Afleveringen
-
In Folge #54 unseres Studio Literatur präsentieren neun Thüringer Autorinnen und Autoren Texte, die im Kurs Kreatives Schreiben von Anke Engelmann entstanden und vor Kurzem in der Anthologie »Eva träumt nicht mehr« erschienen sind. Die Auswahl zeigt eindrucksvoll, dass zum kreativen Schreiben mehr gehört als Haiku und Elfchen. Da gibt es einen Drehstuhl namens Svindelik, einen tyrannischen Toilettenmann, zwei Kastanien als Shooting-Stars, einen Saugroboter oder eine mutige Frau im Schwimmbad. Die Geschichten und Gedichte sind kurzweilig und stecken voller Überraschungen.
Erstausstrahlung: 18.03.2025, 22:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de -
In Bibliotheken, Antiquariaten und auf Bücherflohmärkten sucht Magda Birkmann nach literarischen Schätzen, vor allem nach Schriften heute unbekannter Autorinnen. Solche möchte sie lesen, entdecken und Ihnen wieder eine Stimme geben. Paula Jänig fand die Lyrikbände Gisela Krafts im Bücherregal der Literarischen Gesellschaft. Einen Abend lang lesen beide Gedichte der Autorin und folgen ihrer bewegten Biografie.
Gisela Kraft (* 28. Juni 1936 in Berlin; † 5. Januar 2010 in Bad Berka) war Schriftstellerin und literarische Übersetzerin aus
dem Türkischen. Sie lebte von 1997 bis zu ihrem Tod in Weimar.
Magda Birkmann ist Buchhändlerin in der Berliner Buchhandlung Ocelot und freiberufliche Literaturvermittlerin. Zusammen mit Nicole Seifert ist sie Herausgeberin der Reihe »rororo Entdeckungen« im Rowohlt Verlag, in der regelmäßig Romane von vergessenen Autorinnen des 20. Jahrhunderts erscheinen. 2024 war sie Mitglied der Jury für den Deutschen Buchpreis.
Moderation: Paula Jänig
Aufzeichnung einer Veranstaltung vom 28.11.24 in der Weimarer Literaturetage -
Zijn er afleveringen die ontbreken?
-
Der 9. November 1989. In Berlin fällt die Mauer. Es ist einer der glücklichsten Momente der deutschen Geschichte. Ines Geipel ist bereits im Sommer in den Westen geflüchtet und erlebt den Zeitriss, die Hoffnungen und Aufbrüche als Studentin in Darmstadt. 35 Jahre danach erinnert sie sich: Wie fühlte er sich an, dieser historische Moment des Glücks? Wie erzählen wir uns Ost und West und die Wiedervereinigung? Woher kommt all der Zorn, woher die Verleugnung, wenn es um den aktuellen Zustand des Landes geht? Mit großer Klarheit und Offenheit geht Ines Geipel in ihrem Buch »Fabelland« noch einmal zurück. Zurück in die politische Umbruchslandschaft nach 1989, in die eigene Familie, zurück in all die verstellten, besetzten Räume der Erinnerung, zurück zu den Verharmlosungen und Legenden, die die Gegenwart so vergiften. Ein fesselndes, nein, ein befreiendes Buch, das auf die Frage zuläuft: Können die Deutschen ihr Glück auch verspielen?
Ines Geipel, geboren 1960, ist Schriftstellerin und Professorin für Verssprache an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«.
Moderation: Stefan Petermann
Aufzeichnung einer Veranstaltung in der Weimarer LiteraturEtage vom 4. Dezember 2024 -
Wovon spricht der Grund, auf dem wir gehen? In Fabian Sauls erstem, zutiefst menschlichem Roman geraten Gewissheiten ins Wanken: Ein Freund stirbt, eine Liebe zerbricht. In einer Welt, in der die Steine von der Vergangenheit sprechen, begegnet der Protagonist den eigenen Gefühlen in der Topografie. Alles weiß von der Vergänglichkeit – und weiß alles über ihn. In filmischen Szenen von poetischer Kraft stehen hier geteilte Zigaretten wie Bilder neben dem Sonnenlicht an einem Morgen in Nida, stehen die klaren Kanten von Jean Genets Grabstein neben einem Abbruchhaus in der Linienstraße, steht Nina Simones letztes Konzert neben den Liedern aus der Wand. Jede Erinnerung erzählt von der Möglichkeit einer anderen Zukunft: von Spuren des Widerstands gegen die Gewalt der einen, großen Erzählung. So entsteht mit jedem Moment, mit jedem neuen Bild etwas Zartes und Neues, das am Abgrund der Berührung nach einem Ort der Empathie und Solidarität sucht.
Fabian Saul, 1986 geboren, ist Autor, Komponist und Chefredakteur des vielfach ausgezeichneten Magazins »Flaneur«. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet er als Komponist und Songwriter. Seine Arbeit wurde u. a. mit der Alfred-Döblin-Medaille, dem Stipendium der Roger-Willemsen-Stiftung und dem Harald-Gerlach-Stipendium ausgezeichnet.
Moderation: Stefan Petermann -
„Wir hatten das interessanteste Publikum von ganz Berlin“. Josephine Baker, Valeska Geert & Co.
Eine literarische Collage mit Katjusha Kozubek (Rezitation) und Ulrike Müller (Moderation)
Mitschnitt einer Veranstaltung vom 26. Juni 2024 im Künstlergarten des Haus der Weimarer Republik. -
Die Autorinnen Barbara Thériault und Tina Pruschmann beobachten die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Dabei geht es ihnen um den Alltag jenseits der Wahlkampfslogans. Sie machen Langzeitbeobachtungen, um den politischen Umbruch festzuhalten.
Moderation: Stefan Petermann
Mitschnitt einer Veranstaltung vom 21. August 2024 im Künstlergarten am Haus der Weimarer Republik. -
»Das Unerhörte, das will auch ich!« Zwischen Buch und Bühne, Leinwänden und (Leer)stühlen.
Rezitation: Ulrike Müller
Gitarre:Christian Rosenau (Coburg)
Mitschnitt einer Veranstaltung vom 10. Juli 2024 im Künstlergarten am Haus der Weimarer Republik.
Erstausstrahlung: 20. August 2024, 22:00-23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de -
In räumliche Weite und geschichtliche Tiefe führen die Gedichte dieser Sammlung: eine atemberaubende Fülle von Ereignissen, Figuren, Situationen, Konstellationen. Sie laden ein zu einem »Seelenrundgang« – vor allem mit Shakespeare – in einer Umbruchszeit, unternommen von einem Ich, das tumultuarischem Weltgeschehen standzuhalten sucht. Der Band kann auch als ein einziges Welt-Gedicht gelesen werden. Selbst- und Weltbegegnung, Ich und Du durchdringen sich in Bartschs Farewell-Sonetten, einem geistigen Umspannwerk sondergleichen.
Wilhelm Bartsch, 1950 in Eberswalde geboren, studierte nach dem Abitur und der Ausbildung zum Rinderzüchter, in Leipzig Philosophie und später dort am Literaturinstitut. Er arbeitete anschließend in verschiedensten Berufen. Seit 1983 ist er freiberuflicher Schriftsteller in Halle a. d. Saale. Er ist Mitglied des P.E.N. und der Sächsischen Akademie der Künste.
Moderation: Jan Röhnert (Leipzig)
Aufzeichnung einer Veranstaltung in der Weimarer LiteraturEtage vom 23. Mai 2024. -
Homers »Odyssee« ist in den letzten zweieinhalbtausend Jahren zu einer literarischen Groß-Metapher für viele Themen geworden, von der Vatersuche bis zur Kriegsheimkehr, von räuberischer Eifersucht bis zu den Gefahren der Schiffahrt und des Reisens überhaupt. Ein Menschheitsbuch – aber kann man es heute noch lesen? Der Übersetzer Christoph Schmitz-Scholemann verzichtet auf das homerische Versmaß und erlaubt sich gegenüber dem Urtext auch sonst mehr Freiheiten als andere Übersetzungen. Wie schon bei der 2020 erschienenen Übertragung der Briefe des Horaz präsentiert er die Geschichte von Odysseus so, dass man dem Plot leicht folgen kann und immer im Geschehen bleibt. Das antike Versmaß ist ersetzt durch freie Rhythmen, flatternde Zeilen und gelegentliche Endreime. Erhalten bleiben der Bildreichtum des Originals, aber auch das Erschreckende und Rührende, das Brutale und das Liebliche, das Feierliche und das Verspielte des griechischen Epos.
Sprecher: Christoph Schmitz-Scholemann, Hannah Luise Deibel, Anastasios Iakovou, Jakob Schmitz
Erstausstrahlung: 16. April 2024, 22:00–23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de -
Emma Braslavsky neuer Roman »Erdling« ist ein Heimatroman der fantastischen Art. Im Gespräch mit Moderator Stefan Petermann spricht sie über die Entstehung des Romans, die Geschichte literarischer Utopien sowie ihr Verständnis von Literatur.
Emma Braslavsky, 1971 in Erfurt geboren, lebt seit 1999 als freie Autorin und Kuratorin in Berlin. Ihr Debütroman, Aus dem Sinn, wurde 2007 mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis ausgezeichnet. Mit ihrer Erzählung Ich bin dein Mensch lieferte sie die Vorlage für den gleichnamigen Film von Maria Schrader, der 2022 mit vier Deutschen Filmpreisen ausgezeichnet und als deutscher Kandidat für die Oscars ausgewählt wurde.
Aufzeichnung einer Veranstaltung in der Weimarer LiteraturEtage vom 8. Februar 2024.
Erstaustrahlung: Radio Lotte, 19. März 2024, 22.00-23.00 Uhr. -
Mit einer Podiumsdiskussion in der Weimarer LiteraturEtage zum Thema »Was erzählen wir uns von Ostdeutschland?« endete am 30. November 2023 unsere Lesereihe »Was kommt nach Ostdeutschland?«.
Zu hören ist ein Gespräch zwischen:
Christoph Dieckmann, geboren 1956 in Rathenow, ist Journalist (DIE ZEIT) und Autor.
Ines Geipel, geboren 1960, ist Schriftstellerin und Professorin für Verssprache an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«.
Manja Präkels, geboren 1974 in Zehdenick/Mark, ist Autorin, Essayistin und Sängerin. Für ihren Roman »Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß« erhielt sie den Anna-Seghers-Preis.
Antonie Rietzschel, geboren 1986, leitete mehrere Jahre das Ostbüro der Süddeutschen Zeitung und arbeitet heute bei Leipziger Volksstimme.
Es moderiert:
Peter Neumann, Autor, Lyriker, Essayist, arbeitet für das Feuilleton DIE ZEIT.
Erstsendung am 20.02.2024 von 22:00–23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de. -
Lesereihe »Was kommt nach Ostdeutschland?« - Aufzeichnung
In ihrem Lyrikband »Abraum, schilfern« erstellt die Lyrikerin Linn Penelope Rieger eine literarische Kartografie der Thüringer Bergbaulandschaft, die in der Wendezeit angesiedelt ist. Christoph Wenzel beschreibt in »landläufiges lexikon« in Gedichten die Gebiete seiner Heimat, dem Ruhrpott. Beide stellen (regional) übergreifende Fragen, um erkunden, wo es in ost/west Überschneidungen bei Erfahrungen der Transformation gegeben hat, wobei Unterschiede. Das Gespräch darüber ist verbunden mit lyrischen Streifzügen durch diese gleichen verschiedenen Landstriche.
Linn Penelope Rieger, geb. 1992 in Ilmenau, studierte Philosophie an der Universität Leipzig und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut.
Christoph Wenzel, geb. 1979 in Hamm, Autor, schreibt Gedichte, Drehbücher, Essays, Hörspiele und Romane.
Aufzeichnung einer Veranstaltung in der LiteraturEtage vom 23. November 2023. -
Aufzeichnung einer Veranstaltung vom 16.11.23 in der Weimarer LiteraturEtage moderiert von Stefan Petermann.
Seit zwanzig Jahren erforscht die Ethnologin Juliane Stückrad Gemeinschaften in der ostdeutschen Provinz. Sie begleitet Menschen, die oft von Wut und Unmut beherrscht werden. Und die oft nie den Mut verlieren. Darüber hat sie ein bahnbrechendes Buch geschrieben, das ungehörte und überhörte Geschichten erzählt. Geschichten, die Zugang zur Vielfalt ostdeutscher Lebenswelten bieten und Heimat als Veränderung, Erinnerung und Selbstbehauptung beschreiben.
Juliane Stückrad studierte in Leipzig Ethnologie und Kunstgeschichte. 2010 promovierte sie mit einer Arbeit über die Kultur des Unmuts an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. -
Bilder sagen mehr als tausende Worte? Nicht immer: Die Fotos von Mathias Kubitza animierten Tobias Knoblich zum Schreiben. Es beginnt mit Bildern vom Osten. Mathias Kubitza hält fest, was er durch seine Linse sieht. Die sparsamen Motive in schwarz-weiß bilden die Leerstellen und Zwischenräume abseits der durchsanierten Altstädte ab. Bei Tobias Knoblich legen die Bilder längst vergessen Geglaubtes frei. Sie geben seine verblassten Erinnerungen wieder, setzen sie in neues Licht. Sie provozieren ihn. In kurzer Zeit bringt der Kulturpolitiker, inspiriert von den Fotos des TV-Journalisten, vierzig Essays zu Papier. Analytisch wie gefühlvoll, humorvoll bis provokant kreisen seine Texte um »den Osten«; was er heute ist, wer über ihn urteilt und bestimmen darf. Und warum allein der Westen in der doch vereinigten Republik die Maßstäbe setzt. Knoblichs Texte und Kubitzas Fotos verstehen sich als gemeinsame Spurensuche, die in ein Buchprojekt fließt.
Mathias Kubitza, geboren 1984 in Erfurt, studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Geographie, Europäische Ethnologie und Kulturwissenschaft. Er hat Erfahrung als Stadtführer in seiner Heimatstadt. Erste journalistische Erfahrungen erwarb er sich als Reporter der »Thüringer Allgemeine«. 2009 begann er ein Volontariat im ZDF-Landesstudio Thüringen. Für den Mainzer Sender ist er inzwischen als Redakteur aktiv. Zu seinen Stationen zählen die Kindernachrichtensendung logo!, heute-journal, Länderspiegel, Auslandsjournal, oder Politbarometer. Er ist Autor von Dokumentationen und Reportagen vor allem zu deutsch-deutschen Themen.
Tobias J. Knoblich, Dr. phil., geboren 1971 in Zwickau, wuchs bei seinen Großeltern auf. Er lernte Fagott, später Verkehrskaufmann und studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Kulturwissenschaft. Der Promotion an der Stiftung Universität Hildesheim folgten Tätigkeiten als Referent im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Geschäftsführer des Landesverbandes Soziokultur Sachsen. Von 2011 bis 2018 war er Erfurter Kulturdirektor, seit 2019 ist Knoblich Dezernent für Kultur und Stadtentwicklung der Landeshauptstadt. 2018 wurde er zum Präsidenten der Kulturpolitischen Gesellschaft gewählt. Seit 2019 lehrt er als Gastprofessor an der Universität Leipzig.
Moderation: Michael Helbing (Thüringer Allgemeine / Funkemedien)
Aufzeichnung einer Veranstaltung vom 18.10.23 in der Weimarer LiteraturEtage. -
Von Gabriele Tergit, Lotte Eisner, Helen Grund über Janet Flanner zu Djuna Barnes
Literarische Collage mit Heike Meyer, Schauspielerin und Ulrike Müller, Autorin
Mitschnitt einer Veranstaltung vom Mittwoch, den 28. Juni 2023, im Künstlergarten des Haus der Weimarer Republik.
Erstsendung: Radio Lotte, 19.09.2023, 22:00-23:00 Uhr -
»Alle meine Artikel sind Liebesbriefe«. Die tschechische Journalistin Milena Jesenská (1896-1944)
Vortrag und Gespräch mit der Schriftstellerin Alena Wagnerová (Prag/Saarbrücken) moderiert von Dr. Ulrike Müller
Mitschnitt einer Kooperationsveranstaltung der LGT mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Weimarer Republik e.V. vom 12. Juli 2023. -
Die mexikanische Malerin Frida Kahlo, die vor allem mit ihren Selbstporträts ein Feuerwerk an Emotionen und Farben zündete, fasziniert bis heute ein Millionenpublikum. Sie malte den täglichen Kampf im Umgang mit ihrer schweren Krankheit und ihrem zerrissenen Sein. Trotz des vielen Leids kämpfte sie tapfer und unermüdlich, denn sie liebte das Leben – und die Liebe. Annette Seemann zeichnet das Bild einer starken Frau und Künstlerin und verarbeitet in ihrer Biografie erstmals die nach Öffnung der privaten Archive heute verfügbaren wissenschaftlichen Kenntnisse zu Frida Kahlos Leben und Werk, darunter auch ein psychologisches Gutachten von 1949/50.
Annette Seemann, geb. 1959, lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Weimar. Die promovierte Germanistin war viele Jahre für die Frankfurter Allgemeine Zeitung tätig und ist Vorsitzende des Fördervereins zugunsten der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Einer größeren Leserschaft wurde sie durch verschiedene Bücher über Weimar bekannt, darunter »Anna Amalia. Herzogin von Weimar«.
Mitschnitt einer Kooperationsveranstaltung des Soroptimist International Club Weimar und der Literarischen Gesellschaft Thüringen vom 23. März 2023 in der LiteraturEtage.
Erstsendung: Radio Lotte, 18.07.2023, 22:00-23:00 Uhr -
Die »Poetryfilmtage« – das Thüringer Kurzfilmfestival für Poesiefilme und Videopoetry – standen in diesem Jahr unter dem Motto »Poesie ist Tanz« und erkundeten die Verbindung von Tanz, Film und Gedicht. In unserem Podcast blicken wir zurück und lassen dazu eine Reihe von Filmemacher:innen zu Wort kommen. Es sprechen:
4.55 Anna Eijsbouts, Moderatorin, "Poesie ist Tanz"
6.12 Boris Seewald, Filmemacher im Programm "Poesie ist Tanz"
12.43 Pierre Guiho, Gewinner des 8. Weimarer Poetryfilmpreises (Bestes Video)
17.10 Dawn Westlake, Filmemacherin, "Wettbewerb"
21.35 Zeynep Sila Demircioğlu, Filmemacherin, "Wettbewerb"
27.10 Helmie Stil, Filmemacherin, "Wettbewerb"
32.16 Gabriele Nugara, Filmemacher, "Weltspiegel der Poesie"
35.25 Kevin Schulzbusch, FIlmemacher, "Deutschsprachige Poesiefilme"
38.44 Anya Ryzhkova, Filmemacherin, "Bauhaus Poetry Shorts" -
Solveig Eckstein hat viele Träume. Zum Beispiel diesen, eine herausragende Schauspielerin zu werden. Sie ist ein hübsches und intelligentes Mädchen. Sie liebt Gedichte, liest, wenn andere Kinder spielen. Sie hat also alle Voraussetzungen, ihren Traum zu leben. Aber, sie wächst in der DDR auf. Was passiert in einer Diktatur mit Kindern, die schon als Schüler nicht ins sozialistische System passen, weil sie Parolen hinterfragen und weil sie widersprechen? Weil sie die Songs von Udo Lindenberg toll finden? Weil sie frei leben wollen? Die Genossen und Funktionäre in der DDR haben Ihre Methoden. Sie nutzen auch die Mittel der Medizin, wenn es darum geht, junge Menschen auf Linie zu bringen. Wie Mädchen und junge Frauen in den sogenannten Tripperburgen gedemütigt und misshandelt wurden, ist unfassbar. Im Roman »Falsch erzogen« erzählt Mona Krassu einfühlsam die Geschichte eines dieser Mädchen.
Mona Krassu wurde 1969 im Thüringischen Weida geboren. Sie wuchs in der ehemaligen DDR auf und erlernte im VEB Maxhütte Unterwellenborn den Beruf einer Wirtschaftskauffrau. Zahlreiche ihrer Gedichte wurden in verschiedenen Anthologien veröffentlicht und ins Französische übersetzt. 2016 erschien ihr Romandebüt »Alles Schafe« bei der Format Verlagsgesellschaft. Mona Krassu ist Mitglied der Literarischen Gesellschaft Thüringen und lebt in Gotha.
Moderation: M. Kruppe (Leipzig)
Mitschnitt einer Veranstaltung vom 2. März 2023 in der LiteraturEtage der Literarischen Gesellschaft Thüringen in Weimar.
Erstsendung: Radio Lotte, 16.05.2023, 22:00-23:00 Uhr - Laat meer zien