aus dem Konzert für Flöte und Orchester Nr. 1 G-Dur, KV 313
    Alexis Kossenko, Flöte / Gli Angeli Genève / Stephan MacLeod, Leitung
    - Johnny Clegg – Asimbonanga
    - Tracy Chapman – Talkin' Bout A Revolution [= Talking About]
    - Trauffer - Müeh mit de Chüeh
    - Francis Cabrel – «Je taimais, je taime, taimerai»

  • Zijn er afleveringen die ontbreken?

    Klik hier om de feed te vernieuwen.

  • Sie weiss, was Trottoirs mit unserem Körperumfang zu tun haben, wie Lärm und Diabetes zusammenhängen und warum Kultur die Gesundheit beeinflusst. Um solche Beziehungen zu erkennen, braucht es einen langen Atem. Den hat Nicole Probst-Hensch. Denn was heute passiert, macht oft erst später krank.

    Nicole Probst-Hensch sagt von sich: «Ich bin nicht gross, ich bin nicht Medizinerin, und ich bin eine Frau.» Trotzdem hat sie als Epidemiologin in einer lange männlich dominierten Forschungsdisziplin Karriere gemacht. Dabei geholfen hat ihr ihre Weitsicht. Sie hat früh den Wert von Langzeitstudien erkannt. Sie ist eine überzeugte Biobankerin. Seit vielen Jahren entwickelt die Epidemiologin am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut Langzeitstudien und Biobanken. Hier werden menschliche Proben über lange Zeit gelagert und die Menschen, von denen diese stammen, über Jahrzehnte beobachtet. Die Forscherin will wissen, was krank macht vor allem aber auch, was Menschen gesund hält. Trotzdem sieht sie in der Begrenztheit des Lebens auch Schönheit.

    Die Musiktitel
    - ANSAMBLI NewBorn ENSEMBLE - Vet' ke mbetë
    - Beth Hart – My California
    - Fairuz – Le Beirut
    - Cesaria Evora – Sentimento
    - Neil Young – This Old Guitar

  • Geboren wird Patti Basler in Zeihen im aargauischen Fricktal, wo sie auf einem Bauernhof aufwächst. Allerdings nicht im Dorf selbst, sondern abgelegen. Sie macht die Matura und das Lehrerdiplom für die Oberstufe und studiert Erziehungswissenschaften, Soziologie und Kriminologie.

    Und sie arbeitet als Lehrerin in einer Sekundarschule. Als sie eines Tages mit einer Schulklasse eine Poetryslam-Veranstaltung besucht, weiss sie, dass das ihr Ding ist. Immer schon hat sie Gedichte geschrieben, immer schon ist sie damit aufgetreten. Also meldet sie sich selbst an einen Poetikwettbewerb an und ist zum ersten und einzigen Mal so richtig nervös. Nicht weil sie Angst vor dem Scheitern hat, sondern vor dem Erfolg. Denn sie weiss: Wenn das erfolgreich wird, wird die Bühnenpoetik zu ihrer Aufgabe.

    Mittlerweile ist Patti Basler eine arrivierte politische Satirikerin. Mit ihrem Bühnenpartner Philippe Kuhn zusammen hat sie mehrere Bühnenprogramme erarbeitet – das aktuelle heisst «L¨cke» – sie ist Trägerin des Salzburger Stiers und anderer hoher Auszeichnungen, und sie tritt regelmässig am Radio und im Fernsehen auf. Unter anderen in der Politsendung Arena mit ihrem eigenen Format des «Instant-Protokolls».

    Von ihrer Herkunft und ihrer Prägung, von ihren politischen Inhalten und satirischen Absichten und natürlich auch von ihrer Musik erzählt Patti Basler im Gespräch mit Gastgeber Michael Luisier.

    Die Musiktitel

    - César Franck: Die Sieben Worte Christi Am Kreuz: 2. Pater, dimitte illis.1. Wort
    Philharmonie Schwäbisch Gmünd / Hubert Beck, Leitung / Edith Wiens, Sopran / Raimundo Mettre, Tenor / Thomas Pfeiffer, Bariton / Ivo Ingram, Bass

    - Miriam Makeba – Pata Pata

    - Danger Dan / Feat. Igor Levit – Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt

    - Édith Piaf – Autumn Leaves

    - Zaz – Je veux

  • «Meine Stimme ist mein Weg», sagt Elina Duni, die sich als musikalische Nomadin versteht. In ihrer ersten Heimat Albanien wuchs sie in einer künstlerischen Familie auf und stand schon als Kind gerne auf der Bühne. Heute singt sie vielsprachig und zählt zu den bekanntesten Schweizer Jazzsängerinnen.

    Seit sie sich erinnern kann, habe sie immer gerne gesungen, erzählt Elina Duni im Rückblick auf ihre ersten, glücklichen Lebensjahre in Tirana. Bereits als Kind trat sie in albanischen Fernsehshows und im Radio auf. Nach ihrem Umzug in die Schweiz im Alter von zehn Jahren waren der Kulturschock und die anfängliche Einsamkeit so gross, dass sie zunächst ihr Gehör verlor – es dauerte eine Weile, bis sie ihre Stimme wieder fand.


    Bekannt wurde sie nach ihrem Klavier- und Gesangsstudium mit dem «Elina Duni Quartett», als sie über den zeitgenössischen Jazz einen neuen Zugang zu traditionellen albanischen Liedern fand - poetisch, nachdenklich, schillernd zwischen Lebensfreude und tiefer Wehmut. Heute suche sie ihren Ausdruck zunehmend in einer Leichtigkeit, die sie als «brillanten Melancholie» bezeichnet, sagt Elina Duni, denn: «In der Musik interessieren mich die Fragen des Lebens, die ohne Antwort bleiben.»

    Die Musiktitel
    - Johannes Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 1 in g-Moll
    Budapester Festival Orchester / Ivan Fischer, Leitung
    - The Beatles: Across The Universe
    - Charlie Haden: Silence (Album: The Ballad Of The Fallen)
    - Elina Duni / Rob Luft / Matthieu Michel / Fred Thomas: E Vogël (Traditionelles albanisches Lied) (Album: A Time To Remember)
    - Shirley Horn: Heres To Life
    - Joâo Gilberto / Stan Getz: O grande Amor

  • Kreiert Bibi Bigler einen neuen Duft, spielt die Musik eine entscheidende Rolle: In ihrem Atelier wird sie ständig von Musik begleitet. Doch auch in der Natur findet sie Inspiration: Etwa während einer mehrmonatigen Auszeit als Schafhirtin auf einer Engadiner Alp.

    Schon als Kind wusste Bibi Bigler, dass sie Parfümeurin werden will. «Die Welt der Düfte ist so faszinierend, weil sie einen zum Träumen bringt und Erinnerungen hervorruft. Sie ist eng mit den Emotionen verbunden.»

    Beharrlich verfolgte Bigler ihren Weg: An der Universität Zürich erarbeitete sie sich zuerst im Biologiestudium das theoretische, naturwissenschaftliche Fundament und ging danach nach Frankreich, wo sie sich an der Internationalen Parfümerieschule in Grasse ausbilden liess, umgeben von Lavendel- und Rosenfeldern. Eine romantische Kulisse – aber eine harte Ausbildung: 1500 verschiedene Duftrohstoffe mussten Bigler und ihre Mitstudentinnen und -studenten auswendig lernen und unterscheiden können. Wie man das schafft? Das verrät Bibi Bigler in «Musik für einen Gast». Und sie erzählt, welche Gerüche sie während ihrer Auszeit auf der Alp Sarsura entdeckt hat, welcher Duft ihr bei Antonín Dvoráks Klaviertrio in die Nase steigt und wie sie dank einer uralten Mandarinensorte eine zweite Heimat fand.

    Erstsendung: 30. April 2023

  • Die Berge haben das Leben von Marc Graf geprägt: Sei es, um beim Skifahren Abstand von seiner Arbeit zu gewinnen, als Kind, das in der Schneehöhle übernachtete, oder als junger Mann, der beim Klettern und Gleitschirmfliegen bis an die Grenzen ging – und darüber hinaus.

    Einige der Menschen, mit denen Marc Graf beruflich zu tun hat, begingen Straftaten, die grosses Leid verursacht haben: Mörderinnen, Sadisten, Pädophile. Wie begegnet man solchen Menschen im Wissen um ihre Taten? Was sieht Graf, wenn er ihnen gegenübersitzt? «Ich meine zu glauben, dass ich immer auch das Menschliche erkenne», sagt der forensische Psychiater. «Es ist nicht meine Aufgabe, Straftaten zu entschuldigen, zu beschönigen. Sondern zu versuchen, zu verstehen.»

    Verstehen: Das wollte Marc Graf schon früh. Als kleiner Junge, der beobachtete, wie schwer es Menschen fällt, liebevoll miteinander umzugehen, selbst wenn sie sich darum bemühen. Als Schüler, der miterlebte, wie Waisenkinder von einem Lehrer misshandelt wurden. Als Jugendlicher in einem Vorort von Chur, in dem die Patientinnen und Patienten der nahen psychiatrischen Klinik in weiten, weissen Gewändern spazieren gingen und behandelt wurden, als wären sie Teil einer anderen Welt.

    In «Musik für einen Gast» gibt Marc Graf Einblicke in seine Arbeit, erzählt von der Faszination, die er bis heute verspürt, aber auch dem grossen Druck, der damit verbunden ist. So verfasst er unter anderem Gutachten, die von Gerichten verwendet werden, um über die mögliche Entlassung eines Gefangen oder über eine Verwahrung zu entscheiden.
    Doch Graf gibt auch viel Persönliches preis: Er erzählt von seiner Liebe zu den Bergen, wie er schon als Zehnjähriger mit einem Freund allein in einer Schneehöhle übernachten durfte und später als junger Mann anspruchsvolle Berg- und Klettertouren unternahm, bis ihm sein jugendlicher Mut fast das Leben kostete.

    Die Musiktitel
    - Kenny Loggins: Heartlight
    - Supertramp: School
    - PINK: Just Give Me Reason (Pink & Nate Ruess)
    - Pink Floyd: Is There Anybody Out There?
    - Ronan Keating: Winter Songs

    Erstsendung: 22.10.2023

  • Wenn der Berner Andreas Schaerer ans Mikrofon tritt, kann es glucksen, röhren und kreischen. Aber auch ganz sanft werden. Und nachdenklich. Wie der Bub aus dem Emmental zu einem der Grossen der internationalen Impro-Jazz-Szene geworden ist.

    Als Kind hütete er Schafe auf einer Alp und experimentierte stundenlang mit seiner Stimme. Als Jugendlicher machte er Punkmusik und wurde Lehrer.

    Heute ist der studierte Musiker und Komponist Andreas Schaerer ein Grenzgänger, der sich irgendwo zwischen experimentaler Avantgarde und Mainstream verorten lässt.

    Er ist ein Star der Jazz-Improvisation und ein umtriebiger Getriebener.

    Die Musiktitel

    - Andreas Schaerer - Pristine Dawn
    Andreas Schaerer, Vocal / Kalle Kalima, Guitarre / Tim Lefebvre, Bass
    - The Beatles – Magical Mystery Tour
    von John Lennon
    -Pink Floyd – Shine On You Crazy Diamond (Pts. 1-5)
    - Caetano Veloso – Doideca
    - Andreas Schaerer – Zeusler aus The Big Wig
    Hildegard lernt fliegen / Lucerne Festival Academy / Mariano Chiacciarini
    - Igor Stravinsky - Le Sacre du printemps
    Part 1. LAdoration de la Terre - les augures printaniers
    Cleveland Orchestra / Pierre Boulez, Dirigent
    - Olivia Rodrigo – Vampire
    von Daniel Nigro

    Errstsendung: 07.01.2024

  • Sie arbeitet gerne langsam. Darum fotografiert sie oft mit einer Kamera, die keinen Autofokus hat. Und sie liebt die Berge. Ihre Abenteuerlust hat die Fotografin und Alpinistin Caroline Fink auf die Gipfel dieser Welt geführt. Am Berg findet sie Freiheit und Selbstbestimmung.

    Schon als Kind liebte sie Abenteuergeschichten. Zum fünften Geburtstag bekam sie eine Kompaktkamera geschenkt, um Momente festzuhalten. Mit 20 zog es sie hinaus in die weite Welt, nach Nepal. Dort fand sie den Zugang zu den Bergen. Seither sind Alpinismus und Fotografie zentrale Elemente ihres Lebens. Abenteuer ohne Risiko, das gehe nicht, sagt Fink. Denn die Natur bleibe immer stärker.

    Die Musiktitel
    - Celine Dion: Ne partez pas sans moi
    - Alanis Morissette: Hand in My Pocket
    - Pallett: Vagabond
    - Leonard Cohen: Joan of Arc
    - Patti Smith: Dancing Barefoot

    Erstsendung: 31.03.2024

  • «Schnurri der Nation wünscht sich Sound of Silence» - Beni Thurnheer liefert gleich selbst die Schlagzeile für die Sendung.Schlagfertig war er schon immer - musste es sein. Als Kind war er einer der kleinsten, und da er sich nicht mit den Fäusten wehren konnte, tat er es mit Worten.

    Sprechen war seit jeher seine Leidenschaft, und dank seines geschliffenen Mundwerks bekam er gleich nach dem Jusstudium eine Stelle als Sportreporter - zuerst beim Radio, später beim Fernsehen. Erfolgreiche TV-Shows wie «Tellstar» oder «Benissimo» waren später ganz auf ihn als Moderator zugeschnitten. Beni Thurnheer hat zudem mehrere Bücher geschrieben, u.a. «Der Sportreporter und die Philosophen».


    In Musik für einen Gast bei Eva Oertle spricht Beni Thurnheer über sein Leben im Rampenlicht, seine Ordnungsliebe und darüber, warum er gerne Ranglisten führt. Er erklärt auch sein Interesse für die Philosophie und die Philosophen. Und wir erfahren, warum ihm Songs wie «Get off of my cloud» von den Rolling Stones oder Bonnie Tylors «Total eclipse of the heart» viel bedeuten.

    Die Musiktitel
    - The Rolling Stones – Get Off My Cloud
    - Bonnie Tyler - Total Eclipse Of The Heart
    - Simon & Garfunkel - The Sound of Silence
    - Luciano Pavarotti - Nessun Dorma aus Turandot von Giacomo Puccini
    London Philharmonic Orchestra / John Alldis Choir / Metha Zubin
    - Queen - Bohemian Rhapsody

    Erstsendung: 19. März 2023

  • Eva Herzog blickt auf eine lange Karriere zurück, die sie bis in den Ständerat geführt hat. In diesem Jahr ist sie Ständeratspräsidentin und richtet ihren Fokus auf die urbane Schweiz. Ein gutes Jahr nach der Nichtwahl in den Bundesrat beginnt für sie damit ein neues Kapitel.

    Die Wurzeln ihres politischen Engagements liegen in Eva Herzogs Herkunftsfamilie, in der es selbstverständlich war, dass sie als Mädchen dieselben Chancen und Möglichkeiten bekommt wie ihr Bruder. Doch ist es vor allem die Erkenntnis, dass das anderswo nicht so ist, die ihre feministische Grundhaltung auslöst. Daneben engagiert sie sich für fairen Handel und arbeitet schon früh in den sogenannten Drittweltläden. Das parteipolitische Engagement beginnt erst später. Konkret 1993 bei der Nichtwahl Christiane Brunners in den Bundesrat. Dort beeindrucken sie die demonstrierenden SP-Frauen in Bern, denen sie sich anschliesst. Mittlerweile schaut die promovierte Historikerin auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurück. 2004 wird sie Finanzdirektorin im Kanton Basel-Stadt und bleibt das 16 Jahre lang. Seit 2020 vertritt sie ihren Kanton als Ständerätin in Bern. Ihre Wahlresultate sind glänzend. Und dem Schock der Nichtwahl in den Bundeswahl steht mittlerweile die Wahl zur Ständeratspräsidentin gegenüber.

    Von ihrer Zeit als politisch engagierter Teenager und ihren ersten Schritten in der Politik, von ihrem Studium als Historikerin und ihren Jahren in der Leitung der Kulturwerkstatt Kaserne, von ihrem Aufstieg als Politikerin und der Zeit nach der Nichtwahl in den Bundesrat und natürlich von ihrem engen Bezug zur Musik erzählt Eva Herzog im Gespräch mit Gastgeber Michael Luisier.

    Die Musiktitel
    - Deep Purple - Smoke on the Water
    - Zucchero - Baila Morena
    - Tim Bendzko - Nur noch kurz die Welt retten
    - András Schiff - Johann Sebastian Bach: Das wohltemperierte Klavier,
    Präludium Nr. 1 C-Dur
    - Tina Turner - River Deep Mountain High

    Erstsendung: 18. Februar 2024

  • Ueli Jäggi gehört zu den erfolgreichsten und beliebtesten Schauspielern der Schweiz. Neben seinen unzähligen Rollen am Theater und den vielen Auftritten in Film- und Hörspielproduktionen kennt man ihn vor allem auch als Teil der Gruppe rund um den Theaterregisseuren Christoph Marthaler.

    Ueli Jäggi, der jüngste von fünf Brüdern, stammt aus einer mehr als kulturaffinen Familie. Der Vater Pfarrer, die Mutter Lehrerin, interessierten sich beide für Musik und boten auch sonst ein kreatives und inspirierendes Zuhause. Schon früh interessiert sich Ueli Jäggi fürs Theater und findet nach ersten Schritten an einem Schülerkabarett und am Basler Jugendtheater den Weg ans professionelle Theater. Nach Stationen in München und Nürnberg folgt die Begegnung mit Christoph Marthaler, aus der eine 35-jährige Zusammenarbeit entsteht mit wegweisenden Produktionen am Theater Basel, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, an der Volksbühne Berlin und am Schauspielhaus Zürich, wo Ueli Jäggi unter der Direktion von Christoph Marthaler Ensemblemitglied war. Daneben arbeitet Ueli Jäggi oft und gerne als Sprecher in Hörspielen und natürlich auch als Filmschauspieler. Und all das bis zum heutigen Tag.

    Von seiner familiären Prägung und seiner frühen Begeisterung fürs Theater, von seinen ersten Schritten in den Beruf und der Arbeit mit Christoph Marthaler, vom Leben und Arbeiten an aufregenden Orten wie Berlin, Hamburg oder Venedig und von seinem Rückzugsort im Berner Oberland und natürlich auch von der Musik, die für ihn immer eine ganz besondere Bedeutung hat, erzählt Ueli Jäggi im Gespräch mit Gastgeber Michael Luisier.

    Die Musiktitel

    - W.A. Mozart: Mozart: Krönungsmesse... K 317 / 6. Agnus Dei

    George Ainsley, Winchester Cathedral Choir, The Academy of Ancient Music, Christopher Hogwood, Leitung / Emma Kirkby, Sopran

    - J.S. Bach: Magnificat für Soli Chor und Orchester - Deposuit potentes
    Amsterdam Baroque Orchestra - Ton Koopman, Leitung / Gerd Türk, Tenor

    - Carmen Linares - Romance De Don Boiso von Federico Garcia Lorca

    - Bob Dylan - Blind Willie McTell (Bootleg Series Vol. 3)

    - Pat's Big Band - That Ole Devil Called Love [= old] von Allan Roberts / Doris Fisher, Katharina Baur, Stimme

    Erstsendung: 17. März 2024

  • «Man steht mit den Füssen im Schlamm und greift mit den Händen nach den Sternen.» So beschreibt Lucien Leitess die Leitung eines unabhängigen Verlags, der Literatur aus allen Weltregionen zugänglich macht. Nun gibt er sein Lebensprojekt in andere Hände.

    Seit einem halben Jahrhundert öffnet der Unionsverlag von Zürich aus ein Fenster zur Welt. Gegründet wurde er an einem Küchentisch mit minimalem Budget, im Geist der sozialen Bewegung der 68er. Das erste Buchlager befand sich unterm Ehebett, ein Büro gab es lange nicht. Niemand konnte wissen, dass der kleine Verlag einmal mehr als 1000 Bücher aus Regionen herausbringen würde, deren Literatur im deutschsprachigen Raum meist wenig Beachtung findet. Doch die Nationalität von Autorinnen und Autoren zähle für ihn nicht, sagt Lucien Leitess: «Es gibt nur eine grosse Weltliteratur.»

    Auch die Playlist des Verlegers, der sich lieber als Büchermacher bezeichnet, spannt einen Bogen über mehrere Kontinente. In «Musik für einen Gast» erzählt Lucien Leitess von seiner allerersten LP, von den bewegten Gründungsjahren des Unionsverlags, von der Schönheit der Programmiersprache und von seinem bevorstehenden Abschied vom Verlag - obwohl die Liste der Bücher, die er gerne herausgeben würde, noch lang ist.

    Die Musiktitel
    - Mbube - The Lion Sleeps Tonight (Music From South Africa)
    - Mavis Staples - The Voice
    - Wyclef Jean – Masquerade
    - Bo Diddley - The Black Gladiator
    - Sam Cooke - Keep Movin' On
    - B. B. King - Lucille & Friends

    Erstsendung: 01.10.2023

  • Sie sieht einem Schuh an, wie jemand durch die Welt geht: Eva Kirchhofer arbeitet seit vielen Jahren als Schuhmacherin in Zürich. Ihr Interesse an Menschen ist ebenso gross wie die Leidenschaft für ihr Handwerk. In ihrer Werkstatt hat sie ein eigenes Reich geschaffen.

    Wer kreativ werden will, muss scheitern lernen. Diese Erfahrung gibt Eva Kirchhofer ihren Auszubildenden weiter, denn meist seien es Krisen, die einem im Leben dazu bringen, einen Kurswechsel zu wagen.

    In ihrer Kindheit eckte sie an und war froh, als sie die Enge des Dorfs hinter sich lassen und auf die Kunstgewerbeschule gehen konnte. In den späten 80er Jahren lebte sie in der Zürcher Hausbesetzerszene, organisierte Konzerte und lotete Freiräume aus. Dann machte sie eine Lehre als Schuhmacherin und wurde glücklich mit diesem Beruf, bei dem das Handwerkliche, Künstlerische, Medizinische und Menschliche zusammenkommen.

    Heute wohnt sie in einer WG mit rund 20 Menschen und mag es, für grosse Tische zu kochen. Ebenso wichtig sind ihr ungestörte Tage in ihrer Werkstatt. Mittlerweile findet sie Reparaturen spannender, als Schuhe nach Mass anzufertigen, denn das Tüfteln forder sie heraus. Und mit jedem Paar Schuhe kommt eine Lebensgeschichte in ihren Laden.

    Die Musiktitel:

    - Sister Rosetta Tharpe .. 1964 .. Didn't it Rain ..
    - R.L. Burnside - It's Bad You Know (come on in)
    - Dolly Parton - Jolene
    - Grinderman - Decoration Day
    - Asaf Avidan - In a Box ll - Your Anchor
    - Tolouse Low Trax - Rushing Into Water - Themes For Great Cities

    Erstsendung: 10.03.2024

  • Kunst und Wissenschaft faszinieren Kamilla Schatz seit jeher. Diese Leidenschaft an Kinder zu vermitteln, ist ihr ein grosses Anliegen. Seit 2017 organisiert sie die Pestalozzi Schulcamps:

    Projektwochen, in denen Primarschulklassen ausserhalb der normalen Unterrichtsstruktur eintauchen können in die Welt der Wissenschaften, der Musik und des Tanzes. Musikerin in ihrem ersten Beruf, war Kamilla Schatz früher als Geigerin und Kammermusikerin unterwegs, zudem ist sie seit 20 Jahren künstlerische Leiterin des Resonanzen Festivals im Engadin. Wie es kam, dass sie mit 48 Jahren die Geige weglegte und sich beruflich neu orientierte, was sie an ihrer neuen Aufgabe fasziniert und was sie mit der Musik von Nikolaj Roslavez verbindet, erzählt Kamilla Schatz in MfeG bei Eva Oertle.

    Die Musiktitel
    - Kamilla Schatz, Oliver Triendl - «1. Andante» und «2. Allegretto» aus den 24 Präludien für Violine und Klavier
    - Benjamin Engeli - «2. Andante non troppo e con molto espressione» aus den 3 Intermezzi für Klavier, Op. 117
    - Pink Floyd - Another Brick In The Wall (Part 1)
    - Johann Sebastian Bach - «1. Allegro» aus dem Violinkonzert E Dur, BWV 1042
    Isabelle Faust / Akademie für Alte Musik Berlin / Bernhard Forck
    - Ann Malcolm - Evening (Beau Soir)

    Erstsendung: 17.09.2023

  • «Reisen ist mein Tun, mein Tun ist mein Leben» - Hansjörg Hinrichs wollte seit seiner Kindheit weg. Aufgewachsen im St. Gallischen Steinach reiste er als Jugendlicher per Autostopp nach Deutschland, später zog es ihn immer weiter in die Ferne.

    Nachdem er einige Jahre als Lehrer im Appenzellerland tätig gewesen war, beschloss er mit 28 Jahren, das Reisen zum Beruf zu machen. Vor allem die Inselwelt des Südpazifiks faszinierte ihn mit ihren Farben und Düften. Und so bereist der heute 74-Jährige, der ein kleines exklusives Reiseunternehmen leitet, immer neue Landschaften und Orte fernab von jeglichem Massentourismus.
    In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Hansjörg Hinrichs über seine Liebe zur Inselwelt des Südpazifiks und über seine Beziehung zu den dortigen Menschen, aber auch über seine Verbindung zur Appenzeller Volksmusik. Und er spricht darüber, wie das Reisen ihn auch immer wieder an seine eigenen Grenzen bringt.

    Die Musiktitel
    - Iles Salomon (Musique De Guadalcanal) - Danses De Femmes, Loloele: Pana Tha Na Panani? (Label : Ocora)
    - Teva Tetuanui, Rod Dannys, Roger Tetuanui: Borabora Nui
    - Töbi Tobler, Sandro Friedrich, Heinz Bürgin: Töbis Zäuerli
    - Joe Cocker – Live At Montreux 1987: With A Little Help From My Friends
    - Mozart. Piano Concertos Nr. 27 & 20: Maria João Pires, Claudio Abbado, Orchestra Mozart: «2. Romance» Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20 d-Moll KV 466

    Das besprochene Buch
    Hansjörg Hinrichs – Sehnsucht Südsee: Lebensraum und Lebenstraum.
    Beschwörung einer entschwindenden Welt
    Pacific Society

    Erstsendung: 2.7.2023

  • In Jul Dilliers Familie steht die Sprache im Zentrum. Er selbst setzt auf die Musik. Er lernt Schlagzeug und Klavier, wird Komponist, Klangkünstler und Jazzmusiker. Und er vertont Lieder und findet seinen seinen eigenen Weg zur Sprache.

    Jul Dillier wird 1990 geboren und stammt aus dem Kanton Obwalden. Sein Onkel ist der Mundartdichter und Radioredakteur Julian Dillier, sein Vater der Hörspiel- und Theaterregisseur Geri Dillier. Von beiden ist er stark beeinflusst, eine Theaterlaufbahn scheint im Bereich des Möglichen. Doch Jul Dillier wird Musiker, lernt Klavier und Schlagzeug, studiert in Luzern, Basel und Linz und macht seinen Masterabschluss.
    Heute lebt und arbeitet Jul Dillier in Wien, spielt als Pianist im Jazz-Quintett «chuffDRONE» und im Avantgarde-Trio «other:M:other», komponiert und verfolgt weitere Projekte in den Bereichen Jazz, Klangkunst und Musikperformance. Ausserdem hat er mit «solétudes» ein erstes Soloalbum veröffentlicht. Und es gibt Lieder. Beispielsweise eine Reihe von Vertonungen der Gedichte seines Onkels Julian Dillier, dessen Werk anlässlich des 100. Geburtstags 2022 neu herausgekommen ist. So findet Jul Dillier nicht nur zur Sprache zurück, sondern auch zu seinem Heimatkanton Obwalden, mit dem er sich nach wie vor sehr verbunden fühlt.

    Die gespielten Titel
    - Jul Dillier – Glüt III
    - Oumou Sangaré – Moussolou
    - Stimmhorn - Penta
    - Julian Sartorius - Trapp (Album Zatter)
    - Friedrich Cerha - Eine Art Chansons; 1. Teil «Etüde in f» (Studio Dan, Agnes Heginger)
    - Little Rosies Kindergarten - We Are Family; Protest for Protest
    - Nik Bärtsch - Modul 8_9

  • Als eine der ersten Fotoreporterinnen bereiste Pia Zanetti die Welt. Eine Pionierin nennen mag sie sich trotzdem nicht. Lieber erzählt sie von den Menschen, die sie in den letzten 60 Jahren kennengelernt und fotografiert hat – von Musikern über Minenarbeiter bis zu Vivienne Westwood und Max Frisch.

    Wenn Pia Zanetti mit ihrer Kamera unterwegs ist, hat sie ein Ziel vor Augen: «Den Stolz, die Intelligenz, die Schönheit der Menschen zu zeigen.» Das galt für die afroamerikanischen Jazzmusiker, zu denen sie sich als 18-Jährige an einem Konzert in Basel mit einem Trick Zugang verschaffte. Die Frauen in Mexiko, die bei der Arbeit auf dem Feld ihre Kinder auf dem Rücken trugen und Zanetti darüber nachdenken liessen, was es für sie selbst bedeuten würde, Mutter zu sein. Die Bewohnerinnen und Bewohner eines indischen Dorfes, die die Traurigkeit eines Schweizer Volksliedes kaum ertragen konnten. Die Fotografie habe ihr Türen geöffnet: «Ich finde es einmalig, dass man dank dieses Berufs an Orte kommt, wo man sonst nie hingehen würde.»

    Angetrieben von ihrer Neugierde und einem starken Gerechtigkeitssinn produzierte Pia Zanetti – oft gemeinsam mit ihrem Mann Gerardo, einem Journalisten – Fotoreportagen für renommierte Magazine. «Ich habe mich immer gefragt: Wie kann ich vermitteln, wie die Menschen leben, was das Leben ist?» So dokumentierte Zanetti auch politische und soziale Zustände, die sie selbst fassungslos zurückliessen. Etwa die Apartheid in Südafrika; die «whites only»-Schilder an den Badestränden, das Billigfleisch in den Metzgereien, das für die Angestellten bestimmt war – «und das man hier nicht einmal einem Tier vorsetzen würde». Doch auch Porträts von berühmten Persönlichkeiten wie Max Frisch, der Designerin Vivienne Westwood oder des Regisseurs Federico Fellini gehören zu ihren Arbeiten. Festgehalten sind sie in ihrem neuen Buch, das im Verlag «Edizioni Periferia» erschienen ist und als eines der schönsten Schweizer Bücher des Jahres 2023 ausgezeichnet wurde.

    Wenige Tage vor ihrem 81. Geburtstag blickt Pia Zanetti in «Musik für einen Gast» auf ihr reiches, erfülltes Leben zurück – und nach vorne, auf alles, was es noch bringen mag.

    Die Musiktitel:
    - Art Blakey's Jazz Messengers – No hay problema
    - Fatima Dunn – Anneli, wo bisch geschter gsi
    - Lucio Dalla – Piazza Grande
    - Pink Martini – Amado mio
    - Mercedes Sosa – Gracias a la vida

  • Ihre Kreationen heissen «Drunken Sailor» oder «Samichlous». Sie gehören zu den besten Konfitüren der Welt. Seit über zehn Jahren stellt Anne-Chantal Daum in ihrer Manufaktur Konfitüren für Gourmets her. Die studierte Islamwissenschafterin fing aus der Not mit Konfitürekochen an.

    Sie war Lehrerin, forschte an der Uni und arbeitete als Journalistin. Doch dann wurde sie krank und ans Arbeiten am Computer war nicht mehr zu denken. In der Camargue fand sie zur Natur, zu sich und zur Konfitüre. Und wagte den Schritt in die Selbständigkeit.

    Heute tüftelt sie nächtelang an neuen Kreationen und räumt mit ihren Konfitüren zahlreiche Medaillen ab.

    Die Musiktitel
    - Rick Astley - Never Gonna Give You Up
    - Nirvana - Come as you are
    - Macy Gray - A Moment to Myself
    - Coconut Kings - Five times lucky
    - Charlie Puth - One Call Away

  • Elias Hirschl ist jung. Gerade mal 30 Jahre alt. Dennoch ist er schon mehr als zehn Jahre im Geschäft. Der preisgekrönte österreichische Sprachkünstler hat an Poetry-Slam-Meisterschaften reüssiert und Band-Projekte ins Leben gerufen. Ausserdem legt er mit «Content» bereits seinen fünften Roman vor.

    Elias Hirschl wächst in Wien auf. Rasch entdeckt er sein Talent und sein grosses Interesse an der Sprache. Ausserdem hat er das Glück. Er trifft auf Deutschlehrerinnen, die ihn fördern, und hat Eltern, die nicht auf eine klassisch bürgerliche Berufsausbildung bestehen. Trotzdem studiert er, braucht aber die meiste Zeit für die Arbeit an und mit der Sprache. Schon als Teenager gründet er eine Schülerband namens «Hirschl», mit der er erfolgreich an einigen Ausgaben der FM4-Protestsongcontest teilnimmt. Daneben schreibt und veröffentlicht er erste Kurzgeschichten und nimmt am Poetry-Slams teil. Zuerst um seine Texte vor Publikum auszuprobieren. Später um zu gewinnen. Und um internationale Kontakte zu knüpfen und Gleichgesinnte zu treffen. Gleichzeitig interessiert ihn auch die lange Form. Fünf Romane gibt es mittlerweile. Zwei davon, «Salonfähig», eine Auseinandersetzung mit der Ära Sebastian Kurz und der «Generation Slim fit», und «Content», eine Satire auf sinnentleertes Listicle- und Artikelschreiben im Auftrag dubioser Content-Firmen, erscheinen beim renommierten Zsolnay-Verlag in Wien.

    Von seiner frühen Prägung und seiner ständigen Arbeit an der Sprache, von seinen Auftritten bei Wettbewerben und seiner Freude an formalen sprachlichen Experimenten, von seinen musikalischen Aktivitäten und seiner Vorliebe für Band wie «Tocotronic» und natürlich auch von seiner eigenen Musik im Duo «Ein Gespenst» erzählt Elias Hirschl im Gespräch mit Gastgeber Michael Luisier.

    Die gespielten Titel:
    - Ein Gespenst – Ich tanze nur aus Höflichkeit (Einspieler Band von Elias Hirschl)
    - Sprints – Drones
    - Njelk – Leben auf dem Land
    - Franz Fuexe -Everybody Linksextrem
    - Pixies – Ive been tired
    - Fink - Sie wollen uns erzählen