Afleveringen

  • Selbst als Primarlehrer beschäftigt, erzählt der junge Autor einen aufwühlenden Fall von Mobbing in der Schule. Auch wenn im Jahr 1975 der Begriff Mobbing noch unbekannt war – das Agieren von Mitschülerinnen und -schülern, Lehrern und Eltern tut bis heute weh.

    «I ma eifach nümme. I weiss nid, wie das cho isch.» Die zehnjährige Rita war ein liebes, aufgewecktes Mädchen und eine gute Schülerin. Jetzt kann sie dem Unterricht nicht mehr folgen, steht in der Pause am Rand und wird von den Mitschülern ausgelacht, weil sie immer dicker wird. Rita ist ein Einzelkind und auch zu Hause isoliert. Ihre Eltern, beide berufstätig, verbringen den Feierabend und das Wochenende erschöpft und streitend vor dem Fernseher. Rita ist für sie ein frecher Sougoof, Geschrei und Chläpf sind an der Tagesordnung. Rita bekommt zwar Unterstützung von ihrem Lehrer und ihrem Gotti, doch am Ende, so scheint es, muss das Kind die Suppe, die man ihm ungefragt vorsetzt, ganz allein auslöffeln.

    Mit «Chauti Suppe» schuf Ernst Burren ein sozialrealistisches Mundarthörspiel in angelsächsischer Manier – direkt, ungeschminkt, unüblich für die Schweiz. In seiner Anteilnahme für die vom Leben gezeichneten und überforderten Figuren darf man es durchaus als eine bis heute nachhallende Anklage verstehen. Burren als sich sorgender und besorgter Lehrer appelliert an die Erwachsenenwelt, sich vor allem anderen um die Nöte und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zu kümmern.

    In der glaubwürdig sensiblen Inszenierung von Charles Benoit sind neben anderen Peter Arens als Lehrer, Franz Matter und die junge Birgit Steinegger als Eltern sowie die herausragende Evi Von Wartburg als Rita zu hören.

    Mit: Evi Von Wartburg (Rita), Peter Arens (Herr Steiner, Ritas Lehrer), Birgit Steinegger (Frau Kopp, Ritas Mutter), Franz Matter (Herr Kopp, Ritas Vater), Marlies Begert (Frau Schluep, Ritas Gotte),
    Hans Heinz Moser (Herr Schluep), Anneliese Betschart (Nachbarin) sowie Anita Zahnd, Fränzi Moser, Daniela Von Wartburg, Angela Helmensdorfer, Jean-Marc Christen, Gérard Wettstein (Ritas Mitschülerinnen und Mitschüler)

    Technik: Daniel Ryser, Roland Schmied - Regie: Charles Benoit - Produktion: SRF 1975 - Dauer: 35

  • Tante Lea meint, sie habe in ihrem Garten einen Panther gesehen. Greti macht auch mit achtzig noch Campingferien. Der pensionierte Lehrer Maibach wettert über die Dummheit der Schüler. Und Frau Heimberg aus Hamburg wird aus dem Dorf gemobbt.

    Die Mundartgeschichten von Ernst Burren sind Selbstgespräche einsamer Menschen, die von ihren Ängsten, Enttäuschungen, Sehnsüchten erzählen. Doch die Sehnsüchte haben nicht mehr den grossen Atem und reichen kaum über den Weissenstein hinaus. Ihre Geschichten verweisen auf die Brüche, die Risse, die Liebesnot. «Dieser Dichter ist kein Idylliker, er fabriziert keine Heimatkunst», sagt der Literaturkritiker Manfred Papst über Burren. Und doch durchzieht ein feiner Humor seine Texte.

    Anlässlich des 70. Geburtstags von Ernst Burren verarbeitete Regisseur Geri Dillier 2014 im Hörspiel «Rüebliturte» verschiedene Geschichten. Sie stammen aus den folgenden drei Publikationen von Ernst Burren: «Schnee schufle», «Dr Troum vo Paris» und «No einisch uf d Maledive», alle erschienen im Cosmos Verlag Bern.

    Mit: Franziska Bussmann, Rahel Hubacher, Silvia Jost, Albert Freuler, Ueli Jäggi, Mike Müller, Hansrudolf Twerenbold

    Tontechnik: Basil Kneubühler - Musik: Barblina Meierhans - Akkordeon: Goran Kovacevic - Hörspielfassung und Regie: Geri Dillier - Produktion: SRF 2014 - Dauer: 50

  • Zijn er afleveringen die ontbreken?

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  • Familiendrama à la Tschechow aus dem Schweizer Mittelland. In der Vorbereitung zum vierzigjährigen Firmenjubiläum des Vaters detoniert so manche Mine, die der smarte und charmante Bauunternehmer und Patriarch auf seinem rücksichtslosen und übergriffigen Weg zum Erfolg hinterlassen hat.

    Zur Planung der Feier treffen sich die älteste Tochter Gabi, notorisch unglücklich in Beziehungen und in ihrem Job im Tennis-Center; ihre gläubige Schwester Gabi, die seit 20 Jahren als Lehrerin Gutes tut; und Bruder Claudio, der als freischaffender Journalist auf der ganzen Welt unterwegs und trotzdem nirgendwo daheim ist. Dazu kommen: Walter Zuffi, der beste Kollege des Vaters aus dem Fussballclub; der schöngeistige Gymi-Lehrer Ruedi; und Helen, die als langjährige Haushaltshilfe der Familie besonders eng verbunden ist.

    Die Hauptpersonen jedoch treten nicht in Erscheinung: Vater Daniele, dessen Affären und Grenzüberschreitungen für alle unsagbar belastend sind; und seine dauerhaft an Migräne leidende Gattin Gerda.
    Im Herbst 1988 begann Ernst Burren an diesem Stoff der «Familie Fontana» zu arbeiten. Zuerst plante er, auf Anregung des Dramaturgen Hans J. Ammann, damals am Berliner Schillertheater tätig, ein Theaterstück auf Hochdeutsch zu schreiben.

    Nachdem sich dieses Vorhaben zerschlagen hatte, arbeitete der Autor in zwei verschiedenen Richtungen weiter. So entstand zuerst der 1990 erschienene Prosaband «Schneewauzer», und danach das Dialekthörspiel «Es Schiff vou Manne», das Charles Benoit 1991 im damaligen Berner Hörspielstudio inszenierte.

  • Das Schweizer Schulwesen im Umbruch. In seinem allerersten Hörspiel griff der schreibende Primarlehrer Burren 1972 eine damals neue Debatte auf, die bis heute unvermindert heftig andauert: Nach welchen Grundsätzen soll der Schulunterricht organisiert sein? Traditionelle Werte oder neue Konzepte?

    Es ist die übliche Jahresendsitzung der örtlichen Schulaufsichtsbehörde im November, mit altbekannten Traktanden wie: Verdankung, Anschaffungen, Rechnung, Diverses. Es ist aber auch die Sitzung, wo der allmächtige Präsident Bilanz zu ziehen pflegt, mit einseitig-eindeutigem Ergebnis: Die Leistung des Lehrkörpers sei bedenklich bis verheerend. Lauter junge, langhaarige Typen aus der Stadt, die statt Ordnung, Fleiss und Disziplin durchzusetzen die Kinder mit antiautoritären (darunter angeblich sogar anthroposophischen!) Methoden verwirren würden. Die vorhandenen Lehrer, die man seit 1968 in die Dörfer schickt, würden nichts taugen, man brauche für das nächste Schuljahr wieder neue, und vor allem: «normale». Dumm nur, dass auch zur damaligen Zeit schon ein akuter Lehrermangel herrschte in der Schweiz

    In seiner ersten Radioarbeit zeigte sich Ernst Burren unerschrocken experimentell, und ausserdem mit feiner Ironie begabt. Zwischen die dialogischen Sequenzen der zunehmend eskalierenden Sitzung sind literarische und gesellschaftstheoretische Zitate montiert, Lieder des Schulchores sowie Statements praktizierender Lehrkräfte – darunter der junge Peter Bichsel, ebenfalls ein literarisch tätiger Pädagoge aus dem Kanton Solothurn.

    Mit: Rudolf Stalder (Hans Ingold, Präsident der Schulkommission), Paul-Felix Binz (Fritz Klaus, Vizepräsident und Aktuar), Werner Röthlisberger (Paul Simmen, Kassier), Peter Zahnd (Franz Lehmann), Max Begert (Peter Meister), Ernst Mischler (Beat Roth), Hans Bill (Walter Jung), Marian Berger (Lehrkraft Ruth Graber), Christian Schmid (Lehrkraft Rolf Graf), Arthur Gloor (Lehrkraft Arthur Gloor), Wolfgang Reichmann (Sprecher der Zitate)

    Regie: Paul Roland
    Produktion: SRF 1972
    Dauer: 50‘

  • Die bürgerliche Ruhe im Vier-Parteien-Haus ist jäh erschüttert und das Geschehene in der Waschküche versetzt Madeleine in grosse Unruhe. Verbirgt sich der Täter unter einem der Mieter? Und hatte er es in Wahrheit auf sie selbst abgesehen?Wer das Hörspiel am Radio hören will:Montag, 28.10.2024, 14.00 Uhr, Radio SRF 1Die Tote in der Waschküche – ist Maria Schmid. Doch Madeleine ist erschüttert: kam es zu einer Verwechslung? Immerhin war es laut Plan ihr Waschtag und sie trug doch noch gestern einen ähnlichen roten Jupe wie die Tote. Dazu die anonymen Briefe und Blumen, die sie seit Tagen erhält – von einem Unbekannten, der in Liebe und Eifersucht zu zergehen scheint.Madeleine berät sich wie immer mit ihrer Freundin Annemarie. Wer im Haus hätte ein Motiv für den Mord? Etwa das ältliche Pärchen Schürr im Ergeschoss? Oder der schüchterne Herr Tomasi, von dem man nichts hört ausser seinem stundenlangen Klavierspiel? Gibt es möglicherweise einen illegalen Hausbewohner? Immerhin hat Madeleine einen Mann im Keller überrascht. Und wer ist der Unbekannte, den Frau Schürr beim Ums-Haus-Schleichen beobachtet haben will?Wovon Madeleine noch gar nichts weiss ist Marias angebliche Erbschaft und die dubiose Partnerschaftsvermittlung ihres heimlichen Geliebten Kurt HübnerDer zweite Teil des Hörspiels lässt auf jeden Fall an spannenden Entwicklungen nichts zu wünschen übrig.Mit: Yvonne Roth (Madeleine Habegger), Dori Grob (ihre Freundin Annemarie Rentsch), Margrit Winter (Frau Schürch), Hanspeter Otti (Herr Otti Schürch), Peter Freiburghaus (Herr Tomasi), Brigitte Bissegger (Frau Maria Schmid), Jodoc Seidel (ihr Mann, Herbert Schmid), Siegfried Meisner (Kurt Hübner), Pierre Rüegg (Herr Dupont), Yvonne Stoller (Blumenverkäuferin), Piero Bettschen (Postbote) sowie Franziska Von Arx, Micheline Herzog, Manuela Trapp, Stefan Heckel, Werner Schöni und Peter Zimmermann als Partygesellschaft und Cora Müller als Papagei CoraTontechnik: Werner Feldmann - Regie: Charles Benoit - Produktion: SRF 1985 - Dauer: 39'Hier geht es zum Teil 1

  • Wissenschaftssatire und subversive Sprachspielerei. Und ein ironischer Blick in die volkstümelnde Schweizer Seele vom Spoken-Words-Künstler Michael Stauffer.

    Wer das Hörspiel am Radio hören will:
    Samstag, 26.10.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

    Der «Dichterstauffer» hat mitten im Zeitalter der Globalisierung mit ihrer Weltsprache Englisch und ihrem Ideal der totalen Mobilität des Menschen den letzten Vertreter eines aussterbenden Schweizer Dialekts erfunden – und diesen Dialekt erfand er gleich mit dazu.

    Die Hauptfigur Grolgis Ammels (gespielt von Stauffer selbst) lebt in seiner Heimatregion und pflegt deren Liedgut. Das Zuhause ist seine Welt, und subversiverweise lebt er völlig immobil.
    Natürlich ist er damit eine besondere Herausforderung für die ambitionierten Wissenschaftler Professor Hemmerli und Dr. Oberland. Denn die beiden wollen in ihrem internationalen Forschungsprojekt herausfinden, wie man uns alle noch mobiler und damit vielseitiger einsetzbar machen könnte. Der Zausel Grolgis scheint das perfekte Versuchskaninchen zu sein. Doch an dessen eigenwilligen Urlauten beisst sich die Wissenschaft die Zähne aus.

    Mit: Hans Schenker (Professor Hemmerli), Sebastian Rudolph (Dr. Oberland), Sibylle Courvoisier
    (Frau Dr. Olscha), Amido Hoffmann (Sprecher), Michael Stauffer (Grolgis Ammels)

    Musik: Michael Stauffer und Jürg Luchsinger - Tontechnik: Jack Jakob - Regie: Claude Pierre Salmony - Produktion: SRF 2002 - Dauer: 35

  • Berta und Marta sind Schwestern. Alt geworden, leben sie im Haus ihrer Kindheit. Die eine krank an den Füssen, die andere krank im Kopf, sind sie zwingend aufeinander angewiesen. Nachts, vor dem Einschlafen, erzählen sie sich Geschichten, harmlose und schreckliche, schöne und komische.

    Wer das Hörspiel am Radio hören will:
    Freitag, 25.10.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

    Die beiden Schwestern schlagen die Zeit tot mit Schäfchen zählen, Gedanken tauschen, Träume erfinden, Gewitter beschwören. Dabei rufen sie längst vergangene Erinnerungen wach, philosophieren über Himmel und Hölle und über den Vollmond, rezitieren alte Sprüche und Lieder. Dazwischen nistet sich die Angst vor Einbrechern ein, und die Hoffnung auf den Schutzengel wird beschworen. Eine köstlich tragikomische Welt zwischen Schlafstube und Firmament.

    Mit: Trudi Roth (Berta), Regine Lutz (Marta)

    Aus der schwäbischen in die baseldeutsche Mundart übertragen von Lukas Holliger


    Tontechnik: Ueli Karlen - Musik: Pascal Steiner - Regie: Margret Nonhoff -Produktion: SRF 2009 - Dauer: 50

  • Mundartkrimi aus dem Berner Umland. Im Mehrfamilienhaus Rheinweg 15 findet die junge Madeleine bei ihrem Einzug alles in beruhigender Erwartbarkeit: Es gibt die tratschende Frau aus dem Erdgeschoss, den strengen Waschküchenplan, den Klavier spielenden Obermieter. Aber es gibt auch – einen Mord.Wer das Hörspiel am Radio hören will:Montag, 21.10.2024, 14.00 Uhr, Radio SRF 1Arbeiten in der Stadt, leben auf dem Land. Madeleine ist mit ihrer Entscheidung zufrieden. Und auch die neuen Hausmitbewohner scheinen völlig in Ordnung zu sein – zumindest auf den ersten Blick. Dass Frau Schürch über jeden Bewohner Bescheid weiss und ihr Wissen auch mit jedem teilt, gehört genauso dazu wie regelmässiger Hausdienst und ein streng eingeteilter Waschplan. Doch bei genauerem Hinsehen kann man schon die Stirn runzeln. Wieso lebt Frau Schürch auf so grossem Fuss, wenn ihr Mann doch bis vor Kurzem noch verschuldet war? Ist Herr Tomasi wirklich nur ein verhuschter Pianist, oder gehen in seiner Wohnung seltsame Dinge vor sich? Wer schleicht seit zwei Tagen unerkannt ums Haus? Und vor allem: Wer schreibt Madeleine die anonymen Liebesbriefe?Das Hörspiel lässt sich viel Zeit, in die Hausgemeinschaft einzutauchen und bei jeder Partei hinter die geschlossene Wohnungstür zu schauen. Und da ist doch einiges an dreckiger Wäsche verborgen. Als es zu einem Mord im Haus kommt, scheint es an Tatverdächtigen nicht zu mangeln.Die Schweizer Autorin Barbara Luginbühl (1955–2002) hat zusammen mit dem Berner Theaterleiter, -regisseur und Autor Markus Keller (*1947) zahlreiche (Jugend-)Theaterstücke, Drehbücher und Hörspiele verfasst.Mit: Yvonne Roth (Madeleine Habegger), Dori Grob (ihre Freundin Annemarie Rentsch), Margrit Winter (Frau Schürch), Hanspeter Otti (Herr Otti Schürch), Peter Freiburghaus (Herr Tomasi), Brigitte Bissegger (Frau Maria Schmid), Jodoc Seidel (ihr Mann, Herbert Schmid), Siegfried Meisner (Kurt Hübner), Pierre Rüegg (Herr Dupont), Yvonne Stoller (Blumenverkäuferin), Piero Bettschen (Postbote) sowie Franziska Von Arx, Micheline Herzog, Manuela Trapp, Stefan Heckel, Werner Schöni und Peter Zimmermann als Partygesellschaft und Cora Müller als Papagei CoraTontechnik: Werner Feldmann - Regie: Charles Benoit - Produktion: SRF 1985 - Dauer: 40 (Teil 1)Hier geht es zum Teil 2

  • Liebesspiele als Stimmenspiel. Welche Rolle spielen Beziehungen in unserem Leben? Wie entsteht Liebe, wie verliert sie sich? Was hat Liebe mit Sexualität zu tun? Wieso scheitert sie manchmal an einem verdammten Apfel?! und was kommt danach?

    Saunders Stück ist ein Reigen von 24 Szenen. In alltäglichen Gesprächssituationen zwischen einer Frau und einem Mann werden in unterschiedlicher Besetzung und Verortung die Grenzen, Probleme, gegenseitigen Ansprüche, Erwartungen und Enttäuschungen zwischenmenschlicher
    (Liebes-)Beziehungen durchgespielt.

    Kennenlern-, Abschieds- und routinierte Diskussionssequenzen wechseln einander ab und bilden eine Collage aus Gesprächsversuchen, die sich am Ende in zaghaften Satzstummeln und trotzigem Schweigen verlieren. Man wird Zeuge nahezu aller denkbaren kommunikativen Fehlleistungen in Beziehungen. Versteckte Verletzungen, Zynismen, Vulgäres, unerfüllte Sehnsüchte, Langeweile und Überdruss treten zutage.

    Und manchmal ist das einzige Problem, dass nur ein Apfel da ist

    Mit: Andrea Lukas, Renate Müller, Charlotte Acklin, Sarah Misiak, Rosemarie Wohlbauer, Klaus Seidel, Rainer zur Linde, Wolfgang Beigel, Erwin Leimbacher, Michael Schacht

    Aus dem Englischen von Hilde Spiel

    Tontechnik: Jean-Pierre Affolter - Regie: Amido Hoffmann - Produktion: SRF 1975 - Dauer: 49

    Dieses Hörspiel dürfen wir Ihnen für 4 Wochen online zur Verfügung stellen.

  • Marlen ist Mitte vierzig, verheiratet und Mutter von zwei Söhnen. Daneben arbeitet sie im Museum als Aufseherin. Gelangweilt und enttäuscht von Ehe und Job, versucht sie aus dem alltäglichen Trott auszubrechen.

    Marlen ist verheiratet mit Mats. Zusammen haben sie zwei Söhne. Marlen und Mats haben sich nicht mehr viel zu sagen, und Marlen wird zunehmend unglücklich in ihrer Ehe. Auch in ihrem Job als Aufseherin im Museum fühlt sie sich nicht wirklich gefordert. Sie sehnt sich nach einem aufregenderen Leben, das nicht geprägt ist von erstickender Routine.

    Beim Feierabendbier in ihrer Lieblingsbar erzählt Marlen ihrem guten Freund Ben, einem ausgefallenen (Lebens-)Künstler, von ihrer Lebenskrise und dem Wunsch, ein neues Leben anzufangen. Ben hat seinerseits grosse Lebenspläne, er will endlich die richtige Frau treffen und mit seiner Kunst zu Ruhm und Geld gelangen. Da taucht plötzlich Gion, eine Ferienbekanntschaft von Marlen, in der Bar auf, und sowohl Marlen als auch Ben wittern ihre Chance, ein neues Leben anzufangen.

    Mit: Fabienne Hadorn (Marlen), Adrian Furrer (Mats), Rolf Sommer (Ben), René Schnoz (Gion)

    Musik: Alexius Tschallener - Tontechnik: Mirjam Emmenegger, Björn Müller - Regie: Kamil Krejci - Produktion: SRF 2019 - Dauer: 45

  • Eine Jugend in der Provinz. Es gibt die Schule, das Rumhängen und das Bowling am Samstagabend. Es gibt Jungs, und es gibt Mädchen, und dazwischen: Da gibt es (noch) nichts. Doch dann geht eine Tür auf – eine Autotür. Ein neuer Weg eröffnet sich, unheimlich und begehrenswert – wie die Zukunft

    Für die Hauptfigur von «Wir sind schön, für hässliche Leute» endet das Einsteigen in das Auto mit einer traumatischen Begebenheit. Das Leben danach wird eine wahre Odyssee: Auf der Suche nach einer eigenen Identität, nach einem Platz in der Gesellschaft, aber auch nach dem Mann, der hinterm Steuer sass – und Feind und Geliebter in einem ist. Und «Odyssee» ist das richtige Wort, denn das Stück ist voll von Referenzen an die griechische Antike, durchzogen mit einem Netz aus Symbolen und symbolträchtigen Figuren. Aber auch Nana Mouskouri spielt mit, die mit ihren Schlagern der Leitstern für die Suche ist. «Ein Schiff wird kommen, und das bringt mir den einen »

    Im Hörspiel sprechen ein Mann und eine Frau die Hauptfigur, und der Wechsel der Identitäten bringt verschiedene Lebensentwürfe, aber auch -erinnerungen mit sich. Dany Boudreault hat schon über das Thema Genderfluidität geschrieben, bevor es in aller Munde war. Er findet dafür poetische Bilder, die nicht die Grenzen der Sprache, sondern ihren Reichtum aufzeigen.

    Dany Boudreault (*1983) verbrachte seine Jugend im ländlichen Quebec, in Métabetchouan am Lac-St-Jean. Er studierte an der École nationale de théâtre in Montréal. Boudreault ist ein vielbeschäftigter Film-, Fernseh- und Theaterschauspieler, schreibt aber auch Gedichtbände und Theaterstücke.

    Nana Mouskouri war als Chanson-, Jazz- und Schlagersängerin ähnlich erfolgreich wie Madonna (was den Verkauf ihrer Platten angeht) und ist im deutschsprachigen Raum seit den 1970er-Jahren vor allem durch ihre Schlager bekannt geworden. Am 13. Oktober 2024 wird sie 90 Jahre alt.

    Mit: Hanna Plass und Julian Greis (Ich), Lina Hoppe (Anna), Dinah Hinz (Mutter), Martin Butzke (Fuchs)

    Aus dem Französischen von Wolfram Höll

    Musik: Ulrich Bassenge - Hörspielfassung: Susanne Janson und Wolfram Höll - Tontechnik: Tom Willen -Regie: Susanne Janson - Produktion: SRF 2018 - Dauer: 52

  • Die Leiche eines jungen Mannes wird in einer Kiste aus der Weser gefischt. Die Ermittler Johnathan Brooks und Yelda Üncan finden heraus, dass der Tote zu einem Geldwäschering gehört, der für anonyme Auftraggeber aus dem Internet arbeitet.

    Geldwäscherei ist ein immer grösser werdendes Phänomen in Europa. Offenbar werden nun auch in Bremen viele junge Leute dafür rekrutiert. Kommissar Johnathan Brooks will seinen kriminellen Bruder Marcus befragen, um mehr über diese Praktiken herauszufinden, aber der ist nicht auffindbar. Eine Botschaft auf Social Media macht eindeutig klar: Yelda und Johnathan bleibt wenig Zeit.

    Mit: Aysima Ergün (Yelda Üncan), Jeremy Mockridge (Johnathan Brooks), Jens Wawrczeck , Marcus Brooks), Oscar Hoppe (Chris), Julian Greis (Oskar), Riccardo Ferreira (Lukas), Vanessa Loibl (Jonna), Hans Löw (Zyklop 75), Christiane von Poelnitz (Geske), Julia Nachtmann (Rechtsmedizinerin/Frau 2/Sanitäterin), Michael Wittenborn (Moor-Paul), Brigitte Janner (Erna), Till Huster (Funker), Lennart Hillmann (Junge/Mann 1), Max Kurth (Mann 2), Alex Sophie Gut (Frau 1)

    Komposition: Christian Decker, Andreas Koslik - Regie: Janine Lüttmann - Produktion: RB für den ARD Radio Tatort 2024 - Dauer: ca. 50

  • Nach zwanzig Jahren Abwesenheit kehrt Jan zu seiner Mutter und seiner Schwester zurück, die auf dem Land ein einsames Gasthaus bewirtschaften. Jan möchte erkannt werden, ohne seinen Namen zu nennen.

    Wer das Hörspiel am Radio hören will:
    Samstag, 25.10.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

    Doch die beiden Frauen erkennen ihn nicht wieder und behandeln ihn wie einen gewöhnlichen Gast. In der Nacht kommt es infolge eines Missverständnisses zu einem Unglück – denn auch Mutter und Schwester tragen ein Geheimnis mit sich.

    «Das Missverständnis» entstand 1941 im besetzten Frankreich. Ich lebte damals unter dem Zwang der Umstände in den Bergen Mittelfrankreichs. Schon allein diese historische geografische Lage genügte, um die Art Klaustrophobie zu erklären, an der ich damals litt und die sich in diesem Stück spiegelt. Albert Camus

    Mit: Katja Reinke (Martha), Alexander Tschernek (Jan), Monica Gubser (Mutter) und Rebecca Klingenberg (Maria)

    Aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel

    Tontechnik: Tom Willen - Hörspielfassung und Regie: Johannes Mayr - Produktion: SRF 2012 - Dauer: 48

  • Getunte Autos, Testosteron, ein Unfall, Fahrerflucht. Das Opfer der Raserei ist eine junge Velofahrerin. Die Ermittlungen der Mordkommission führen in die verschwiegene Szene der Autoposer – Männer in gefährlich aufgemotzten Sportwagen. Steht ihr teures Hobby im Zusammenhang mit Clan-Kriminalität?

    Wer das Hörspiel am Radio hören will:
    Freitag, 4.10.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

    Den Fall übernimmt die türkischstämmige Kommissarin Ayla Ciftci. In ihrem Team ist auch ihr Ex-Freund Tobias, der sich im Rasermilieu auskennt. Ihr ungeklärtes Verhältnis belastet die an sich schon schwierigen Ermittlungen zusätzlich. Es gelingt zwar rasch, den Halter eines der involvierten Autos zu identifizieren. Der Boss eines libanesischen Familienclans bestreitet allerdings, selbst gefahren zu sein. Auch der Fahrer des zweiten Wagens wird aufgespürt, liegt jedoch tot vor einem Haus. Ist er vom Balkon gesprungen, oder wurde er gestossen? Die Polizei trifft auf eine Mauer des Schweigens.

    Mit: Meriam Abbas (Ayla), Serkan Kaya (Tobias), David Vormweg (Lars), Thomas Balou Martin (Klaus), Sahin Eryilmaz (Machmut), Jobel Mokonzi (Roxanna), Volkan Isbert (Berat), Johanna Gastdorf (Mutter), Steffen Reuber (Vater)

    Regie: Thomas Werner - Produktion: WDR 2022 - Dauer: 49'

    Erhard Schmied wurde 1957 in der Nähe von Frankfurt am Main geboren. Der studierte Psychologe schreibt seit 25 Jahren regelmässig Hörspiele, u. a. für den ARD Radio Tatort, ausserdem Drehbücher, Stücke fürs Kinder- und Jugendtheater und Prosa. Erhard Schmied lebt in Saarbrücken.

  • Was bedeutet Demenz für einen Betroffenen? Der Schriftsteller Urs Faes zeichnet diesen Prozess nach, aus rein subjektiver Perspektive, in einem vielschichtigen Monolog mit ZDF-Star Dietrich Hollinderbäumer. An sich ein Paradox, denn Demenz heisst Auslöschung, das Ende von Sprache, Bewusstsein, Ich.

    Wer das Hörspiel am Radio hören will:
    Freitag, 27.09.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

    Als Ben das erste Mal bemerkt, dass ihm Wörter fehlen, beginnt er Buch zu führen. Es handelt sich, so Urs Faes, um «Aufzeichnungen eines Vergesslichwerdenden vor dem Vergessen». Sie dokumentieren das Anfangsstadium der Erkrankung, in der der Betroffene das Vergessen noch wahrnimmt und demzufolge seine Situation zu kaschieren versucht und öfter mit sich selber als mit anderen spricht.

    Es folgt die zweite Phase, einige Jahre später. Laut ärztlicher Diagnose ist die Krankheit ins mittlere Stadium übergegangen. Ben und seine Altersliebe Thea versuchen mit den immer komplizierteren und zunehmend quälenden Umständen ihres gemeinsamen und doch getrennten Alltags zurechtzukommen. Aber auch Witz und Komik stellen sich ein, manchmal auch unfreiwillig. In der dritten Phase verirrt, verzweigt und verliert sich Ben in sich selbst, bis schliesslich «Die Löscher» ihr stilles Werk vollenden.

    Für seine «Genesis des Vergessens» stützte sich Urs Faes auf Tagebucheinträge von Patientinnen und Patienten. Für ihn, den Schriftsteller, der aus diesem Material bereits den Roman «Untertags» (Suhrkamp 2020) entwickelt hat, stellt sich dabei die elementare Frage: «Was ist einer noch, wenn er die Wörter verliert?»

    Mit: Dietrich Hollinderbäumer (Ben), Doris Wolters (Thea), Jörg Pohl (Dr. Zuber), Kaija Ledergerber (Frau Traber), Päivi Stalder (Ulrike)

    Posaune: Matthias Muche - Komposition & Bassgitarren: Janko Hanushevsky - Tontechnik Aufnahmen: Björn Müller - Endmix: Michael Kube - Dramaturgie: Reto Ott - Textfassung, Montage und Regie: Jean-Claude Kuner - Produktion: SRF 2024 - Dauer: 51 

  • Was tun, wenn die eigene Mutter an Demenz erkrankt? Die polnische Autorin und Radiofrau Marta Rebzda berichtet in ihrem autofiktionalen Hörspiel, wie sie diesen schmerzhaften Prozess an der Seite ihrer Mutter erlebt. Rebecca C. Schnyder hat die preisgekrönte Vorlage in Schweizer Mundart übertragen.

    Wer das Hörspiel am Radio hören will:
    Montag, 23.09.2024, 14.00 Uhr, Radio SRF 1

    Elisabeth ist der Inbegriff einer starken Frau. Sie führt ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben. Bis sie eines Tages, mit Anfang siebzig, plötzlich zusammenbricht. Im Spital die Diagnose: Krebs. Sie wird operiert, kämpft sich durch eine Chemotherapie, mit Erfolg. Doch dann verdichten sich die Anzeichen, dass unter der körperlichen Erkrankung eine mentale schlummert: Alzheimer. Marta, die vielbeschäftigte Tochter und Mutter von drei Kindern im Teenageralter, weiss, dass für sie und ihre Familie nun eine neue Zeitrechnung beginnt – für die es jedoch kaum einen verlässlichen Fahrplan gibt. Die Demenz schreitet unaufhaltsam voran, die Löcher im Gedächtnis der Mutter nehmen zu, ihre Autonomie schwindet. Aber Marta setzt etwas dagegen: «Ich bin jetzt dein Gedächtnis, Mami.» So lautet auch der polnische Originaltitel des Hörspiels: «Pozwól, ?e Ci opowiem» - «Lass mich dir dein Leben erzählen.» Vielleicht gelingt es ja, dass die Mutter den Faden wiederfindet, zumindest für Momente, für die Dauer einer Geschichte.

    Die Hauptrollen in der SRF-Produktion spielen Suly Röthlisberger («Bestatter»), Vera Bommer («Seitentriebe») und Helen Wills («Mindblow»).

    Mit: Suly Röthlisberger (Mutter), Vera Bommer (Tochter), Helen Wills (Enkelin), Graziella Rossi (Tante), Lisbeth Felder (Grossmutter), Marit Hirschi (Tochter als Kind), Jeanne Devos (Neurologin), Peter Hottinger (Onkologe), Lotti Happle (Pflegefachfrau), Ueli Jäggi (Onkel), Mario Fuchs (Vater), Päivi Stalder (Ärztin), Sabine Bär-Graf (Frau in der Notaufnahme)

    Mundart-Übertragung: Rebecca C. Schnyder - Komposition: Malte Preuss - Tontechnik: Björn Müller - Regie: Reto Ott - Produktion: SRF 2024 - Dauer: ca. 45'

    Marta Rebzda, geboren 1972 in Warschau, studierte Journalistik und Politikwissenschaften sowie Kreatives Schreiben an der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Sie arbeitete als Reporterin und TV-Produzentin. Ab 2011 verfasste sie Reportagen und Dokumentationen beim Polnischen Radio, seit 2020 ist sie Autorin und Literaturverantwortliche in der Hörspielredaktion. Sie ist für ihre Radioarbeit mehrfach ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem «BBC Audio Drama Award» in der Kategorie «Best European Drama».

  • Was bedeutet Demenz für einen Betroffenen? Der Schriftsteller Urs Faes zeichnet diesen Prozess nach, aus rein subjektiver Perspektive, in einem vielschichtigen Monolog mit ZDF-Star Dietrich Hollinderbäumer. An sich ein Paradox, denn Demenz heisst Auslöschung, das Ende von Sprache, Bewusstsein, Ich.

    Wer das Hörspiel am Radio hören will:
    Samstag, 21.09.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

    Als Ben das erste Mal bemerkt, dass ihm Wörter fehlen, beginnt er Buch zu führen. Es handelt sich, so Urs Faes, um «Aufzeichnungen eines Vergesslichwerdenden vor dem Vergessen». Sie dokumentieren das Anfangsstadium der Erkrankung, in der der Betroffene das Vergessen noch wahrnimmt und demzufolge seine Situation zu kaschieren versucht und öfter mit sich selber als mit anderen spricht.

    Es folgt die zweite Phase, einige Jahre später. Laut ärztlicher Diagnose ist die Krankheit ins mittlere Stadium übergegangen. Ben und seine Altersliebe Thea versuchen mit den immer komplizierteren und zunehmend quälenden Umständen ihres gemeinsamen und doch getrennten Alltags zurechtzukommen. Aber auch Witz und Komik stellen sich ein, manchmal auch unfreiwillig. In der dritten Phase verirrt, verzweigt und verliert sich Ben in sich selbst, bis schliesslich «Die Löscher» ihr stilles Werk vollenden.

    Für seine «Genesis des Vergessens» stützte sich Urs Faes auf Tagebucheinträge von Patientinnen und Patienten. Für ihn, den Schriftsteller, der aus diesem Material bereits den Roman «Untertags» (Suhrkamp 2020) entwickelt hat, stellt sich dabei die elementare Frage: «Was ist einer noch, wenn er die Wörter verliert?»

    Mit: Dietrich Hollinderbäumer (Ben), Doris Wolters (Thea), Jörg Pohl (Dr. Zuber), Kaija Ledergerber (Frau Traber), Päivi Stalder (Ulrike)

    Posaune: Matthias Muche - Komposition & Bassgitarren: Janko Hanushevsky - Tontechnik Aufnahmen: Björn Müller - Endmix: Michael Kube - Dramaturgie: Reto Ott - Textfassung, Montage und Regie: Jean-Claude Kuner - Produktion: SRF 2024 - Dauer: 54 

  • Letzter Teil des Dokumentar-Hörspiels zum Leben und Wirken des von Luzern aus agierenden Spions Rudolf Roessler, Deckname Lucy. Nach dem Krieg landete er in der Schweiz wegen Geheimnisverrat im Gefängnis. Er starb am 11. Dezember 1958 in Kriens, zurückgezogen und verbittert.

    Wer das Hörspiel am Radio hören will:
    Freitag, 20.09.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

    Die geheimen Informationen, die Rudolf Roesslers beschaffte, waren womöglich entscheidend für das Ende des zweiten Weltkriegs. Aber wer waren seine Kontaktpersonen, die ihm Nachrichten direkt aus dem Führerhaupt-Quartier in Berlin zukommen liessen? Warum wurde er trotzdem 1944 und 1953 von der Schweizer Militärgerichtsbarkeit verhaftet und verurteilt? Wer war dieser Rudolf Roessler, und was trieb ihn an?

    Diesen Fragen ging der Schweizer Historiker und Schriftsteller Peter Kamber viele Jahre lang nach. Er durchforschte Archive bis hin zur CIA und befragte Zeitzeugen, die Roessler nahestanden. Aus Kambers Recherchematerial, das zum Teil auch in seinen Roman «Geheime Agentin» eingeflossen ist, hat der Hörspiel-Regisseur Buschi Luginbühl 2013 ein dreiteiliges Hörspiel verfasst. Es gibt einen spannenden Einblick in den (auch heute wieder) attraktiven Spionage-Hotspot Schweiz und versucht die Rolle Roesslers zu erhellen - auch wenn viele Fragen offen bleiben.

    Mit: Charles Brauer (Erzähler), Rainer Zur Linde (Sprecher), Andreas Zimmermann (Rudolf Roessler), Andrea Gloggner (Olga, seine Frau), Heiner Hitz (Xaver Schnieper), Lara Körte (Annemarie, seine Frau), Bernhard Bettermann (Hans Bernd Gisevius), Alfred Pfeifer (Franz Wallner), Hanspeter Müller-Drossaart (Hans Hausamann), Matthias Breitenbach (Christian Schneider), Mirjam Fiordeponti (Rachele Dübendorfer), Alex Götz (Paul Böttcher), Rahel Hubacher (Margarete Bolli), Ludwig Schütze (Alexander Rado), Daniel Ludwig (Roger Masson), Geri Dillier (Bundespolizist Knecht), Diana Greenwood (Elisabeth Wiskemann), James Ellerbee (Allen Dulles), Henry Camus (Jim), Isabel Schaerer (Sprecherin)

    Tontechnik: Ueli Karlen, Fabian Lehmann - Musik: Caspar Fries, Robert Rüdisüli - Regie: Buschi Luginbühl - Produktion: SRF 2008 - Dauer: 51'

  • Eine Liebesgeschichte aus dem späten Lebensalter: Jürg Schubiger erzählt vom melancholischen Alltag der Menschen im Alters- und Pflegeheim «Sandhalde». Er lässt sein Protagonistenpaar über das Leben sinnieren und über das Sterben, über das Vergessen und das Vergessenwerden.

    Red nur, sagt Helen. Ich mag es, wenn geredet wird. Und Hans Haller erzählt. Bilder einer Kindheit stellen sich ein, brüchige Erinnerungen an entlegene Zeiten. Das alles breitet er vor Helen aus, die für ihn mehr ist als eine Mitbewohnerin. Eine leise Liebesgeschichte nimmt ihren Anfang. Sie verleiht dem Leben von Haller und Helen einen späten Glanz. So durchzieht nicht Resignation diese Erzählung am Rande der Dunkelheit, sondern Humor und Wärme.

    Mit: Ueli Jäggi (Erzähler), Hansrudolf Twerenbold (Haller), Janet Haufler (Helen)

    Musik: Patricia Draeger (Akkordeon), Tobias Preisig (Geige) Hörspielfassung: Dani Bodmer - Tontechnik: Ueli Karlen - Regie: Geri Dillier Produktion: SRF 2012 - Dauer: 43'

  • Kriminalfall in besonderem Milieu: ein Toter im Bierbraugeschäft. Die Privatdetektivin Yanina Adler überschreitet mal wieder ihre Kompetenzen – sehr zum Leidwesen ihres alten Bekannten Kommissar Ünal Tekin.

    Ein Toter im beschaulichen Münchner Stadtviertel Giesing – und das quasi vor der Haustür von Yanina Adler. Die Privatdetektivin stürzt sich sofort in die Ermittlungen, sehr zum Verdruss von Kommissar Ünal Tekin, der Yanina nur zu gut kennt.

    Zur selben Zeit herrscht in einer Giesinger Brauerei geschäftiges Treiben: Die Präsentation von «Munich Universe» steht bevor – einem grün gebrauten, jungen Bier, das den internationalen Markt erobern soll. Doch bei der Weltpremiere fehlt ein wichtiger Akteur: der Marketingchef, der sich als der Tote herausstellt.

    Yanina wird von Bier-Sommelier Hubert Denkrath offiziell damit beauftragt, die mysteriösen Todesumstände des jungen Mannes aufzuklären. Schnell zeigt sich, dass die Zusammenarbeit mit Kommissar Ünal schwierig wird. Denn jeder Informant nimmt Yanina das Versprechen ab, nichts der Polizei zu verraten. Informationen sind aber die harte Währung im Tauschgeschäft der beiden. Und Yanina hält Wort – es sei denn, sie wird belogen.

    Mit: Julia Gräfner (Yanina Adler), Tim Seyfi (Ünal Tekin), Michael A. Grimm (Hubert), Eisi Gulp (Edmund), Victoria Mayer (Bernadette), Angelika Bender (Mechthild), sowie Anna Graenzer, Florian Jahr, Vincent zur Linden, Patricia Litten

    Komposition: Frank Nägele - Tontechnik: Gerhard Wicho, Winfried Messmer, Regina Stärke - Regie: Ulrich Lampen - Produktion: BR für den ARD Radio Tatort 2024 - Dauer: 53'