Afleveringen

  • Nach dem Crash geht es weiter. Aber nicht dort wo das Gesund werden wollen endete. Sondern im besten Fall dort, wo man schon mal war. Vor Wochen oder Monaten … Das Leben geht weiter. Um uns herum. Ohne uns mittendrin. Wir beginnen von vorne. Oder mit dem, was uns der Crash geraubt hat. Wir lernen wieder. Zu gehen. Normal atmen. Zu sehen. Zurückzukommen. Irgendwie. Irgendwann. DANACH.

  • Zijn er afleveringen die ontbreken?

    Klik hier om de feed te vernieuwen.

  • CRASH … unser übelster Feind. Unabsehbarer noch als die Krankheit an sich. Allgemein harmlos als Zustandsverschlechterung benannt, und doch weitaus mehr als nur ein „Es geht mir schlechter.“

    Ein Crash ist genau das, was sein Name besagt. Ein vollkommener Zusammenbruch. Oder damit's nicht ganz so beängstigend klingt. Ein Überraschungspaket ohne schöne Schleife drum rum. Diffuse Schale, harter Kern. Stark genug, um die grenzenlose Schwäche und Hilflosigkeit, sichtbar zu machen, die dieser Krankheit innewohnt. Traumatisierend gefangen in Symptomen. Für Tage, manchmal Wochen. Schon nach dem ersten weiss man, dass man so etwas nie wieder erleben möchte … Crashs bedeuten absolute Isolation. Vom Aussen. Du, gefangen in Deinem Innen. Ausgeliefert. Auf allen Ebenen. Geschehend. Ungefragt. Unaufgefordert. Unberechenbar. Du weisst nie, was Du bekommst. Währenddessen. Danach. Falls Du ein Danach erlebst… Alles schwebt im Raum. Einem stark begrenzten Raum. Deiner neuen Gegenwart. Ihr schattenhafter Begleiter, Pulsgeber und autarker Richtungsweiser des Fortlaufs dieser Erkrankung, der Crash, das Zentrum unserer grössten Angst.

    Manche enden. Ohne sichtbare Spätfolgen. Manche jedoch führen an einen Ort, vor dem wir uns Alle fürchten. In eine chronische Zustandsverschlechterung. Dort wo bereits der nächste wartet. Tage oder Wochen später. Endstation … Manchmal die Pflegebedürftigkeit. Schwarzmalerei? Oder das neue gesellschaftlich herrschende Synonym für REALITÄT im Leben von Millionen Kindern, Frauen, Männern auf dieser Welt ... Und wo wir grad eh schon in der Dunkelheit stehen. Treppab, tiefer hinein ins Geschehen. Augen zu, Ohren zu. Sinne aus. Schmerzen, Fieber, Lähmungen, Wahrnehmungsstörungen an. Willkommen in unserer Welt … Im Crash. Wenn man Glück hat geht’s auch nach dem nächsten wieder hinaus. Irgendwann. Doch selbst das Ende vom Crash bedeutet noch lange nicht, dass das Schlimmste bereits überstanden ist …

  • „Sehr viel Geduld werden Sie brauchen.“ war einer der ersten Sätze, die ich von meinen Ärzten vor fast zwei Jahren zu hören bekam. Doch erst nach einigen Wochen begann ich zu verstehen, was er wirklich bedeutet. Geduld mit mir selbst. Aber vor allem Geduld in einer Umwelt, die auf Menschen wie mich nicht vorbereitet ist. In meiner neuen Langsamkeit, „Unvollkommenheit“ und Belastungseinschränkung, bei den Selbstverständlichkeiten des Alltags. Licht, Geräusche, Menschen.

    Wir Betroffenen haben die Aufgabe, die Geduld mit uns selbst und mit allen anderen zu finden, angenommen. Damit die Gesellschaft Geduld für uns finden kann, benötigen wir jedoch Sichtbarkeit, Empathie und Unterstützung.

    Mein Jahrestag mit Long Covid wurde zur Geburtsstunde von „OhneAtemKeinLeben. Long Covid diktiert, Ich schreibe mit.“ Um das Wenige, was mir aus meinem alten Leben geblieben ist oder ich mir mühsam zurückerkämpfen konnte, zumindest noch sinnvoll zu nutzen. Impulse geben, um das Außen für unser Innen und das Leben, mit diesem unsichtbaren Feind im Körper, zu sensibilisieren. Einen Raum zu schaffen, für andere Erkrankte als Spiegel und Bestätigung der Wahrhaftigkeit im eigenen Erleben, das leider viel zu oft noch auf Unglauben stößt, und für NichtBetroffene. Um Bewusstsein und einen erfühlbaren Einblick in einige Aspekte von Long Covid zu erwirken. Zu transportieren, wieviel Geduld der Kampf gegen diese Erkrankung, jeden Tag von Betroffenen einfordert.

    Wir brauchen momentan Vieles, auf sehr unterschiedlichen Ebenen, und gleichzeitig Nichts, das jedoch im richtigen Moment Alles für uns sein kein. Menschlichkeit, Verständnis und vor Allem Verstehen. In einem Lebenskapitel dessen Umfang wir nicht kennen, in dem sich Absätze oder ganze Seiten wiederholen. Weitere hinzukommen. Löschen. Erneut beginnen. Ein Kapitel, das wir täglich durchleben, ohne die Möglichkeit es einfach zu überspringen, weil wir die Geduld verlieren. Wir MÜSSEN durchhalten. Für uns selbst. Für die Menschen, die uns lieben. Die wenigen, die übrigblieben. Immer in der Hoffnung auf der letzten Seite als letztes Wort dieses eine Wort zu lesen. Geheilt.

    Auch ich bin noch nicht gesund. Aber ich kämpfe. Und heile. Im Innen, im Außen. Langsam. Geduldig. Im Akzeptieren des Geschehens. Buch zuklappen? Keine Chance. Ich möchte doch wissen, was auf der letzten Seite steht …